Dienstag, 19. Juli 2011

Nazialarm in der No-Go-Area

Eine unglaubliche Frechheit, die sich das angebliche ZDF-Kulturmagazin "Aspekte" da geleistet hat. Finanziert aus Gebührengeldern, reiste die Redaktion frech und unverfroren nach Berlin-Kreuzberg, um dem ehemaligen Bundesbanker Thilo Sarrazin dort eine neue Plattform für seine "kruden Thesen" (Der Spiegel) zu bieten. Die bürgerschaftlich-engagierte Nachbarschaft verhinderte das durch beherzten Einsatz, der Dreh endete mit "Hau ab!"-Rufen, eine Art Lynchmob fand sich nationenübergreifend zusammen.

Logisch, dass die einzige wahre staatliche Nachrichtenagentur dpa jetzt für das frühere Sarrazin-Vorabdruckmagazin "Spiegel" Stimmen zusammengetragen hat, die das ungeheuerliche Vorgehen des Staatssender ZDF kritisieren. Seit Uwe-Karsten Heye vor fünf Jahren öffentlich vor No-Go-Areas im Osten gewarnt habe, so der Deutsche Kulturrat, sei bekannt, dass Angehörigen von Minderheiten in bestimmten Regionen Deutschlands mit Intoleranz und offenem Hass begegnet werde. "Der provokante Dreh in dem Berliner Stadtteil, in dem viele türkischstämmige Menschen leben, entfacht die Diskussion um Sarrazin rechtspopulistische Thesen zu Einwanderung und Integration aufs Neue", analysieren die Regierungsdichter in der dpa-Redaktion.

Das aber hätte nicht sein müssen, ja, nicht sein dürfen. Es sei "wirklich mehr als peinlich, wenn "Aspekte", ein renommiertes Kulturmagazin, es offensichtlich nötig hat, einen solch vorhersehbaren Eklat zu inszenieren", assistiert der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann. "Wer Thilo Sarrazin unter sichtbarer filmischer Beobachtung durch Berlin-Kreuzberg und Neukölln schickt", der müsse mit "wütenden Reaktionen" rechnen. Das sei ganz normal.

Auch der renommierte "Türkische Bund Berlin-Brandenburg" bezeichnete den Kreuzberg-Besuch Sarrazins als "Provokation". "Wenn so einer samt
Fernsehteam jetzt plötzlich nach Kreuzberg kommt, um angeblich einen kulturellen Dialog zu führen, dann will er wahrscheinlich bald ein neues Buch veröffentlichen", erklärte TBB-Sprecher Hilmi Kaya Turan. Das dürfe man nicht zulassen.

Dem stimmt der Berliner Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele vollinhaltlich zu. Ströbele zeigt Verständnis für die Wut der Sarrazin-Gegner und deren Unwillen, mit dem umstrittenen Autor zu diskutieren. "Herr Sarrazin hat auch mir gegenüber schon eine Diskussion seiner diskriminierenden und beleidigenden Thesen verweigert und zeigt sich völlig uneinsichtig", sagte Ströbele. Deshalb müsse man Gleiches mit Gleichem vergelten und Gespräche natürlich verweigern.

Sarrazin könne ja noch von Glück sagen, dass ihn niemand nach Nazibrauch zusammengeschlagen und getreten habe, wie das an der berühmten Straße der Gewalt üblich sei. Dennoch plant der Berliner Senat jetzt, auswärtige Provokateure an den Grenzen der integrierten Hauptstadt-Bezirke mit einer Beschilderung vor dem Betreten bestimmter Kieze zu warnen. Entsprechende Schilder mit dem Aufdruck "Sperrgebiet - Unbefugten ist das Betreten verboten" fänden sich noch in ausreichender Zahl im Archiv der Straßenbauamtes.

9 Kommentare:

nwr hat gesagt…

Komisch, daß diese Argumentationsschiene noch nie benutzt wurde, wenn sich "Andersfarbige" durch die Neuen Bundesländer bewegen: Daß sie mit ihrer Anwesenheit Aggressivität provozieren.

Anonym hat gesagt…

Da hat der furchtbare Spiesser wieder bekommen, was ihm zusteht.

suedwestfunk hat gesagt…

Ja. Jeder der furchtbaren Spießer, die sich liebend gern zum Lynchmob vereinen, hat bekommen, wonach er sich sehnt. Berlin hat eine hübsche Momentaufnahme seiner geistigen und moralischen Verfassung bekommen, Herr Ströbele war mal wieder wichtig, alle sind zufrieden.

Oels hat gesagt…

Ein tolles Video, obwohl ich bis min 3:40 gebraucht habe um den verdrehten Titel zu verstehen. Ganz schön clever.

Erinnert mich an "Elbow - One Day Like This". Ein Musikvideo das ich über alles liebe.

http://www.tape.tv/musikvideos/Elbow/One-Day-Like-This

Oels hat gesagt…

Ach, übrigens. Sarrazins krude Thesen konnten in der aktuellen SPIEGEL-Sachbuchhitparade gleich zwei Plätze zulegen. Dicht gefolgt von Margot Käßmann.

ppq hat gesagt…

"komm doch auf ein kännchen vorbei" hat anderswo eine ganz andere bedeutung

Kurt hat gesagt…

Da haben die Genossen Tschekisten wiedermal ganze Arbeit geleistet. Das Volk muß nicht nur aufgeklärt werden. Das Volk muß bei der Ablehnung von solchen feindlich-negativen Elementen, wie dieser S. eines ist, unterstützt werden.
Besonders der Genosse, der sich furchtlos und ohne Angst vor Dekonspiration auf offenener Straße dem intelektuell-rassistischen S. und seinen entsicherten Kameras entgegenstellte, ist sofort mit einer Prämie auszuzeichnen!

Anonym hat gesagt…

Ist ja noch schöner, dass sich unsere Landnehmer und Verdränger auch noch von den auszurottenden Kartoffeln und Zippelmützen "Inspektionen" zumuten lassen sollen. Da kommt so ein alter "unbelehrbarer" und "uneinsichtiger Betonkopp" und dringt in ihre ureigene Territorien ein. Steckt seine Nase rein und fängt da an rumzulabern, als ginge es diesen Ungläubigen einen Feuchten an, für was und für wen Allah dieses Land bestimmt hat.
Soll froh sein, dass die Religion des Friedens in wirklich friedlich hat wieder abziehen hat lassen. Wäre diese Religion nicht reiner Friede, fände der Eindringling sich mit einem Messer zwischen dern Rippen wieder.

obo

Anonym hat gesagt…

Insch'allah! Ich liebe es, mich mit verdorbener Kacke vollzuschmieren und dabei zu wichsen. Jeden Tag laufe ich mit einem schwarzen Müllsack durch die Gegend und sammle jede Kacke, die ich sehe. Für zwei volle Säcke braucht es einen ganzen Tag. Aber wenn ich nach einem anstrengenden Tag nach Hause komme, gehe ich ins Bad, lasse heißes Wasser in die Badewanne einlaufen... mmhhh... und schütte meinen Schatz hinein. Und dann wichse ich und stelle mir vor, ich wäre von einem Kackgeschöpf verschluckt worden. Überhaupt glaube ich, dass Kacke denken kann, dass sie Familien, Städte, Gefühle hat; spült sie nicht ins Klo runter, gebt ihr lieber ein neues Zuhause, sprecht mit ihr ab und zu, streichelt sie... Gestern in der Badewanne hatte ich einen wundervollen Traum: Ich sah mich in ein Meer eintauchen, und es wurde zur Kacke; Fische, Algen, Quallen, alles aus Kacke, selbst der Himmel, selbst Allah.