Solche Krisen hat man sich hier fast zwei Jahrzehnte lang herbeigesehnt. Drei Spiele nicht getroffen, zwei davon nicht verloren, Tabellenplatz drei und gegen die Reserve von Hertha BSC geht es von der ersten Minute an so weiter. Vier, fünf, sechs Chancen haben die Hallenser in den ersten zehn Minuten - alles aber auch wie immer in Halle, es geht kein Ball rein ins Berliner Tor.
Warum, das zeigt Andis Shala, diese Saison einziger etatmäßiger zentraler Stürmer im Kader von Trainer Sven Köhler, gleich zweimal: Erst schießt er Hertha-Torwart Strebinger warm, dann köpft er platziert in Griffweite des Berliners. Hertha, angeführt vom ehemaligen Bundesliga-Spieler Zecke Neuendorf, zeigt den erneut mehr als 4000 Zuschauern nach vorn gar nichts. Hat aber hinten Glück, als auch Wagefeld und Wegner nicht treffen.
Es ist der HFC-Elf anzumerken, dass hier heute schon wieder die ganze Spielzeit entschieden wird. Nach fünf Stunden ohne eigenen Treffer ist selbst das bescheidene Ziel, möglichst lange ganz oben mitzuspielen, schon vor dem ersten Schnee in Gefahr. Während die Konkurrenten in Kiel und Leipzig immer besser in Fahrt kommen, leistete sich Halle eine Niederlage in Havelse und Punkteteilungen gegen Lübeck und den Erzfeind aus Magdeburg, obwohl der nach einer lebkuchenmessermäßigen Räuberpistole um seinen Ex-Kapitän Daniel Bauer schlagbarer schien als je zuvor. Statt golden war der Oktober trist, die Fans murren, die Tribüne hängt ein Plakat raus, auf dem "Aufwachen" steht.
Und um das Selbstbewusstsein der Mannschaft, die zu Saisonbeginn so gefestigt schien, steht es derzeit sichtlich so schlecht wie um das von Andis Shala. Der zeigt mit dem Arm dauernd, wo er den Ball hinhaben möchte. Ist aber im Zweifelsfall dann selbst nicht dort. Dafür aber ist Marco Hartmann da, in der vergangenen Saison nur durch die Verletzung von Mittelfeldmann Steve Finke in die erste Elf gerutscht. Nach einem Freistoß, den Maik Wagefeld so wuchtig ausführt, dass Strebinger ihn nur prallen lassen kann, ist der Defensivmann da, um seinen fünften Saisontreffer zu erzielen. Aufatmen im weiten Rund, das seit dem Umbau des Kurt-Wabbel-Stadions ein Schuhkarton ist.
Dass der HFC ein Stürmerproblem hat, bleibt aber unverkennbar. Während Christian Beck, der 2009 noch im halleschen Aufgebot stand, nach seinem Wechsel zum Orts- und Liga-Nachbarn in Halberstadt plötzlich trifft, und auch Markus Müller, vor der Saison ausgemustert, eine Liga höher bei Babelsberg regelmäßig Tore schießt, ist beim HFC außer Marco Hartmann keiner auf dem Feld, der sich für all den Laufaufwand, den Einsatz bei Zweikämpfen und das nimmermüde Anrennen auch mal belohnt. Beispielhaft Andis Shala, der aus der ersten schottischen Liga kam und als Wunderstürmer angepriesen wurde: Nach einer Flanke steht der großgewachsene Nachfolger von Fußballgott Thomas Neubert mutterseelenallein an der Fünfmeterraumgrenze. Er hat den Ball auf rechts. Er müsste schießen, legt ihn sich aber erstmal auf links. Versucht abzuspielen. Und es steht immer noch nur 1:0, obwohl die Hallenser zeitweise mit einer Vierer-Sturmspitze spielen (Foto oben).
Die ist breit, aber stumpf. Immerhin ist Marco Hartmann noch da. Der neben Maik Wagefeld einmal mehr beste Mann auf dem Platz erobert Bälle, verteilt sie, sichert den aus der Reserveelf in die erste Mannschaft zurückbeorderten Telmo Texeira ab. Und macht zehn Minuten nach der Pause sein zweites Tor nach einer Ecke, die er aus dem Gewühl mit dem Kopf erwischt.
Hartmann hat nun doppelt soviele Tore geschossen wie der erfolgreichste hallesche Stürmer. Andis Shala trifft noch zweimal den Pfosten und die Latte, sein Vater, der früher Bundesliga spielte, wird später sagen, er sei zufrieden mit dem Jungen. Von den Herthanern, bei denen Neuendorf sich ab der 70. Minute zumindest abseits des Spielgeschehens aufplustert, als befinde er sich in der Verlängerung eines Champions-League-Endspiels, kommt nicht mehr viel. Von Halle auch nicht. Nico Kanitz, ehemals ein torgefährlicher Mann auf linksaußen, bleibt als linker Verteidiger ein Schatten seiner selbst. Toni Lindenhahn zieht die Foulspiele an wie aufgeschnittener Apfel die Fruchtfliegen. Shala winkt nun nicht mehr so oft und wird dann auch ausgewechselt. Michael Preuß kommt, Dennis Mast auch noch. Zehn Sekunden vor Schluss wechselt Sven Köhler sogar noch Benjamin Boltze ein, letzte Saison noch Stammspieler auf der Position hinter den Spitzen, dann vom Neueinkauf Anton Müller verdrängt und nach dessen Verletzung vom ehemaligen Rechtsverteidiger Telmo Texeira überholt.
Der HFC will jetzt dringend noch einen Stürmer kaufen.
Warum, das zeigt Andis Shala, diese Saison einziger etatmäßiger zentraler Stürmer im Kader von Trainer Sven Köhler, gleich zweimal: Erst schießt er Hertha-Torwart Strebinger warm, dann köpft er platziert in Griffweite des Berliners. Hertha, angeführt vom ehemaligen Bundesliga-Spieler Zecke Neuendorf, zeigt den erneut mehr als 4000 Zuschauern nach vorn gar nichts. Hat aber hinten Glück, als auch Wagefeld und Wegner nicht treffen.
Es ist der HFC-Elf anzumerken, dass hier heute schon wieder die ganze Spielzeit entschieden wird. Nach fünf Stunden ohne eigenen Treffer ist selbst das bescheidene Ziel, möglichst lange ganz oben mitzuspielen, schon vor dem ersten Schnee in Gefahr. Während die Konkurrenten in Kiel und Leipzig immer besser in Fahrt kommen, leistete sich Halle eine Niederlage in Havelse und Punkteteilungen gegen Lübeck und den Erzfeind aus Magdeburg, obwohl der nach einer lebkuchenmessermäßigen Räuberpistole um seinen Ex-Kapitän Daniel Bauer schlagbarer schien als je zuvor. Statt golden war der Oktober trist, die Fans murren, die Tribüne hängt ein Plakat raus, auf dem "Aufwachen" steht.
Und um das Selbstbewusstsein der Mannschaft, die zu Saisonbeginn so gefestigt schien, steht es derzeit sichtlich so schlecht wie um das von Andis Shala. Der zeigt mit dem Arm dauernd, wo er den Ball hinhaben möchte. Ist aber im Zweifelsfall dann selbst nicht dort. Dafür aber ist Marco Hartmann da, in der vergangenen Saison nur durch die Verletzung von Mittelfeldmann Steve Finke in die erste Elf gerutscht. Nach einem Freistoß, den Maik Wagefeld so wuchtig ausführt, dass Strebinger ihn nur prallen lassen kann, ist der Defensivmann da, um seinen fünften Saisontreffer zu erzielen. Aufatmen im weiten Rund, das seit dem Umbau des Kurt-Wabbel-Stadions ein Schuhkarton ist.
Dass der HFC ein Stürmerproblem hat, bleibt aber unverkennbar. Während Christian Beck, der 2009 noch im halleschen Aufgebot stand, nach seinem Wechsel zum Orts- und Liga-Nachbarn in Halberstadt plötzlich trifft, und auch Markus Müller, vor der Saison ausgemustert, eine Liga höher bei Babelsberg regelmäßig Tore schießt, ist beim HFC außer Marco Hartmann keiner auf dem Feld, der sich für all den Laufaufwand, den Einsatz bei Zweikämpfen und das nimmermüde Anrennen auch mal belohnt. Beispielhaft Andis Shala, der aus der ersten schottischen Liga kam und als Wunderstürmer angepriesen wurde: Nach einer Flanke steht der großgewachsene Nachfolger von Fußballgott Thomas Neubert mutterseelenallein an der Fünfmeterraumgrenze. Er hat den Ball auf rechts. Er müsste schießen, legt ihn sich aber erstmal auf links. Versucht abzuspielen. Und es steht immer noch nur 1:0, obwohl die Hallenser zeitweise mit einer Vierer-Sturmspitze spielen (Foto oben).
Die ist breit, aber stumpf. Immerhin ist Marco Hartmann noch da. Der neben Maik Wagefeld einmal mehr beste Mann auf dem Platz erobert Bälle, verteilt sie, sichert den aus der Reserveelf in die erste Mannschaft zurückbeorderten Telmo Texeira ab. Und macht zehn Minuten nach der Pause sein zweites Tor nach einer Ecke, die er aus dem Gewühl mit dem Kopf erwischt.
Hartmann hat nun doppelt soviele Tore geschossen wie der erfolgreichste hallesche Stürmer. Andis Shala trifft noch zweimal den Pfosten und die Latte, sein Vater, der früher Bundesliga spielte, wird später sagen, er sei zufrieden mit dem Jungen. Von den Herthanern, bei denen Neuendorf sich ab der 70. Minute zumindest abseits des Spielgeschehens aufplustert, als befinde er sich in der Verlängerung eines Champions-League-Endspiels, kommt nicht mehr viel. Von Halle auch nicht. Nico Kanitz, ehemals ein torgefährlicher Mann auf linksaußen, bleibt als linker Verteidiger ein Schatten seiner selbst. Toni Lindenhahn zieht die Foulspiele an wie aufgeschnittener Apfel die Fruchtfliegen. Shala winkt nun nicht mehr so oft und wird dann auch ausgewechselt. Michael Preuß kommt, Dennis Mast auch noch. Zehn Sekunden vor Schluss wechselt Sven Köhler sogar noch Benjamin Boltze ein, letzte Saison noch Stammspieler auf der Position hinter den Spitzen, dann vom Neueinkauf Anton Müller verdrängt und nach dessen Verletzung vom ehemaligen Rechtsverteidiger Telmo Texeira überholt.
Der HFC will jetzt dringend noch einen Stürmer kaufen.
2 Kommentare:
Der beste Hallenser war anscheinend Richard Strebinger.
nein, soviel besser wars schon. man will ja nicht meckern. das ergebnis zählt - und ansätze waren da
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