Frieden schaffen mit Frohsinn und Lachen: Ursprünglich hatte der Pay-TV-Komiker Oliver Kalkofe den ostdeutschen Volksmusikansager Achim Mentzel als Opfer auserkoren, dem besserverdienenden Westen die Abgründe der deutschen Volksmusikkultur nahezubringen. Mentzel aber, vor 40 Jahren als Gitarrist des Diana-Show-Quartetts der erste Punk der DDR, handelte wie ein gute Christ: Er bot dem gewichtsverwandten Spaßbolzen aus Niedersachsendie andere Wange an.
Aus Verachtung wurde Respekt, auch Hass wurde Liebe. Inzwischen sind Kalkofe und Mentzel zusammen auf Tournee, die Show heißt "Großes Gernsehen" und bietet neben viel Witz auf Kosten der Auftretenden. Mentzel spielt darin die ihm von Kalkofe zugeschriebene Rolle des "Johannes Heesters des östlichen Neandertals", Kalkofe opfert sich als Co-Darsteller der vor Lebenslustigkeit schier überschäumenden Hymne "Spreewaldgurkensong". Zwei Männer in schwarzen Anzüger vor schwarzem Bühnenhintergrund, der Saal patscht in die Hände, Mentzels Lächeln zieht sich von Ohr zu Ohr. Mit bebendem Doppelkinn knödeln die beiden Herren gegen den Weltuntergangshang der Gegenwart an: "Sauer zu werden, das ist nicht allzu schwer, um lustig zu sein muss die Spreewaldgurke her". Demnächst im Möbelhaus nebenan.
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