Eine verheerende Bilanz haben die deutschen Medien wenige Stunden nach dem auch für notorische Kenner des deutschen Katholizismus überraschenden Rücktritt des bisherigen Stellvertreter Gottes auf Erden gezogen. Papst Benedikt, auf dem Höhepunkt seines Pontifikats noch von einer Art Ratzinger-Jugend mit „Benedetto“-Rufen gefeiert und von einem Medienmob im Weihrauch-Rausch als „unser Papst“ gefeiert, scheide als Gescheiterter. Dieser Papst "verprellte die Juden, erzürnte die Muslime", fasst die Basler Zeitung zusammen, was in Deutschland dann doch nur gedacht wird.
Oder angedeutet: „Stillstand unter Benedikt XVI.“ sieht die „Frankfurter Rundschau“ am Rosenmontagsmorgen, obwohl es doch Benedetto war, der in einem quasi revolutionären Handstreich die Vorhölle abschaffte und Rechtgläubigen ohne Absolution damit den direkten Weg ins Fegefeuer öffnete.
Fünf Jahre danach wird auch das geringgeschätzt. Nur einen „einfachen, kleinen Arbeiter im Weinberg des Herrn“ entdeckt die „Handelsblatt“ stilecht und „acht verlorene Jahre“ will der Nachrichtensender n-tv mit dem „Intellektuellen“ (n-tv) erlebt haben, obwohl Ratzingers Deutschlandbesuche dem Kleinsender stets tolle Quoten bescherten.
Aber doch, immerhin, obwohl es „zum ersten Mal seit 1294“ geschieht - das „Handelsblatt“ macht dem Papst Mut: Ein Papst-Rücktritt sei „rechtlich möglich“, wenn der Amtsinhaber nicht mehr wolle, dann müsse er auch nicht können. Eine einseitige Kündigung eines noch laufenden Arbeitsvertrages ist aus gesundheitlichen Gründen auch ohne Gottes Zustimmung möglich, zumal wenn der Kündigende absehen kann, dass ihm ein vergleichbar gelobtes öffentliches Siechtum wie seinem Vorgänger vermutlich nicht gelingen wird.
Dabei hatte Gott selbst zuletzt Twitter und Facebook erfinden lassen, nach Ansicht von Glaubenexperten ausschließlich, um mit Tweets vom Totenbett noch näher an das wahre Leiden heranzurücken. Die Botschaft war beim Papst angekommen, Benedikt, der frühere Hitlerjunge und bis heute „der größte Sohn Bayerns“, schaltete einen Twitteraccount frei, über den er warme Worte über seiner treuen Fangemeinde ausgoß.
Warum Gott seinem treuen Diener vor Ablauf der Dienstzeit die Kräfte entzogen hat, „in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben“, wie es Joseph Ratzinger selbst formuliert, bleibt vorerst unklar. Ist das vom noch amtierenden Stellvertreter des Allerschaffenden eingestandene „Unvermögen, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen“ eine Strafe für die harte Linie bei der Empfängnisverhütung, wie Frauenrechtler und Frauenrechtlerinnen glauben? Oder handelt es sich nicht vielmehr um eine Strafmaßnahme wegen der von Benedikt nicht sanktionierten Freigabe der „Pille danach“ durch den deutschen Kardinal Meißner? Gönnt Gott seinem Diener einen ruhigen Lebensabend? Oder sehnt er sich nach lähmenden Jahren mit den üblichen Vatikanbank-Skandalen und Kammerdiener-Enthüllungen nach frischem Wind? War es der Papst nach zwei Günter-Jauch-Talkshows mit katholischen Restinhalten einfach leid, weiter in Abwesenheit verprügelt zu werden?
Alles Beten hat nichts geholfen, wie Beten noch nie geholfen hat. Gott verwirklicht so auf seine Weise den Anspruch auf Gerechtigkeit, wie ihn die SPD erst nach der Wahl realisieren will: Keiner wird bevorzugt, allen wird genommen, und wenn es nur die Hoffnung auf ein "Ende der Ausbeutung der Erde durch den Missbrauch der Energien und durch deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen“ (Benedikt).
Ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, sei der Stuhl des heiligen Petrus vakant, hat Benedikt dem allerengsten Kreis der Seinen diktiert, während in den katholischen und salafistischen Hochburgen die Rosenmontagsumzüge auf den Start warteten. Über Twitter kam nichts. Tröstlich für die christliche Umma: Es wird auch dieses Mal einen neuen Papst geben. Der frühere Piusbruder Richard Williamson hat ebenso Interesse an dem Posten angemeldet wie Oskar Lafontaine, der sein Bewerbungsvideo zuvor bei Jauch präsentiert hatte.
Oder angedeutet: „Stillstand unter Benedikt XVI.“ sieht die „Frankfurter Rundschau“ am Rosenmontagsmorgen, obwohl es doch Benedetto war, der in einem quasi revolutionären Handstreich die Vorhölle abschaffte und Rechtgläubigen ohne Absolution damit den direkten Weg ins Fegefeuer öffnete.
Fünf Jahre danach wird auch das geringgeschätzt. Nur einen „einfachen, kleinen Arbeiter im Weinberg des Herrn“ entdeckt die „Handelsblatt“ stilecht und „acht verlorene Jahre“ will der Nachrichtensender n-tv mit dem „Intellektuellen“ (n-tv) erlebt haben, obwohl Ratzingers Deutschlandbesuche dem Kleinsender stets tolle Quoten bescherten.
Aber doch, immerhin, obwohl es „zum ersten Mal seit 1294“ geschieht - das „Handelsblatt“ macht dem Papst Mut: Ein Papst-Rücktritt sei „rechtlich möglich“, wenn der Amtsinhaber nicht mehr wolle, dann müsse er auch nicht können. Eine einseitige Kündigung eines noch laufenden Arbeitsvertrages ist aus gesundheitlichen Gründen auch ohne Gottes Zustimmung möglich, zumal wenn der Kündigende absehen kann, dass ihm ein vergleichbar gelobtes öffentliches Siechtum wie seinem Vorgänger vermutlich nicht gelingen wird.
Dabei hatte Gott selbst zuletzt Twitter und Facebook erfinden lassen, nach Ansicht von Glaubenexperten ausschließlich, um mit Tweets vom Totenbett noch näher an das wahre Leiden heranzurücken. Die Botschaft war beim Papst angekommen, Benedikt, der frühere Hitlerjunge und bis heute „der größte Sohn Bayerns“, schaltete einen Twitteraccount frei, über den er warme Worte über seiner treuen Fangemeinde ausgoß.
Warum Gott seinem treuen Diener vor Ablauf der Dienstzeit die Kräfte entzogen hat, „in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben“, wie es Joseph Ratzinger selbst formuliert, bleibt vorerst unklar. Ist das vom noch amtierenden Stellvertreter des Allerschaffenden eingestandene „Unvermögen, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen“ eine Strafe für die harte Linie bei der Empfängnisverhütung, wie Frauenrechtler und Frauenrechtlerinnen glauben? Oder handelt es sich nicht vielmehr um eine Strafmaßnahme wegen der von Benedikt nicht sanktionierten Freigabe der „Pille danach“ durch den deutschen Kardinal Meißner? Gönnt Gott seinem Diener einen ruhigen Lebensabend? Oder sehnt er sich nach lähmenden Jahren mit den üblichen Vatikanbank-Skandalen und Kammerdiener-Enthüllungen nach frischem Wind? War es der Papst nach zwei Günter-Jauch-Talkshows mit katholischen Restinhalten einfach leid, weiter in Abwesenheit verprügelt zu werden?
Alles Beten hat nichts geholfen, wie Beten noch nie geholfen hat. Gott verwirklicht so auf seine Weise den Anspruch auf Gerechtigkeit, wie ihn die SPD erst nach der Wahl realisieren will: Keiner wird bevorzugt, allen wird genommen, und wenn es nur die Hoffnung auf ein "Ende der Ausbeutung der Erde durch den Missbrauch der Energien und durch deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen“ (Benedikt).
Ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, sei der Stuhl des heiligen Petrus vakant, hat Benedikt dem allerengsten Kreis der Seinen diktiert, während in den katholischen und salafistischen Hochburgen die Rosenmontagsumzüge auf den Start warteten. Über Twitter kam nichts. Tröstlich für die christliche Umma: Es wird auch dieses Mal einen neuen Papst geben. Der frühere Piusbruder Richard Williamson hat ebenso Interesse an dem Posten angemeldet wie Oskar Lafontaine, der sein Bewerbungsvideo zuvor bei Jauch präsentiert hatte.
13 Kommentare:
" Der Ungläubige täuscht sich über das jenseitige, der Gläubige über das diesseitige Leben. "
In diesem Sinne: Petri heil !
Ich würde mir einen Papst wünschen, der der Kreuzzugsidee weniger ablehnend gegenübersteht.
Wenn das nicht geht, dann einen, der den linken Mainstream zum Kochen bringt.
In nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti.
Aus dem Munde eines DDR-sozialisierten Agnostikers (I presume so!) eine so faire und zugleich so unterhaltsame Stellungnahme zu lesen, erfreut mein österreichisches, und damit lässig-katholisch ("... wie man's halt so is" © Qualtinger, Der Herr Karl) sozialisiertes Gemüt!
DANKE!
Ich bedauere die Resignation des amtierenden Papstes. Er wird einmal als einer der "Großen" gelten.
Als Nachfolger wünsche ich mir einen, der (wenigstens) den Christen erklärt und deutlich macht, daß der Gott der Moslems wahrlich nicht der Gott der Christen ist....
...und daß der Sozialismus diametral zu christlichen Werten steht.
Einen, der das Leben (in seiner umfassenden Gänze) liebt und standhaft gegen die Kultur des Todes wirkt.
Sicher gibt es an der katholischen Kirche einiges zu kritisieren. Der hier verblogrollte Stephan Pohl (Geiernotizen) tut das regelmäßig, durchaus substantiiert und vom Grundwerk aus logisch abgeleitet.
Das mediale Affentheater hat wie immer nichts mit Kritik zu tun. Eine lächerliche Figur wie Bischöffinnendarstellerin Käsfrau wird zur heiligen Johanna von Kabulistan hochgejubelt. Und gegen den mehrere Spielklassen über Käsdings antretenden Paparatzi führen die den üblich couragierten Krampf.
sind wir nicht alle katholiken, so ein bisschen? die wirkungsmacht der mutter kirche scheint ja zumindest nach all den jahren größer denn je. so viel so positive presse hatte paulus nie
Ich bin nicht durch die Taufe befleckt, auch mein Präputium (Joschi Mariasson hatte ja dreizehn davon) ist noch dran, so daß meine Seele den Weg der Freude nach Walhall antreten kann, wenn der Herr von Geri und Freki mich ruft. In manchen Punkten halte ich es allerdings mit Luther, als da ist: "Frisch alles geglaubt, oder nichts geglaubt." Und daß Mariechen die Reise ins Jenseits in carne und nicht etwa nur in spiritu angetreten haben soll, wie 1950 ex cathedra festgelegt, ist etwas viel verlangt.
- Hildesvin -
ehrlich gesagt habe ich das alles für mummenschanz gehalten. bis ich las, dass erst das konzil von nicäa anno 787 festgelegt hat, dass der beschnittene jude jesus seinerzeit mitsamt der vorhaut, der er mehr als 800 jahre zuvor verlustig gegangen war, in den himmel aufgefahren ist. dass also die vorhaut unabhängig vom erlöser mit ihm in den himmel gefahren ist. dort fand dann die historisch erste aktenkundige wiedervereinigung statt, im grunde genommen.
die offenkundige parallele zur situation 1989/90 hat mir gezeigt, dass es bei religion um viel mehr als mummenschanz geht. es geht, letztlich, um glauben - und wer den hat, findet immer einen grund dafür.
"Johanna von Kabulistan"
Man erinnere sich daran, daß sie nützlich war. Die hat nämlich in einem *Zeit*-Interview einer deutsche Beteiligung am Krieg in Libyen "wg. der deutschen Waffen" das Wort geredet ... später waren es dann "europäische Waffen", wg. denen Einsätze vorgenommen werden müßten.
Der Papst ist doch nur deshalb zurückgetreten, weil er endlich die Herrenboutique in Wuppertal eröffnen will
...der in einem quasi revolutionären Handstreich die Vorhölle abschaffte und Rechtgläubigen ohne Absolution damit den direkten Weg ins Fegefeuer öffnete.
Wären Sie bitte so nett und erklärten mir diesen Satz.
Nach meinem Verständnis war die Vorhölle ein "theoretischer" Ort, an dem die Seelen ungetaufter verstorbener Kinder waren. Diese kommen jetzt direkt ins Paradies.
Rechtgläubige ohne Absolution kamen nie in die Vorhölle, sondern, wenn nicht gleich in den Himmel, vorher einen Sprung ins Fegefeuer.
"suche den himmelreich in EUCH",ich denke mehr braucht es nicht zu sagen.du kannst jeden tag in die kirche laufen,dem prister oder dem papst die füsse küssen, aber vor gott wirst du es dennoch nicht bestehen wenn gierig,geizig,verlogen u.s.w. bist.
an gott zu glauben,heisst an die liebe glauben und es auch leben.
dazu brucht es keine religionen,ohne diese, würde die welt viel friedlicher sein.
@Anonym:
an gott zu glauben,heisst an die liebe glauben und es auch leben.
dazu braucht es keine religionen,ohne diese, würde die welt viel friedlicher sein.
Goldene Worte — die nur einen kitzekleinen Schönheitsfehler haben: diejenigen, die bislang unternommen haben, die nicht gebrauchten Religionen flächendeckend zu entfernen, auf daß die Welt endlich friedlicher werde*), haben irgendwie den Frieden doch nicht so richtig gebracht — außen vielleicht den ewigen für diejenigen, die sie umbrachten.
Der Versuch, die Welt durch Abschaffung der Religionen zu verbessern hat nach meinem Wissen nirgends so richtig erfreuliche Ergebnisse gebracht.
Jetzt wird »Abschaffung durch Medienhetze« versucht. Wenn ich mir ansehe, was die Journaille z.B. mit Kardinal Meißner oder Lohmann (dessen Ansichten ich zwar nicht ganz teile, für dessen Recht, sie auszusprechen ich jedoch auf ein bekanntes Voltaire-Zitat verweise) so aufführt, läßt es mich zweifeln, ob dieser Weg wesentlich besser ist, als der Stalins. An Todesopfern gemessen, zweifellos. An geifernder Hinterhältigkeit — na, ich weiß nicht ....
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*) mir fallen da spontan Leute wie Stalin, Mao oder Kim-Il-Sung ein, vor 220 Jahren war der Wohlfahrtsausschuß auch ein recht guter Kandidat dafür, oder vor 90 Jahren die mexikanischen Revolutionäre, oder vor 70 die spanischen Volksfrontler, aber es gibt noch mehr davon.
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