Eine schwere Börsensommergrippe, ein leeres Stadtsäckel und die bevorstehende Wachablösung im Rathaus - nichts kann die herzerfrischend agierende Stadtverwaltung der ehemaligen Chemiearbeitermetropole Halle an der Saale davon abhalten, ihren Bürgern und deren Gästen hochklassige Unterhaltungsangebote zu machen. Ohne kleinlich auf Kosten und Mühen zu schauen, organisiert das kommunale Grünflächenamt im Rahmen der großangelegten Kunstreihe "Der Himmel über Halle" seit Jahr und Tag großräumige, zum Teil noch von weit entfernt an der Straße der Gewalt liegenden Kommunen aus zu sehende Skyspektakel.
Mit Hilfe von Spezialfirmen aus dem umliegenden Saalekreis, die auch schon in Weltstädten wie Madrid im Einsatz waren, entstehen dann zumeist in der aufkommenden Dämmerung großartige Himmelszeichnungen: Bärbeißige Wolkenbanken, glühende Solarstromspenderbereiche, gelegentlich sogar Feuchtgebiete, die auf der anderen Seite geschickt mit Spektralfarben abgeschmeckt werden. Besucher sind erstaunt, Einheimische stolz, Besitzer von Smartphones unterhalten unterdessen ganze Himmelsfotogalerien im Internet.
Einzig offizielle Repräsentanz der erstaunlichen Farbspiele im Luftraum über der lange als "Diva in Grau" geschmähten Saalestadt aber bleibt PPQ, auch im Fall des gewagt unter Feuchtwolken gehängten Regenbogens, der die Bevölkerung auf eine Rettung des Euro noch vor dem beliebten "Rote-Laternen-Fest" am letzten Augustwochenende einstimmen soll. Es ist Licht am Ende des Tunnels. Und es ist kein Zug, diesmal.
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