Wenn Menschen gemeinschaftlich wirtschaften, wird es schnell rätselhaft. Kaum krachen ein paar Banken, fällt das Wachstum um zwei Prozent. Die Folgen sind geradezu verheerend: Die Arbeitslosigkeit explodiert, die Zahl der offenen Stellen sinkt, der Einzelhandel barmt, die Autohersteller werden nichts mehr los.
Bis der Staat neues Geld erfindet und es in Hubschraubern abwerfen lässt wie zuletzt bei der Abwrackprämie. Die Dopingspritze aus der Gelddruckmaschine hilft, den Teufelskreis der Schrumpfung zu durchbrechen. Nur ein paar Monate später dreht sich der Wind schon wieder: Zwei Prozent Wachstum, und der Fachkräftemangel wird so laut beklagt wie vorher die fehlende Einstellbereitschaft des Mittelstandes.
Die Hebelwirkung, die zwei Prozent Plus oder zwei Prozent Minus auf die gesamte Formation einer abendländischen Gesellschaft haben, lässt sich an einem Beispiel am besten zeigen. Dazu nehmen wir die einfachste Art von Wirtschaftswachstum an: Ein Ort mit hundert Einwohnern verzeichnet sofort ein theoretisches Wachstum von zwei Prozent, ziehen zwei neue Bürger zu. Das Gemeinwesen braucht nun zwei Prozent mehr Brot, zwei Prozent mehr Strom, zwei Prozent mehr Wasser und Kleidung.
"Wenn wir Reichen nur um minimale Prozente an Reichtum verlieren, so zeitigt das in unserem reizbaren, nervösen Gefüge nicht nur innenpolitische Folgen, sondern vor allem abrupte Folgen der politischen Innerlichkeit, den impulsiven Ausbruch von Unduldsamkeit und Aggression", formulierte Botho Strauss vor 19 Jahren in seinem Anschwellenden Bocksgesang.
Eine Beoachtung, die heute mehr denn je gilt. Denn "Krise" übersetzt sich nicht wie zu Vorvaters Zeiten in existenzielle Einbrüche, sondern in Dimensionen, in denen aus mehr Mehr weniger Mehr oder wenig Weniger wird. "Wirtschaftseinbruch", früher der Fall ganzer Gesellschaften ins Koma von Schwarzmarkt und Tauschwirtschaft, bedeutet heute meist einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um ein, zwei, höchstens drei Prozent. Die Gesellschaft als Ganzes stürzt keineswegs mehr in den Abgrund der Geschichte, zurück ins Mittelalter, in Zeiten, wo die Faust regierte. Die Krise bewegt sie allenfalls drei, vier oder fünf Jahre zurück, und das auch nicht im Entwicklungsstand, sondern nur im Entwicklungstempo.
Umgerechnet auf die bereits vorhandenen Einwohner mehrt sich deren Einkommen - brutto gerechnet - dabei jeweils um nicht mehr 0,02 Prozent. Niemand wird davon reich, doch es wird ja auch keiner arm, wenn ihm diese 0,02 Prozent wieder fehlen, etwa, weil zwei Bürger die Stadt verlassen.
Selbst eingerechnet, dass nur weniger als 50 der 100 Einwohner arbeiten, und von denen nur etwas mehr als 20 produktiv tätig sind, also allen Wohlstand erarbeiten, bliebe nur ein vernachlässigbarer Zuwachs um 0,1 in der ersten Runde hängen.
Bis der Staat neues Geld erfindet und es in Hubschraubern abwerfen lässt wie zuletzt bei der Abwrackprämie. Die Dopingspritze aus der Gelddruckmaschine hilft, den Teufelskreis der Schrumpfung zu durchbrechen. Nur ein paar Monate später dreht sich der Wind schon wieder: Zwei Prozent Wachstum, und der Fachkräftemangel wird so laut beklagt wie vorher die fehlende Einstellbereitschaft des Mittelstandes.
Die Hebelwirkung, die zwei Prozent Plus oder zwei Prozent Minus auf die gesamte Formation einer abendländischen Gesellschaft haben, lässt sich an einem Beispiel am besten zeigen. Dazu nehmen wir die einfachste Art von Wirtschaftswachstum an: Ein Ort mit hundert Einwohnern verzeichnet sofort ein theoretisches Wachstum von zwei Prozent, ziehen zwei neue Bürger zu. Das Gemeinwesen braucht nun zwei Prozent mehr Brot, zwei Prozent mehr Strom, zwei Prozent mehr Wasser und Kleidung.
"Wenn wir Reichen nur um minimale Prozente an Reichtum verlieren, so zeitigt das in unserem reizbaren, nervösen Gefüge nicht nur innenpolitische Folgen, sondern vor allem abrupte Folgen der politischen Innerlichkeit, den impulsiven Ausbruch von Unduldsamkeit und Aggression", formulierte Botho Strauss vor 19 Jahren in seinem Anschwellenden Bocksgesang.
Eine Beoachtung, die heute mehr denn je gilt. Denn "Krise" übersetzt sich nicht wie zu Vorvaters Zeiten in existenzielle Einbrüche, sondern in Dimensionen, in denen aus mehr Mehr weniger Mehr oder wenig Weniger wird. "Wirtschaftseinbruch", früher der Fall ganzer Gesellschaften ins Koma von Schwarzmarkt und Tauschwirtschaft, bedeutet heute meist einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um ein, zwei, höchstens drei Prozent. Die Gesellschaft als Ganzes stürzt keineswegs mehr in den Abgrund der Geschichte, zurück ins Mittelalter, in Zeiten, wo die Faust regierte. Die Krise bewegt sie allenfalls drei, vier oder fünf Jahre zurück, und das auch nicht im Entwicklungsstand, sondern nur im Entwicklungstempo.
Umgerechnet auf die bereits vorhandenen Einwohner mehrt sich deren Einkommen - brutto gerechnet - dabei jeweils um nicht mehr 0,02 Prozent. Niemand wird davon reich, doch es wird ja auch keiner arm, wenn ihm diese 0,02 Prozent wieder fehlen, etwa, weil zwei Bürger die Stadt verlassen.
Selbst eingerechnet, dass nur weniger als 50 der 100 Einwohner arbeiten, und von denen nur etwas mehr als 20 produktiv tätig sind, also allen Wohlstand erarbeiten, bliebe nur ein vernachlässigbarer Zuwachs um 0,1 in der ersten Runde hängen.
1 Kommentar:
In der Tat, Jammern auf hohem Niveau wird den Deutschen von ihren Volks- und Medienvertretern öfter vorgeworfen, die dem Volk vorleben, wie man auch als Minderbemittelte gut vergütet Karriere machen kann.
„Was wollt ihr denn“, könnten sie das Volk mit Fug und Recht fragen, „solange es euch besser geht als den Negern in Afrika oder jenen Muselmanen, die kein Öl oder Opium verkaufen können, solltet ihr gefälligst die Klappen halten“.
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