Es sind die unerzählten Dramen und Tragödien, die im Foyer deutscher Gerichte darauf warten, von mitfühlenden Seelen entdeckt zu werden. Zwischen kurzangebundenen Vorschauen auf betrunkene Schlägereien, unterschlagene Mieten und gestohlene Kleinkrafträder stecken immer wieder auch Geschichten, aus denen das ZDF mit Hilfe von Veronica Ferres und Heino Ferch eine ganze Sommerabendserie machen würde. PPQ bewahrt die nie abgedrehten Scripte auf, die das wahre Leben schreibt. Nichts ist erfunden, jeder Fall ist echt und wahr.
Heute haben wir einen im Juni 1978 geborenen Angeklagten, dem schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Vergewaltigung sowie gefährliche Körperverletzung in drei Fällen zu Last gelegt werden. Laut Anklageschrift soll der Mann am 29. März 2009 in Halle zusammen mit einem unbekannt gebliebenen Mittäter eine Bekannte in deren Wohnung überfallen, die Bewohnerin sowie drei ebenfalls anwesende Männer mit Messern und einem Teleskopschlagstock bedroht und dann gefesselt haben. Dann sollen sie verschiedene in der Wohnung befindliche Elektroartikel an sich genommen haben.
Gelegenheit macht aber nicht nur Diebe. Ehe er ging soll der Angeklagte die Wohnungsinhaberin unter Drohungen mit einem Messer vergewaltigt haben. Nicht genug zum Triebabbau. Schon am nächsten Tag, glaubt der Staatsanwalt, habe der Angeklagte einem Passanten mit einer Bierflasche ins Gesicht geschlagen und ihn dann mit dem zerbrochenen Flaschenrest in Gesicht und Nacken geschnitten. Herbeieilende Passanten schlug der Angeklagte mit seinem Teleskopschlagstock.
Immerhin fast einen Monat wurde er danach überhaupt nicht mehr auffällig. Dann aber, nach Angaben der Staatsanwaltschaft war da schon der 23. April 2010 heran, fiel der Angeklagte in alte Gewohnheiten zurück. Wieder schlug er einem Passanten mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen, so dass dieser Platzwunden sowie ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Der Teleskopschlagstock aber, das spricht für die zunehmende Friedfertigkeit des Mannes, blieb im Köcher.
Vorab heißt es zu den Erfolgsaussichten des Prozesses: "Es droht eine Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr."
Eine deutscher Liebesfilm, wie immer mit Heino Ferch und anderen
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