Es stimmt natürlich immer, weil es die lautere Wahrheit ist. Wenn die Danachrichtenagentur DPA, von der 97 Prozent der Deutschen 94,4 Prozent ihrer Nachrichten beziehen, eine Meldung über den Ticker jagt, dann handelt es sich dabei stets um ein Stück niedergeschriebene oder fotografierte Wirklichkeit. "Täglich fotografieren oder filmen sich etwa 2300 Jugendliche in Deutschland beim Liebesspiel", hatte die Deutsche Presse-Agentur GmbH schon vor Jahren herausgefunden, später gelang der im Besitz der deutschen Medienunternehmen befindlichen größten deutschen Nachrichtenagentur ein weiterer Coup: "Viele Ehec-Tote werden nie wieder gesund", vermeldete die Zentralredaktion in Berlin völlig richtig.
Denn es ist immer richtig, was DPA schreibt, weil zu Wirklichkeit wird, was mit ausreichendem Nachdruck von ausreichend vielen Medien nachgedruckt wird. Wortgleich übernehmen die ideologisch unterschiedlichsten Blätter die von namenlosen Schreibern zusammengeknibberten "News": Schlagartig will denn Schäuble in 487 Zeitungen und Zeitschriften "Risiko-Geschäfte eindämmen", gerät Arbeitsministerin von der Leyen auf 634 Internetportalen "unter Beschuss", hält Angela Merkel "Distanz zu harschen Euro-Tönen aus der CSU".
So, wie es da beschrieben wird, ist es gewesen, denn so, wie es gelesen wird, wird es geglaubt. "Wollen Sie nicht wissen, woher Ihre Nachrichten kommen?“, fragt die Wahrheitsschmiede mit Hauptsitz in Hamburg derzeit in einer "Gute Nachrichten" genannten Werbekampagne und spielt damit auf ihr größtes Glück an: Dass es niemand wissen will. Wäre es anders, würde dem Publikum schnell klar, dass die führend Nachrichtenagentur bei 80 Prozent der von ihr verbreiteten Meldungen nichts weiter ist als ein Transmissionsriemen. Ungeprüft leitet DPA die zu Werbezwecken erstellten Pressemeldungen von Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendern weiter und macht so "Nachrichten" daraus. Nur so konnte Johannes B. Kerner die ehemalige Nachrichtensprecherin Eva Herman aus seinem Studio werfen - und noch vor der Ausstrahlung der Aufzeichnung dafür sorgen, dass sein potentielles Publikum davon erfährt.
DPA ist so "nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator", wie Lenin es einst beschrieben hatte. Dabei nimmt es die Agentur grundsätzlich mit der Wahrheit nicht so genau, obwohl Wolfgang Büchner behauptet: „Bei den Nachrichten, die die dpa und ihre Gesellschafter verbreiten, kann sich jeder darauf verlassen, dass die Inhalte überprüft und glaubwürdig sind."
Das festzustellen, reicht ein Blick auf von DPA verbreitete Fotos. Denn egal, ob die mutmaßlichen Terroristen der NSU auf dem Zeltplatz oder in einem Auto, den rechtsradikalen Ruderinnen-Freund Michael Fischer vor der Tower-Bridge, die russische "Band" Pussy Riot in der Erlöser-Kathedrale und Bin Laden in einer Felshöhle im afghanischen Bergland zeigen - nach Angaben von DPA war stets ein Fotograf der Agentur dabei - so jedenfalls steht es unter jedem einzelnen der millionenfach verbreiteten Bilder.
Wie aber kam der DPA-Mann auf den Rücksitz des Terroristenautos? Woher wusste die Agentur eine Woche vor dem Drygalla-Skandal, dass es wichtig wäre, den Provinzfaschisten Fischer zu fotografieren? Wie gelang es der Agentur, einen Mitarbeiter an Bord der Mondlandefähre Eagle zu schmuggeln, um auch vom Erdbegleiter "Fotos: DPA" senden zu können.
Fragen, die nicht einmal gestellt werden. Von wem sollten sie auch, wo doch alle Medienunternehmen Deutschland nicht nur DPA-Kunden sind, die Bilder und Texte der Agentur zu Premiuminhalten verarbeiten. Sondern auch Mitinhaber des hierzulande marktbeherrschenden Inhaltelieferanten. Wenn die Agentur also beispielsweise ein dann Gerichtsverfahren verliert, dann berichtet von mehr als 300 deutschen Zeitungen gerade eine einzige darüber.
Durch die schiere Marktmacht erschafft sich der "unabhängige Dienstleister für multimediale Inhalte" (DPA-Eigenwerbung) seine Wahrheiten selbst, wobei schon bei der Ausweisung der Quellen kein Versuch unternommen wird, die Herkunft von Informationen und Bildern transparent zu machen. Ein Foto, das der mutmaßliche Terrorist Uwe Mundlos von seinen beiden Kollegen Zschäpe und Böhnhardt gemacht hat und das später vom Bundeskriminalamt verbreitet wurde, bekommt dann nicht den Urhebervermerk "Mundlos/NSU" oder "BKA", sondern "DPA". Ebenso ein Bild, auf dem der Drygalla-Freund Fischer sich per Selbstauslöser porträtiert hat: DPA nennt "DPA" als Quelle.
Waren also nicht nur Dutzende Verfassungsschutzagenten dabei, als die zwei tödlichen Drei im Untergrund Morde plante? Sondern auch die Qualitätsagentur? Oder hat die DPA den Urheberhinweis einfach im eigenen Sinne gefälscht, mit freundlicher Hilfe einer Hundertschaft deutscher Zeitungen, die bereit sind, den Blödsinn unhinterfragt zu kolportieren?
Wo die Wahrheit liegt, weiß man nicht. Aber dass auf einer solchen Basis jedes Vertrauen in den Rest der Berichterstattung mehr als wagemutig wäre, liegt auf der Hand.
Denn es ist immer richtig, was DPA schreibt, weil zu Wirklichkeit wird, was mit ausreichendem Nachdruck von ausreichend vielen Medien nachgedruckt wird. Wortgleich übernehmen die ideologisch unterschiedlichsten Blätter die von namenlosen Schreibern zusammengeknibberten "News": Schlagartig will denn Schäuble in 487 Zeitungen und Zeitschriften "Risiko-Geschäfte eindämmen", gerät Arbeitsministerin von der Leyen auf 634 Internetportalen "unter Beschuss", hält Angela Merkel "Distanz zu harschen Euro-Tönen aus der CSU".
So, wie es da beschrieben wird, ist es gewesen, denn so, wie es gelesen wird, wird es geglaubt. "Wollen Sie nicht wissen, woher Ihre Nachrichten kommen?“, fragt die Wahrheitsschmiede mit Hauptsitz in Hamburg derzeit in einer "Gute Nachrichten" genannten Werbekampagne und spielt damit auf ihr größtes Glück an: Dass es niemand wissen will. Wäre es anders, würde dem Publikum schnell klar, dass die führend Nachrichtenagentur bei 80 Prozent der von ihr verbreiteten Meldungen nichts weiter ist als ein Transmissionsriemen. Ungeprüft leitet DPA die zu Werbezwecken erstellten Pressemeldungen von Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendern weiter und macht so "Nachrichten" daraus. Nur so konnte Johannes B. Kerner die ehemalige Nachrichtensprecherin Eva Herman aus seinem Studio werfen - und noch vor der Ausstrahlung der Aufzeichnung dafür sorgen, dass sein potentielles Publikum davon erfährt.
DPA ist so "nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator", wie Lenin es einst beschrieben hatte. Dabei nimmt es die Agentur grundsätzlich mit der Wahrheit nicht so genau, obwohl Wolfgang Büchner behauptet: „Bei den Nachrichten, die die dpa und ihre Gesellschafter verbreiten, kann sich jeder darauf verlassen, dass die Inhalte überprüft und glaubwürdig sind."
Das festzustellen, reicht ein Blick auf von DPA verbreitete Fotos. Denn egal, ob die mutmaßlichen Terroristen der NSU auf dem Zeltplatz oder in einem Auto, den rechtsradikalen Ruderinnen-Freund Michael Fischer vor der Tower-Bridge, die russische "Band" Pussy Riot in der Erlöser-Kathedrale und Bin Laden in einer Felshöhle im afghanischen Bergland zeigen - nach Angaben von DPA war stets ein Fotograf der Agentur dabei - so jedenfalls steht es unter jedem einzelnen der millionenfach verbreiteten Bilder.
Wie aber kam der DPA-Mann auf den Rücksitz des Terroristenautos? Woher wusste die Agentur eine Woche vor dem Drygalla-Skandal, dass es wichtig wäre, den Provinzfaschisten Fischer zu fotografieren? Wie gelang es der Agentur, einen Mitarbeiter an Bord der Mondlandefähre Eagle zu schmuggeln, um auch vom Erdbegleiter "Fotos: DPA" senden zu können.
Fragen, die nicht einmal gestellt werden. Von wem sollten sie auch, wo doch alle Medienunternehmen Deutschland nicht nur DPA-Kunden sind, die Bilder und Texte der Agentur zu Premiuminhalten verarbeiten. Sondern auch Mitinhaber des hierzulande marktbeherrschenden Inhaltelieferanten. Wenn die Agentur also beispielsweise ein dann Gerichtsverfahren verliert, dann berichtet von mehr als 300 deutschen Zeitungen gerade eine einzige darüber.
Durch die schiere Marktmacht erschafft sich der "unabhängige Dienstleister für multimediale Inhalte" (DPA-Eigenwerbung) seine Wahrheiten selbst, wobei schon bei der Ausweisung der Quellen kein Versuch unternommen wird, die Herkunft von Informationen und Bildern transparent zu machen. Ein Foto, das der mutmaßliche Terrorist Uwe Mundlos von seinen beiden Kollegen Zschäpe und Böhnhardt gemacht hat und das später vom Bundeskriminalamt verbreitet wurde, bekommt dann nicht den Urhebervermerk "Mundlos/NSU" oder "BKA", sondern "DPA". Ebenso ein Bild, auf dem der Drygalla-Freund Fischer sich per Selbstauslöser porträtiert hat: DPA nennt "DPA" als Quelle.
Waren also nicht nur Dutzende Verfassungsschutzagenten dabei, als die zwei tödlichen Drei im Untergrund Morde plante? Sondern auch die Qualitätsagentur? Oder hat die DPA den Urheberhinweis einfach im eigenen Sinne gefälscht, mit freundlicher Hilfe einer Hundertschaft deutscher Zeitungen, die bereit sind, den Blödsinn unhinterfragt zu kolportieren?
Wo die Wahrheit liegt, weiß man nicht. Aber dass auf einer solchen Basis jedes Vertrauen in den Rest der Berichterstattung mehr als wagemutig wäre, liegt auf der Hand.
5 Kommentare:
Wo dpa draufsteht, hat es dpa auch abgelichtet. Logisch. Das Böse ist nämlich immer und überall.
Wenn man seinen Monitor abfotografiert und der zeigt gerade ein Bild des NSU-Trios oder Al-Kaida-Führers, liegt das Urheberrecht natürlich beim Fotografen. Screenshot heißt das Zaubermittel, und man sollte meinen, daß gut ausgebildete Journalisten solch ein Programm beherrschen.
nein, das stimmt nicht. wenn du ein gemälde abfotografierst, liegen die urheberrechte weiter beim maler. das abfotografieren hat nicht die nötige schöpfungshöhe, um einen neuen rechtsanspruch zu begründen.
das trifft auf das abfotografieren einer internetseite genauso zu.
und glaubst du ernsthfat, dass dpa die internetseite des bka abfotografiert hat, um die NSU-bilder herzustellen? nein, die sind original BKA - und das BKA hat sie von der NSU.
Das war auch nur ein provokantes Gedankenexperiment.
Wenn ich das Blatt einer Eiche fotografiere, liegen die Urheberrechte schließlich auch bei der Eiche, die das Blatt gebildet hat.
? die hat doch keine rechte auf urheberrechte ;-)
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