Freitag, 3. Februar 2012

Das braune Erbe der roten Brut

Ostdeutschland hat ein Problem mit dem Rechtsextremismus, Westdeutschland nicht. Die Ursache dafür liegt nach Angaben von Wissenschaftlern, über die die Frankfurter Rundschau berichtet, im "System der DDR". Bis heute lehnten Bürger im Osten stärker als im Westen Ausländer ab, außerdem gebe es in Osten mehr autoritäres Denken, deckte Beate Küpper bei einer Veranstaltung der Bundesstiftung Aufarbeitung in Berlin auf, was Constanze von Bullion noch vor drei Monaten in den schlichten und eher gefühltem Wissen entsprungenen Satz "es ist kein Zufall, dass die braune Mörderbande aus dem Osten kommt", gepackt hatte.

Küpper weiß Bescheid, denn die ehemalige Landtagskandidatin der damals noch PDS genannten Linkspartei ist "Mitarbeiterin des renommierten Forschungsprojekts Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unter der Leitung des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer", der schon im vergangenen Jahr hatte herausfinden können, dass heutzutage alles schlimm, in Deutschland aber alles noch viel schlimmer ist.

"Die zunehmende soziale Spaltung zersetzt das Miteinander, die Gesellschaft ist vergiftet", weiß Heitmeyer. Seine Mitarbeiterin Küpper aber, die als Kind unter der Zwangssolidarisierung in der DDR-Pionierorganisation litt, kennt die ganze Wahrheit: Im Osten stimmten 59 Prozent der Bürger der These von Helmut Schmidt zu, dass es "sicher ein Fehler, so viele Ausländer ins Land zu lassen“ (Filder-Zeitung v. 5.2.93). Im Westen seien es gerademal lächerliche 44,5 Prozent. Auch seien in den neuen Bundesländern mit zehn Prozent der Befragten mehr Menschen bereit, "Gewalt anzuwenden".

Es ist das braune Erbe der Diktatur, Honeckers späte Rache an der Demokratie. Beate Küpper, die im vergangenen Jahr bereits eine rabenschwarze "europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung" hatte liefern können, sieht im Osten "mehr Ablehnung von Pluralismus", "mehr autoritäres Denken" und "ein Gefühl der Benachteiligung gegenüber Westdeutschen, das viele Menschen an Minderheiten auslassen".

Schon ein Blick in die Chefetagen deutscher Konzerne, deutscher Universitäten und deutscher Kabinette zeigt, dass es keinerlei Benachteiligung Ostdeutscher gibt. Auch neben Beate Küpper trugen zur rechten Gefahr im Osten ausschließlich Ostdeutsche vor: Patrice Poutrus von der Martin-Luther-Universität in Halle, der als Deutschlands Experte für Goldbroiler gilt, Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die früher Victoria hieß, und Bernd Wagner, der Gründer von "Exit Deutschland", einer "Aussteiger-Initiative für Rechtsextremisten", die zuverlässig immer wieder durch die Nachricht auf sich aufmerksam macht, dass sie aufgrund einer Kürzung der Fördermittel demnächst aufgeben müsse.

Poutrus, ehemals Mitarbeiter in der Abteilung Kultur der FDJ-Bezirksleitung Berlin, erinnert sich heute, dass die DDR-Gesellschaft  entgegen anders lautender Bewertungen „überhaupt nicht kuschelig“ gewesen sein. Im Nachhinein sei ihm vielmehr aufgefallen, dass der „Umgang mit Randständigen sehr hart“ war. Die Nachwende-Zeit habe dann nur noch für jeden „sichtbar gemacht, was vorher schon angelegt gewesen sei“: Alles Stasi, außer Mutti, der Rest rechts.

Bernd Wagner, der aus der Kriminalitätsbekämpfung nach dem Mauerfall in die Rettung Rechtsradikaler wechselte, machte deutlich, dass schon 1985 „ein erster polizei-interner Bericht über rechte Umtriebe in der DDR vorgelegen“ habe. Der erfahrene Funktionärssohn Jens Bisky bestätigt das: „Ost-Berlin in den späten achtziger Jahren, kurz vor dem Mauerfall, mit dem damals keiner rechnete: Wer nicht blond und blauäugig war, wer den tänzelnd tuntigen Gang nicht zu kontrollieren vermochte oder wer an Krücken ging, der passte auf, wo er hinging, der wählte in der Nacht seine Wege mit Bedacht, um nicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.“

Seitdem hat sich nichts geändert, sagt Wagner. In den letzten 20 Jahren sei die Misere „politisch deutlich unterschätzt worden, was wir heute merken. Das ist tragisch.“ Auch Bisky haben sich „die Bilder der Gejagten und der jagenden Meute in Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda oder Guben eingeprägt“, nicht die Toten von Mölln oder Solingen. Statt Rechtsradikale zu verbieten, wurden sie in der DDR nur „beobachtet, ohne entschlossen einzugreifen“.

Anetta Kahane weiß es noch wie heute: „Ich habe mich in der DDR überhaupt nicht wohl gefühlt.“ Obwohl sie als Informelle Mitarbeiterin der Staatssicherheit selbst acht Jahre lang mithalf, den Sozialismus vor seinen Feinden zu schützen, hätten Neonazis in Ost-Berlin dauernd Leute zusammen geschlagen. Als sie enttäuscht den Dienst beim MfS quittierte, wurde es noch schlimmer: Das kommunistische Regime, das die Nazis schonte, um der späteren Bundesrepublik im Ausland zu schaden, entzog ihr die Reisegenehmigung. Kahane musste nun für immer im Osten bleiben und beobachten, wie Vielfalt fehlte, wie man sie zum Glück heute habe: Auch Linke schlügen engagiert zu und die gesamte Neonaziszene im Osten inklusive der NPD werde von erfahrenen Kadern aus den alten Ländern dirigiert.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Proletarischer Internationalismus heißt nämlich nicht, die Bevölkerung des gequälten Auslands vollständig aufzunehmen, sondern ihr zu helfen, sich selbst zu helfen. Mit W 50, FDJ - Brigaden, Kalaschnikows, militärischer Ausbildung unter Regie der NVA, da hat die gute Anetta wohl die ganzen FDJ - Schulungen verpennt oder Herzchen in ihr Heft gemalt. Es ist immer herzzerreissend, wie solche Leute unter der Diktator gelitten haben. So gelitten, daß sie nicht anders konnten, als aktiv für sie zu spitzeln und Leute ins Unglück zu stürzen

Anonym hat gesagt…

"1994 übernahm Roewer die Leitung des Thüringer Verfassungsschutzes."

Dieser Wessi baute mit vielen hunderttausend DM und dem Spitzel Tino Brandt den Thüringer Heimatschutz auf.

Das braune Erbe der schwaren Brut!

ppq hat gesagt…

der armen anetta haben die die ddr-schergen sogar den reisepass weggenommen! höchststrafe! was muss die gelitten haben, nicht mehr in den westen zu dürfen wie 12 von den anderen 16 mio auch

Anonym hat gesagt…

"nächste Woche" sagte der Türsteher zum Negermitbürger Wallraff als diese eine Dauereintrittskarte für den Klub haben wollte .

Wer such zum Neger macht kommt drinne um .

ist so

( und warum ist diese Zecke so aufdringlich ? )

VRIL

Anonym hat gesagt…

"Wer such zum Neger macht"

Wie hast Du den Einbürgerungstest geschafft.

ppq hat gesagt…

nimm es VRIL nicht übel. der läuft mit esoenergie. eine art ideologische windmühle, dessen sachkundige einwürfe eigentlich niemand missen möchte

Anonym hat gesagt…

ich hatte mich vertippt .

"wer sich" wäre korrekt gewesen .

Tatsächlich habe ich nie einen Einbürgerungstest gemacht - bin ja kein brd Bürger sondern ein weißer Mann mit Auto & Technik , bin schnell und klug - ob ich deutsch bin ?

keene Ahnung . Vielleicht bin ich Holländer und fahre mit dem Wohnwagen durch Oiropa und kümmere mich um antifa Zecken aufm Autohof .

( huch --- schon bald wieder nach DD ) wen ich da wohl auf der Autobahn treffe .


VRIL