Freitag, 16. September 2011

Mehr Staat für alle Fälle

Der Aufschrei als Dauerton, das Lamento über abweichende Meinungen in der Wiederaufführung mit einem neuen FDP-Vorsitzenden. Erst nörgelt die vor dem Untergang stehenden liberale Partei wider alle Anweisungen der ehemaligen Klimakanzlerin am Vollzug der Euro-Rettung herum. Und nun ficht sie auch noch das Ergebnis des Mülheimer Drachenboot-Rennens an.

Ja, sind die denn alle irre geworden, fragt Mark Schieritz vom Rettungsfachblatt "Zeit", das noch im August sicher war, selbst nicht zu wissen, wie der Euro nun gerettet werden soll.

Seitdem ist Wissen über die Redaktion gekommen, das Schieritz, der gerade erst eine Lobeshymne auf die beinahe durchweg staatlichedeutsche Bankenlandschaft angestimmt hatte, nun mit dem Leser teilt. "Wer die Pleite Griechenlands heraufbeschwört, übersieht: Sie hätte eine gigantische Wohlstandsvernichtung zur Folge – auch in Deutschland", ruft der Experte, der dem US-Finanzminister Tim Geithner vor zwei Jahren schon ein "So nicht" zu dessen Bankenrettungsplan entgegenschmetterte. Okay, Geithner hat dann nicht gehört und auch in Schieritz´ Kritik wollte irgendwann keiner mehr einstimmen.

Aber zum Glück gibt es ja nun die Euro-Krise und damit eine neue Gelegenheit, mehr Staat für alle Fälle zu fordern. Anderenfalls, daran lässt Schieritz keinen Zweifel, falle erst "der Euro, dann kollabiert die Wirtschaft und irgendwann werden die Europäer wieder aufeinander losgehen" (alle Zitate: Schieritz).

Wer will das schon? Bomben auf Engeland, Bosbach als Hitler, ein ausgezehrter Rösler bei der Suppenausgabe an der Armenküche? Hunger in Hamburg, Kannibalen in Karlsruhe. Gehe es nach der FDP, sei all das absehbar, weil Griechenland dann nicht gerettet werde, mahnt die "Zeit": "Die Banken werden kein Geld mehr flüssig haben und keins erhalten. Die Sparer werden ihr Geld verlieren. Die Wirtschaft wird in eine tiefe Rezession stürzen. Die Arbeitslosigkeit wird steigen."

Hat Schieritz am Schreibtisch ausgerechnet, noch hat er ja Arbeit. Ist amtlich. Muss aber gar nicht so kommen, weil man ja auch einfach mal wieder ein neues "Hilfspaket für Griechenland" schnüren könne, "das uns allenfalls ein paar Milliarden kostet". Die werden doch wohl noch da sein. Man muss ja bedenken: "Selbst wenn Europa die gesamten Staatsschulden des Landes übernehmen müsste", schreibt der Spezialist für weltpolitische Wirtschaftsfälle, "würde es sich nicht überheben – im Gegenteil."

Im Gegenteil also. Im Gegenteil. Was ist das Gegenteil von "nicht überheben"? Überheben?
Hallo, Herr Ober, bringen Sie mir doch mal die Rechnung vom Nachbartisch!

Schieritz erläutert das Gegenteil nicht, warum auch immer. Manchen hätte sicher gern erfahren, welche Gnade darin liegt, wenn die deutsche Putzfrau, der deutsche Taxifahrer oder Lokführer dafür sorgt, dass Griechenland sich weiter eine "Ministerin für Bildung und lebenslanges Lernen" leisten kann, die im Oktober in den Palais d’Egmont in Brussel eilen wird, um dort am "VIP roundtable taking place" ein "Re-thinking the European project" zu versuchen.

Immerhin aber führt er aus, dass Recht und Gesetz flexibel zu sein haben, wenn sie nicht zu geplanten Taten passen. "Natürlich wurde und wird bei der Euro-Rettung gegen ordnungspolitische Prinzipien verstoßen" heißt es souverän. Aber, hey, scheiß drauf! Was sind schon Prinzipien? Was gilt Moral? Was taugen Recht und Gesetz und Verträge, wenn man erst anfängt, sie einzuhalten?

So predigt die "Zeit" im Geist von George W. Bush: Tue was nötig ist und frage nicht, ob es rechtlich möglich ist. Nur so, liebe FDP, gewinnt man Drachenbootrennen!

Und wer nicht meiner Meinung ist, den nenne ich ewiggestrig und wer darauf beharrt, dass es verschiedenen Sichtwesen geben kann, der ist ein Populist

17 Kommentare:

suedwestfunk hat gesagt…

Dankbar vermerke ich, dass ppq den Schwachsinn deutscher "Edelfedern" als solchen enttarnt: es ist Sisyphos-Werk.

ppq hat gesagt…

ja, kann man jeden tag machen. hilft nichts. aber muss

Le Penseur hat gesagt…

Dieser Zeit-Artikel ist Stärke 7 in der nach oben offenen Max-Liebermann-Skala.

Mindestens.

derherold hat gesagt…

Ich glaube, man muß kein Verschwörungstheoretiker sein, um eine Agenda zu erkennen.

... und FDPinem esse delendam allein scheint mir dafür ein bißchen zu klein zu sein.

Volker hat gesagt…

Herold, so ungefähr haben wir am DDR-Ende auch manchmal geredet.
"Entweder die sind wirklich so dumm - oder sie arbeiten perfekt"

Heute kommt einem das genauso vor.
Zwar soll man gem. Hanlons Razor von der Unterstellung einer Verschwörung absehen, wenn der Vorgang auch mit Dummheit erklärt werden kann. Aber ich denke, was hier abgeht hat mit Dummheit nichts mehr zu tun. Wenn die Handlungen dumm sind, warum sind die gleichen Akteure so gerissen und erfolgreich bei der Mediengleichschaltung und der Manipulation der öffentlichen Meinung?

Du schreibst hier ja gelegentlich, dass amerikanische Führungsoffiziere die Puppen tanzen lassen. Aber tritt´s das?
Die WASP sind in der Mehrzahl naiv. Die können sich gar nicht vorstellen können, dass außerhalb ihrer Insel die Menschen anders ticken. Die kriegen eine große Verschwörung nicht hin.
Aber dass Führungsoffiziere an den Strippen ziehen, das glaube ich (mangels anderer vernünftiger Erklärung) unterdessen auch. Die sind aber weniger amerikanisch, sondern sephardisch

ppq hat gesagt…

verschwörung? keinesfalls. oder sg mir eine in der geschichte, die so ausgegangen ist, wie die verschwörer es wollten?

nicht mal die, relativ einfache, vom stauffenberg hat hingehauen.

es gibt immer verschiedene interessen und also auch verschiedene interessengruppen und alle haben pläne und keiner kriegt seine 1:1 durch.

was jetzt sichtbar wird, ist die reine überforderung, allseits zumal. die können nicht anders.

was die mediale begleitung betrifft, rechnet einfach noch mal mit einer münze kleiner. 90 % dort haben nicht geringste ahnung, wovon da geredet wird. die haben, festhalten, das wort leerverkäufe vor 4 wochen zum ersten mal gehört.

die restlichen zehn % glauben an unterschiedliche denkschulen und öffentlich liegt jeweils die vorn, die das system selbst am wenigsten infrage stellt.

derherold hat gesagt…

"Die WASP sind in der Mehrzahl naiv ... aber weniger amerikanisch, sondern ..."

Wer ist in den USA Koch/Kellner ? Zumindest bisher kann ich keine "sephardistische Unterwanderung" des MIC erkennen. Daß zudem "Naivität" oder "guilt" ganze Kohorten von Ivy-League-Absolventen zu diversen politischen oder medialen Manövern inspirieren soll, wage ich zu bezweifeln.

"... eine in der geschichte, die so ausgegangen ist, wie die verschwörer es wollten..."

Masseneinwanderung in Europa, finanzielles Andocken der Mittelmeerländer an die nördlichen EU-Staaten, "regime change" in Arabien/Nordafrika, Massenuniversität.

Es gibt sicherlich unterschiedliche Interessengruppen ... die müssen halt auch unterschiedlich angesprochen/unterhalten werden.

Volker hat gesagt…

Was ist MIC?

derherold hat gesagt…

http://en.wikipedia.org/wiki/Military-industrial_complex

ppq hat gesagt…

@herold: wenn du vom ende her behauptest, alles, was passiert, habe jemand so geplant, liegst du natürlich immer richtig.

aber so ist es ja nicht. diemasseneinwanderung war kein selbstzweck, sondern folgte ökonomischen erfordernissen, erst im augenblick, dann wieder. seine amchtposition damit ausgebaut haben soll wer?

die haftungs-eu? mit demselben recht könnte ich behaupten, es handele sich um den deutschen versuch, den 2. wk im nachhinein nicht nur faktisch, sondern auch auf der landkarte zu gewinnen. ein reich, eine euro, eine führer.

die unis? lassen wir weg. vergrößerung des wissen hat schon immer verflachung der breite mit sich gebracht.

wenn ich das mal so sagen darf.

nordafrika? dann halten wir mal fest, was der plan war und wo sein ziel lag. schreibst hier drunter.

wir können dann ja in drei, vier, fünf jahren mal gucken, was draus geworden ist ;-)

ich wette jetzt schon: was ganz anderes

Volker hat gesagt…

Aber so ist es ja nicht. Die Masseneinwanderung war kein Selbstzweck, sondern folgte ökonomischen Erfordernissen,
Darauf bin ich auch reingefallen. Stimmt nämlich nicht. Die Masseneinwanderung wurde 1960 nicht wegen unserer Interessen eingeführt. Die Initiative zum Abschluss dieses Abkommens ging hierbei von der Türkei aus.
Und nach dem Ende des Anwerbeabkommens geht das ja weiter und weiter und immer weiter.

Seine Machtposition damit ausgebaut haben soll wer?
Na ja, seit über hundert Jahren gibt es diese und jene, die Deutschland den Aufstieg neiden. Auch wenn die DDR-Geschichtsbücher das ein wenig anders darstellen.
Einen Tipp findest Du bei Wolfram Weimar im FOCUS
Wie Versailles – nur ohne Krieg

die Haftungs-eu? mit demselben recht könnte ich behaupten, es handele sich um den deutschen versuch, den 2. wk im Nachhinein nicht nur faktisch, sondern auch auf der Landkarte zu gewinnen. ein reich, ein Euro, ein Führer.
So sehen das auch einige ausländische Kommentatoren.
Aber gibt es heute auch nur die geringsten Anzeichen dafür?
Mustafa Wulff jedenfalls würde Deutschland lieber heute als morgen von der Landkarte tilgen. Und der hat eine nicht ganz untergeordnete Position im Staate.

die Unis? lassen wir weg
Würde ich nicht. Die produzieren nämlich massenhaft akademisches Lumpenproletariat, das gar keinen expliziten Auftrag braucht um sein Zerstörungswerk auszuführen.

Nordafrika? dann halten wir mal fest, was der Plan war und wo sein Ziel lag. schreibst hier drunter.
Da kann ich auch keinen Plan erkennen.
Herold, hilfst Du uns auf die Sprünge?

ppq hat gesagt…

soweit ich weiß, war das abkommen nur die anerkenntnis des status quo, also die legalisierung dessen, was ohnehin ablief.

die meisten einwanderer damals waren ja auch italiener, oder?

zu glauben, dass deutschland in dem ganzen gerangel der herumgeschubste ist, kann ich mich nicht durchringen. sieht man die langen linien, ist da ja doch über jahrzehnte mehr richtig als falsch gemacht worden.

die unis? aber mehr als das braucht doch auch keiner! mögen sie hier auch vom niedergang der usa schwadronieren - die bildungselite ist dort und bleibt dort, ja, sie geht von hier aus sogar dorthin. schon deshalb muss ich immer lachen, wenn ich vom niedergang des dollar lese.

so lange die unis in rabat und dresden nicht die chinesen und inder anziehen, so lange bleiben die karten verteilt

derherold hat gesagt…

Eines nach dem Anderen. ;)
Erst einmal die "ökonomischen erfordernisse"

... vllt. in der DDR, wo die Talente aus Mocambique und Kuba die Produktivität gesteigert haben. Mit der Einwanderung von Bevölkerungsüberschüssen in die BRD wurden Jug blockfrei, Por und Gre demokratisch und die Türkei in der NATO gehalten.

Daß bei "Arbeitskräftemangel" Strukturwandel, Mindestlöhne, Auslandsinvestitionen die Lösung sind, weiß man seit den 80igern. Seitdem weiß man auch, daß "Sprachkurse" sinnlos sind, sobald Immigranten "geschlossene Siedlungsgebiete" bilden und daß "white flight" jegliche reelle Multikultur verhindert.

Zapatero hat nach seiner Wahl VIER MILLIONEN Einwanderer nach Spanien geholt, die dort heute >40% "Jugend"arbeitslosigkeit bilden... und mit "Familienzusammenführung" noch gar nicht angefangen haben. :)

England ist seit den 60igern im Arx und muß folglich ganz neue ökonomische Gründe gefunden haben, um das Land bereichernd zu fluten. England wohlgemerkt, da diese Gründe in Schottland nicht existieren, wo Ausländer rd. 2% der Einwohner bilden.

derherold hat gesagt…

"chinesen und inder"

Ich dachte, man holt sich diese in die USA, um Zugriff auf die Intelligenz (Gruppe) potentieller Machtrivalen zu erhalten ... in Wirklichkeit stellen die chin. postdocs die Bildungselite !

Aber es geht gar nicht um (elitäre) Bildungsideale. Frage: Warum wird die Studierendenquote bis zum Anschlag aufgedreht, obwohl man a) in den 90igern in West-D. Diplom-Taxifahrer hatte, b) man in Italien "jeder Straßenfeger ein Akademiker" witzelt, c) geschätzte 40% aller college-Absolventen in den USA "niedere Tätigkeiten" ausüben und d) HYP und Cambridge/Oxford/LSE gar nicht auf die Idee kommen, Krethi und Plethi auszubilden ?

Volker hat gesagt…

soweit ich weiß, war das abkommen nur die anerkenntnis des status quo, also die legalisierung dessen, was ohnehin ablief.
So vermittelt es die Propaganda. War aber nicht so. 1960 gab es noch keine offenen Grenzen und keinen Faschismus in der Mitte der Gesellschaft. Die damaligen Politiker wären nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, Illegale hier zu behalten.
Zunächst reagierte die Bundesregierung zurückhaltend auf das Angebot. Arbeitsminister Theodor Blank lehnte das Angebot zunächst ab. Da er die kulturell-religiöse Distanz und mögliche aus dieser resultierende Konflikte als zu groß einschätzte, des Weiteren bestünde zunächst auch kein Bedarf an türkischen Arbeitskräften da das Potenzial an deutschen Arbeitslosen aus strukturschwachen Regionen noch nicht hinreichend ausgeschöpft sei. Aufgrund des außenpolitischen Drucks der USA, welche nach der geostrategisch motivierten Aufnahme der Türkei in die Nato dieses Land ökonomisch stabilisieren wollte, übernahm das bundesdeutsche Außenministerium, im Gegensatz zum ursprünglich zuständigen Arbeitsministerium die Verhandlungsführung mit der türkischen Republik.

Die Einwanderung begann nach der Vertragsunterzeichnung, nicht vorher.
Aber mir geht es weniger um diese „Altlasten“, sondern um die zeitgenössische Masseneinwanderung. Die wird uns nicht mit ökonomischer Notwendigkeit schmackhaft gemacht, sondern als eine Art Naturereignis dargestellt.

die unis? aber mehr als das braucht doch auch keiner!
Dann habe ich mich unklar ausgedrückt.
In Deutschland gibt es eine gute Hochschullandschaft.
Aber die Unis werden immer mehr zu Verdummungsanstalten umgemodelt. MINT auf dem Rückzug, die Knallfroschwissenschaften auf dem Vormarsch.
Die Lehrer und Absolventen dort sind diejenigen, die uns in unendlichen „wissenschaftlichen“ Traktaten den Faschismus in der Mitte der Gesellschaft und die Notwendigkeit von immer mehr Umverteilung „beweisen“ (logisch, das Gesindel ist nicht in der Lage sich selbst zu ernähren).

Auch in den USA gibt es Verdummungstendenzen (I am obliged to confess I should sooner live in a society governed by the first two thousand names in the Boston telephone directory than in a society governed by the two thousand faculty members of Harvard University.), aber die Amis haben immer noch die Fähigkeit, die Talente aus der ganzen Welt zu absorbieren.
Deutschland versucht das gar nicht erst. Hier gilt "Masse statt Klasse".


Herold, hilfst Du uns auf die Sprünge zu Nordafrika?

Cangrande hat gesagt…

Es tut mir ja sehr leid, ppq, aber ich muss Ihnen hier in aller Freundschaft einen Diebstahl ankündigen:
Der Ausdruck "Rettungsfachblatt ZEIT" ist einfach zu gut, als dass ich Sie in dessen Alleinbesitz belassen könnte! ;-)
(Aber Sie werden wohl nichts dagegen haben, wenn fleißige Ameisen Ihre Meme in der Meinungswelt herumschleppen.)

Und weil sie auch den Populismus angesprochen haben, hier mein
ceterum censeo:

DER WUNDBRAND ZERFRISST DAS ALTE EUROPA,
WEIL ES ZU FEIGE IST EIN KRANKES GLIED ZU AMPUTIEREN!

POPULISTISCHES MANIFEST
(für die Rettung von zwei Billionen Steuereuronen!):
Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion und Haftungsunion.
Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet:
• Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden),
• Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind),
• Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),
• Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch
• Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).
Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:
Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.

derherold hat gesagt…

@cangrande, wenn die LINKE die LINKE wäre, würde sie zum Generalstreik aufrufen. ;)

Wenn man sich die Geschichte der Militäroperationen seit den 90igern und das Verhalten der USA ansieht, fühlt man sich an einen Film von S. Kubrick erinnert und Dr. Seltsam führt die Geschicke.

JEDE "Blumen-Revolution" ist mindestens USA-orchestriert und die nordafrikanischen "Volksaufstände" angeleitet und finanziert.

Die Amerikaner empfinden sich als Nachfolger Roms. Diese hatten das Mittelmeer als Mare Nostrum und die nordafrikanische Gegenküste als ihr Betätigungsfeld betrachtet und die Amerikaner sehen den Atlantik als ihr Mare Nostrum und Europa als ihre Gegenküste. Deswegen wird eine Linie gezogen von den Ostseezugängen über die baltischen Staaten bis nach Odessa am Schwarzen Meer, von Odessa nach Istanbul und dann nach Anatolien. Alles, was östlich davon ist, interessiert sie nicht, alles, was westlich davon liegt, ist Imperium der USA.

George W. Bush kriegte ins Haus gekippt, was sich unter Clinton, Holbrooke und Albright angesammelt hat.

Ich weiß nicht, wie die Sandkastenspiele für Nordafrika in den USA aussehen. Vllt. sind zwei Szenarien "wahrscheinlich": a) es gelingt, die neuen Eliten endlos zu schmieren oder b) wir erben Dauerkonflikte à la Afghanistan... mit möglichen Auswirkungen für Europa, insb. Frankreich.