Wenn Christian Wulff über die Mauer redet, seine Ansage auf vier Kanälen verbreitet wird, und das, was er sagt, trotzdem nichts mit dem zu tun hat, was zu sagen wäre, dann lässt sich das wunderbar mit Musik der Isländer Sigur Ros illustrieren.
Erst steigt die Spannung bis ins Unerträgliche, das Publikum wartet auf den Knall, die große Entladung, einen Fingerzeig darauf, wo die Gesellschaft hintreibt, zwei fünf Jahrzehnte nach der historischen Teilung, die sich heute so unverfroren feiern lässt. Dann aber kommt. Nichts. Ein Grundton, eine Coverversion. Ein Glockengeläut. Ein Prediger, der schaut, als müsste er für die Mauer beten. Der Trailer zum neuen Sigur-Ros-Album "Inni" überrascht mit Wulffschem Weltblick: Die Menschen auf der Bühne toben, als wären Kameras auf sie gerichtet. Die Musik dazu ist ein leises Klingeln am Klavier.
Zettel zum Mauerbau
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1 Kommentar:
Mal weg von Wulff und hin zu SR:
Ich fürchte, "INNI" wird ein weiterer Aufguß alter Sachen und warte weiter auf die DVD "Hrafnagaldur Óðins".
Wobei das wieder Analogien zur Politik ergibt: Alter Wein in neuen Schläuchen und Odins Raben (Hugin - der Gedanke und Munin - die Erinnerung) bleiben weg.
Huginn ok Muninn
fljúga hverjan dag
Jörmungrund yfir;
óumk ek of Hugin,
at hann aftr né komi-t,
þó sjámk meir of Munin.
Hugin und Munin müssen jeden Tag
Über die Erde fliegen.
Ich (Odin) fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt;
Doch sorg ich mehr um Munin.
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