Es war dann doch das erwartet leichte Spiel. Der Hamburger SV, vom gastgebenden Halleschen FC vor mehr als einem halben Jahr als Spielpartner für die große Einweihung des umgebauten Kurt-Wabbel-Stadions eingeladen, hilet, was er versprach: Die Norddeutschen, derzeit Tabellenletzter und seit dem Tag vor dem Spiel in Halle auch noch ohne Trainer, ersparten sich die Mühe, ihre Profimannschaft nach Halle zu schicken. Dafür reicht auch, was sonst noch so an Fußballern in Hamburg herumläuft, dachten sich die Verantwortlichen des Bundesliga-Dinosauriers. Und verzichteten darauf, für das echte Geld aus Halle die echten Stars von der Elbe mitzubringen.
Ein Stückchen Sympathiewerbung, das hervorragend ankam. Statt sich darüber aufzuregen, dass der Einlass ins neue hallesche Heiligtum zumindest für die Fans mit gekauften Karten viel zu langsam vonstatten ging, zog das unsportliche Verhalten der Gäste alle Diskussionen auf sich.
Die aber hatten eigentlich sogar alles richtig gemacht, wie der Spielverlauf zeigte. Nach einem vorsichtigen Beginn gelang es dem Ersatz-HSV in der 36. Minute durch Sören Bertram in Führung zu gehen. Nach einem von Anton Müller getretenen Eckball schaffte Steven Rupprecht mit dem Pausenpfiff den Ausgleich.
Das Schlimmste aber folgt dann. Denn der Ersatz-HSV, angetreten mit Spielern aus dem Kader, der direkter Regionalliga-Gegner des HFC ist, hatte keinerlei Mühe, das Spiel in der zweiten Halbzeit deutlich zu dominieren. Und Tore fast nach Belieben zu machen. Erst trifft Markus Berg zum 1:2, nur sechs Minuten später erzielt Nagy das 1:3. Der Gastgeber dagegen zeigt ein weiteres Mal, warum er die Regionalliga-Spitzenmannschaften mit den wenigstens erzielten Treffern ist: Chancen gibt es, Tore nicht. Nicht so der HSV: Nachdem Stammtorwart Darko Horvat, der bei keinem Gegentreffer eine Chance hatte, ausgewechselt ist, bekommt auch noch Ersatzmann Jürgen Rittenauer von Bertram einen direkten Freistoß eingeschenkt.
So macht man sich Freunde. Zumal auf den neuen Tribünen die Zahl von 30.000 Euro die Runde macht, die der HFC für das Gastspiel nach Hamburg überwiesen habe. Die Prominentenriege auf der Haupttribüne, wie immer bei solchen Gelegenheiten zu Hundertschaften von wichtigsten Funktionsträgern aufgebläht, gibt sich Mühe, die peinliche Panne herunterzuspielen. Man werde nachverhandeln, verspricht Präsident Michael Schädlich, im übrigen gehe es hier aber gar nicht um Fußball, sondern um ein Fußballstadion. Der Hamburger Ersatztrainer versichert, man habe sich wirklich mit Spielern aus der Profimannschaft verstärkt.
Zum Abschluss folgt das in Halle bei allen Gelegenheiten unerlässliche Feuerwerk. Am Wochenende wartet der HSV, diesmal in Hamburg, diesmal zum Punktspiel. Dann geht es nicht um Politik, sondern um Fußball.
Archiv<: Party mit Brachialpopulisten
Medizinisches Wunder: Der Mann mit den drei Fanherzen
Ein Stückchen Sympathiewerbung, das hervorragend ankam. Statt sich darüber aufzuregen, dass der Einlass ins neue hallesche Heiligtum zumindest für die Fans mit gekauften Karten viel zu langsam vonstatten ging, zog das unsportliche Verhalten der Gäste alle Diskussionen auf sich.
Die aber hatten eigentlich sogar alles richtig gemacht, wie der Spielverlauf zeigte. Nach einem vorsichtigen Beginn gelang es dem Ersatz-HSV in der 36. Minute durch Sören Bertram in Führung zu gehen. Nach einem von Anton Müller getretenen Eckball schaffte Steven Rupprecht mit dem Pausenpfiff den Ausgleich.
Das Schlimmste aber folgt dann. Denn der Ersatz-HSV, angetreten mit Spielern aus dem Kader, der direkter Regionalliga-Gegner des HFC ist, hatte keinerlei Mühe, das Spiel in der zweiten Halbzeit deutlich zu dominieren. Und Tore fast nach Belieben zu machen. Erst trifft Markus Berg zum 1:2, nur sechs Minuten später erzielt Nagy das 1:3. Der Gastgeber dagegen zeigt ein weiteres Mal, warum er die Regionalliga-Spitzenmannschaften mit den wenigstens erzielten Treffern ist: Chancen gibt es, Tore nicht. Nicht so der HSV: Nachdem Stammtorwart Darko Horvat, der bei keinem Gegentreffer eine Chance hatte, ausgewechselt ist, bekommt auch noch Ersatzmann Jürgen Rittenauer von Bertram einen direkten Freistoß eingeschenkt.
So macht man sich Freunde. Zumal auf den neuen Tribünen die Zahl von 30.000 Euro die Runde macht, die der HFC für das Gastspiel nach Hamburg überwiesen habe. Die Prominentenriege auf der Haupttribüne, wie immer bei solchen Gelegenheiten zu Hundertschaften von wichtigsten Funktionsträgern aufgebläht, gibt sich Mühe, die peinliche Panne herunterzuspielen. Man werde nachverhandeln, verspricht Präsident Michael Schädlich, im übrigen gehe es hier aber gar nicht um Fußball, sondern um ein Fußballstadion. Der Hamburger Ersatztrainer versichert, man habe sich wirklich mit Spielern aus der Profimannschaft verstärkt.
Zum Abschluss folgt das in Halle bei allen Gelegenheiten unerlässliche Feuerwerk. Am Wochenende wartet der HSV, diesmal in Hamburg, diesmal zum Punktspiel. Dann geht es nicht um Politik, sondern um Fußball.
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4 Kommentare:
Ich las bei kicker.de, daß der HFC - der es so auf die erste Seite gebracht hat - nur eine Profiresttruppe serviert bekam ... was schon ein bißchen (viel) schofelig ist.
Als vor zehn(?) Jahren der 1. FC Köln in Halle gegen den damaligen Verbandsligisten(?) antrat, hatte er meiner Erinnerung nach "alle" Profis mitgebracht - allerdings war der Klassen- und Torunterschied noch größer.
Hätte man wirklich aus Gründen vor Verletzungen nur diese Rumpftruppe schicken können/wollen, hätte man beim HSV auch auf die Kohle verzichten können. 30.000 Euro sollten derzeit bei den Norddeutschen das geringste Problem darstellen.
ich glaube, insgesamt kassieren die für den antritt 70.000. also sollten sie kassieren. 30000 sind wohl schon angezahlt gewesen.
keinen cent mehr dürften die bekommen.
aber wie gesagt, so macht man sich freunde.
bis gestern war mir der hsv herzlich egal. jetzt wünsche ich ihnen doch, dass sie mal ein bisschen absteigen
Eigentlich zählt ja auch nur die Zukunft, d.h. das neue Stadion. Ich finde den Erdgas-Park( Pfui-Kommerz ) sehr gut gelungen. Freue mich schon sehr auf den 34.Spieltag.
natürlich. die kritik dienst auch ausschließlich archivarischen gründen.
damit man später mal nachschauen kann, wie blöde es schon wieder losging
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