Zuletzt hatte sogar Hans Leyendecker die Hoffnung aufgegeben. Mit dem sicheren Gespür des alten Schnüffelhundes, der immer weiß, wo der größte Kackhaufen dampft, wechselte der Enthüller so vieler ein- und zweimaliger Geschichten und Geschichtchen rund um die Zwickau-Jenaer Terrorzelle NSU kurz nach Weihnachten hinüber ins Lager der Wulff-Verfolger. Kundig wie immer war Leyendecker, "einer der wenigen, der das Gesprächsprotokoll einsehen konnte", wie es beim "Nachrichtenportal" t-online in eigenwilliger Grammatik heißt. Woher seine Informationen genau stammen, sagte Leyendecker wie immer nicht, vermutlich hat sich wieder ein anonymer Zeuge bei ihm gemeldet, der sein Wissen um Wulffs Unschuld aus Seelenpein offenbaren wollte. Allerdings wohl nur teilweise, denn "unklar" (dpa) blieb auch nach Leyendeckers "Informationen", ob Wulff in der Nachricht neben einer Verschiebung der Veröffentlichung auch verlangte, dass der Bericht zur Kreditfinanzierung seines Hauses gar nicht veröffentlicht wird.
Ein echter Leyendecker also, nach dem alle genauso schlau sind wie zuvor. Dafür aber kommt es in Sachen NSU plötzlich zu kapitalen Enthüllungen, obwohl der erste Presse-Sturm das dünne Eis des Rechtsterrorismus längst verlassen hat. Wie der "Focus" meldet, fanden Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) auf einem - vermutlich im ausgebrannten Zwickauer Hauptquartier der zwei tödlichen Drei - sichergestellten Computer "Sequenzen" (dapd), "deren Dateinamen auf eine Beteiligung der Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am Kölner Nagelbomben-Anschlag von 2004 hindeuten".
Diesmal handelt es sich nicht um einen Pink-Panther-Film, sondern um geheimnisvolle Dateien mit Namen wie "gerri auf kamera.avi", "max auf kamera.avi" und "max auf kamera von hinten.avi". Dies deute einerseits auf eine Verwendung des 1992 von Microsoft definierten Audio-Video-Interleave-Containerformats durch den deutschen Rechtsterrorismus, denn "Gerri" sei Tarn- und Spitzname von Uwe Böhnhardt gewesen, während sich "Hart, aber herzlich"-Fan Uwe Mundlos von seinen beiden Spießgesellen auch "Max" nennen ließ wie der Butler in seiner Lieblingsserie. Andererseits sei es ein ein Hinweis darauf, dass die NSU, die 2008 offenkundig öffentlich beim Stadtfest in Pirna vorfuhr (Foto oben), ungewöhnlich selbstbezogen agierte. Bizarr oder perfider brauner Terrortrick: Die Fimschnipsel stammen aus einer Überwachungskamera, mit der sich die mutmaßlichen Täter offenbar selbst bei der Durchführung ihres Anschlages überwachten, um sich auf die Spur zu kommen.
Ein Land schreibt einen Thriller:
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9 Kommentare:
Immer wieder schön, wie die Realität die Satire überholt. Ich habe gerade auf den "Freie Presse"-Link geklickt. Und da sehen wir, dass die Dingens auch in Duisburg gemordet haben.
Nur eine Frage der Zeit, bis die zu Barschls Tod führenden Umstände aufvermutet, versolltet und ermöglicherweist werden.
Ein echter Leyendecker, die NSU mittels Foto die Nähe der Wehrmacht zu stellen?
Oder der SS?
in die Nähe
nun ja, die spur zu barschel ist seit unseremn ersten oder zweiten bericht hier bei PPQ öffentlich.
und die nähe zur ss? die waren die ss!
"Nur eine Frage der Zeit, bis die zu Barschls Tod führenden Umstände aufvermutet, versolltet und ermöglicherweist werden."
Aaarrrrrrgh ... Ist mir doch jemand zuvorgekommen, hatte die Idee nämlich auch schon ...
Barschel, das war doch die Stazie!
aber der wohlleben war doch bei der stasi - und der war ja wohl der führungsoffizier der nsu
Laiendecker - ist das nicht der von der stasi ? ich dachte den hätten wir 1989 bereits enttarnt .
VRIL
Wenn wir schon bei Sinnlosgerüchten sind: Die NSU war es:
http://www.youtube.com/watch?v=ejDFvgyqkIc&feature=related
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