Sie sind inzwischen überall, unaufhaltsam erobern sie Kinos, Kneipen, Park und Skipisten, durchgoogeln sie tiefgründige Gespräche und hochfliegende Pläne. "Gibts doch schon", sagt ein Blick aufs Display. Geh schon mal, ich ruf nur noch schnell meine Mails ab, sagt der Mann zur Frau, die Frau zum Manne. Lass mich noch zuende spielen, bittet der Vierjährige, Du siehst doch, ich chatte gerade, ärgert sich die Teenagertochter. "Die Pest der Neuzeit, sie hat einen Namen", sagt Jens Süverkrüp, "und es ist ein Namen, genauso elegant wie das Teufelswerkzeug, das er bezeichnet."
Süverkrüp weiß genau, wovon er spricht, denn er war dem kleinen, friedlich wirkenden Helfer für alle Lebenslagen bis vor einem Jahr selbst völlig verfallen. "Ich sprach iPhone, ich schlief iPhone und ich ging mit meinem iPhone auf die Toilette", bekennt der 36-Jährige aus dem mitteldeutschen Bernburg. Selbst Fußballübertragungen, die er mit Freunden sah ("damals hatte ich ja noch welche", sagt er), hielten ihn nicht davon ab, die Informationen aus der wirklichen Welt im Minutentakt mit denen aus den virtuellen Weiten des Datennetzes abzugleichen. "Wenn wir darüber sprachen, wer zu der Zeit Bundespräsident war, als Sparwasser die BRD-Elf bei der WM zusammenschoß, konnte ich jede Diskussion innerhalb weniger Sekunden beenden - ich habe nachgeguckt."
Wohin das führte, erkannte er spät. "Freunde wendeten sich ab, die Familie hielt nur noch über Chats Kontakt." Süverkrüp begann, seine Umgebung zu beobachten, und "dieselben Muster überall zu sehen." Die Welt teile sich inzwischen in zwei gesellschaftliche Gruppen: "Hier die iPhone-Fans, dort die iPhone-Gequälten." Opfer seien in diesem Krieg eines amerikanischen Multimilliardenkonzerns gegen die in Jahrtausenden eingeübte Kommunikationsgewohnheiten beide Seiten: "Die einen verlieren, die anderen gewinnen nicht."
Der Sohn eines ehemaligen LPG-Agraringenieurs, der selbst viele Jahre als Tauchlehrer in Thailand, als Sprecher einer bundesweiten Backwarenkette und als Tourmanager einer Heavy-Metal-Band gearbeitet hat, wollte dem "Verfall der Sitten", wie er es nennt, nicht länger zuschauen. Jens Süverkrüp beschloss, dem schleichenden Gift des Kommunikationsoverflow, wie es Experten nennen, etwas Handfestes entgegenzusetzen. In einer mehrwöchigen Klausur entwickelte der Vater zweier Kinder den iHammer (Foto) - ein simpel wirkendes, aber designtechnisch im typischen Apple-Stil "auf gute Nütze bei schönem Aussehen" (Süverkrüp) optimiertes Instrument, das iPhone-Geplagten und iPhone-Süchtigen schnelle Hilfe im Kampf gegen die Ursachen der vielerorts noch gar nicht erkannten Seuche verspricht.
"Wir als Deutsche haben ja eine gewisse demiurgische Tradition", begründet der frühere Geschichtsstudent Süverkrüp, warum die Idee des "iHammer" gerade im Hightechland Deutschland entstand und umgesetzt werden konnte. seine im Oktober neugegründete Firma iHammer Solutions ziele mit ihrer Erfindung darauf, Betroffenen ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie schnell und wirksam gegen die immer mehr zunehmende Plage vorgehen können. "Gerade in der stillen zeit vor dem Fest und zwischen den Jahren kann das vielen Familien helfen, vielleicht sogar Beziehungen oder sogar Leben retten."
Wie bei Apple üblich sei die Handhabung des iHammer selbsterklärend, in der Regel reiche eine Anwendung auch aus, die Problemlage dauerhaft zu lösen. Bisher ist im Webshop von iHammer Solutions erst ein iHammer-Modell im Angebot (Foto), weitere Modelle aber seien in Vorbereitung. "Die Geschmäcker sind verschieden, darauf wollen wir einfach reagieren." Gefertigt werden die iHammer keineswegs in China, wie man vielleicht annehmen würde. Nein, Süverkrüp setzt ganz klar auf das Qualitätslaber Made in Germany. "Unsere hauseigene Fabrikation schafft 575 iHammer am Tag, derzeit bauen wir eine neue Halle, um den Ausstoß zu verdreifachen."
Denn iHammer Solutions hat eindeutig den Weltmarkt im Visier. "Ich glaube, dass das Problem keineswegs ein rein deutsches ist", sagt der junge Gründer, der anfangs dennoch Schwierigkeiten hatte, die örtlichen Banken und Sparkassen von seinem Konzept zu überzeugen. Erst ein 500.000-Euro-Kredit eines väterlichen Freundes erlaubte es ihm, Maschinen und Material einzukaufen und Mitarbeiter einzustellen. "Jetzt läuft es aber, sogar aus den USA und Asien kommen schon Bestellungen."
Die Kunden dort , aber auch iHammer-Käufer in Deutschland dürfen sich überdies freuen, denn schon im nächsten Jahr könnte es noch einfacher werden, gegen den Kommunikationsoverflow vorzugehen: Derzeit arbeitet die Entwicklungsabteilung von iHammer Solutions an einer App, die auf elektronischem Wege dasselbe Ergebnis erzielt wie die äußerliche Anwendung des iHammer. "Runterladen, starten", verspricht Jens Süverkrüp, "und schon ist Ruhe."
Mehr heiße Gründer-Stories von jungen Deutschen, die es geschafft haben, in der großen PPQ-Serie "Geschäftsideen, die wir auch gern gehabt hätten":
Traumstart mit der Talibar
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Süverkrüp weiß genau, wovon er spricht, denn er war dem kleinen, friedlich wirkenden Helfer für alle Lebenslagen bis vor einem Jahr selbst völlig verfallen. "Ich sprach iPhone, ich schlief iPhone und ich ging mit meinem iPhone auf die Toilette", bekennt der 36-Jährige aus dem mitteldeutschen Bernburg. Selbst Fußballübertragungen, die er mit Freunden sah ("damals hatte ich ja noch welche", sagt er), hielten ihn nicht davon ab, die Informationen aus der wirklichen Welt im Minutentakt mit denen aus den virtuellen Weiten des Datennetzes abzugleichen. "Wenn wir darüber sprachen, wer zu der Zeit Bundespräsident war, als Sparwasser die BRD-Elf bei der WM zusammenschoß, konnte ich jede Diskussion innerhalb weniger Sekunden beenden - ich habe nachgeguckt."
Wohin das führte, erkannte er spät. "Freunde wendeten sich ab, die Familie hielt nur noch über Chats Kontakt." Süverkrüp begann, seine Umgebung zu beobachten, und "dieselben Muster überall zu sehen." Die Welt teile sich inzwischen in zwei gesellschaftliche Gruppen: "Hier die iPhone-Fans, dort die iPhone-Gequälten." Opfer seien in diesem Krieg eines amerikanischen Multimilliardenkonzerns gegen die in Jahrtausenden eingeübte Kommunikationsgewohnheiten beide Seiten: "Die einen verlieren, die anderen gewinnen nicht."
Der Sohn eines ehemaligen LPG-Agraringenieurs, der selbst viele Jahre als Tauchlehrer in Thailand, als Sprecher einer bundesweiten Backwarenkette und als Tourmanager einer Heavy-Metal-Band gearbeitet hat, wollte dem "Verfall der Sitten", wie er es nennt, nicht länger zuschauen. Jens Süverkrüp beschloss, dem schleichenden Gift des Kommunikationsoverflow, wie es Experten nennen, etwas Handfestes entgegenzusetzen. In einer mehrwöchigen Klausur entwickelte der Vater zweier Kinder den iHammer (Foto) - ein simpel wirkendes, aber designtechnisch im typischen Apple-Stil "auf gute Nütze bei schönem Aussehen" (Süverkrüp) optimiertes Instrument, das iPhone-Geplagten und iPhone-Süchtigen schnelle Hilfe im Kampf gegen die Ursachen der vielerorts noch gar nicht erkannten Seuche verspricht.
"Wir als Deutsche haben ja eine gewisse demiurgische Tradition", begründet der frühere Geschichtsstudent Süverkrüp, warum die Idee des "iHammer" gerade im Hightechland Deutschland entstand und umgesetzt werden konnte. seine im Oktober neugegründete Firma iHammer Solutions ziele mit ihrer Erfindung darauf, Betroffenen ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie schnell und wirksam gegen die immer mehr zunehmende Plage vorgehen können. "Gerade in der stillen zeit vor dem Fest und zwischen den Jahren kann das vielen Familien helfen, vielleicht sogar Beziehungen oder sogar Leben retten."
Wie bei Apple üblich sei die Handhabung des iHammer selbsterklärend, in der Regel reiche eine Anwendung auch aus, die Problemlage dauerhaft zu lösen. Bisher ist im Webshop von iHammer Solutions erst ein iHammer-Modell im Angebot (Foto), weitere Modelle aber seien in Vorbereitung. "Die Geschmäcker sind verschieden, darauf wollen wir einfach reagieren." Gefertigt werden die iHammer keineswegs in China, wie man vielleicht annehmen würde. Nein, Süverkrüp setzt ganz klar auf das Qualitätslaber Made in Germany. "Unsere hauseigene Fabrikation schafft 575 iHammer am Tag, derzeit bauen wir eine neue Halle, um den Ausstoß zu verdreifachen."
Denn iHammer Solutions hat eindeutig den Weltmarkt im Visier. "Ich glaube, dass das Problem keineswegs ein rein deutsches ist", sagt der junge Gründer, der anfangs dennoch Schwierigkeiten hatte, die örtlichen Banken und Sparkassen von seinem Konzept zu überzeugen. Erst ein 500.000-Euro-Kredit eines väterlichen Freundes erlaubte es ihm, Maschinen und Material einzukaufen und Mitarbeiter einzustellen. "Jetzt läuft es aber, sogar aus den USA und Asien kommen schon Bestellungen."
Die Kunden dort , aber auch iHammer-Käufer in Deutschland dürfen sich überdies freuen, denn schon im nächsten Jahr könnte es noch einfacher werden, gegen den Kommunikationsoverflow vorzugehen: Derzeit arbeitet die Entwicklungsabteilung von iHammer Solutions an einer App, die auf elektronischem Wege dasselbe Ergebnis erzielt wie die äußerliche Anwendung des iHammer. "Runterladen, starten", verspricht Jens Süverkrüp, "und schon ist Ruhe."
Mehr heiße Gründer-Stories von jungen Deutschen, die es geschafft haben, in der großen PPQ-Serie "Geschäftsideen, die wir auch gern gehabt hätten":
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2 Kommentare:
Großartige Idee. Ich habe mir erlaubt für rund 42.700 Rp aus meinem Privatvermögen eine Anzeige in der Jakarta Post zu schalten.
das ist ungewöhnlich, aber der junge geschäftsmann sagt, er findet das gut. er wird die spende natürlich versteuern!
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