Wenn die geheime Weltregierung tagt, schweigt der zu bedrucktem Papier umgearbeitete Medienwald. Still ruht das Pfingstfest, fade nachrichtet es von gefunden Ehec-Keimen, geretteten Griechen, verschobenen Baustopps und syrischen Gewaltausbrüchen. Nicht die Rede ist vom Bilderbergertreffen 2011, dem Gipfel, auf den Verschwörungstheoretiker alle Jahre wieder Hoffnung setzen, er werde am Ende eine "Neue Welt Ordnung " (NWO), den Goldstandard und sich selbst als neue Weltregierung ausrufen.
Diesmal tagen sie in St. Moritz, die Mächtigen und Einflussreichen aus Wirtschaft, Politik, Militär und Adel. Zusätzlich ist auch der künftige deutsche Bundeskanzler Peer Steinbrück angereist. Doch während Zeitungen in Österreich und der Schweiz glauben, dass es irgendwie schon ein Thema ist, wenn Josef Ackermann von der Deutschen Bank sich ganz intim mit Matthias Nass von der führenden liberalsozialistischen Kampfschrift "Die Zeit" zusammensetzt, Henry Kissinger mit David Rockefeller spricht, belgische Minister spanische Unternehmer treffen und der Nestle-Chef mit einem Facebook-Gründer redet, ist zwischen Hamburg und München Ruhe.
Keine Bilder in der Tagesschau, keine Erwähnung in den Newsportalen, die sonst noch eine Poolfoto von Lindsay Lohan, eine Hochzeit im verarmten Landadel oder eine Zehenprellung von Jörg Kachelmann für quotenträchtig halten. Der "Spiegel", einst als Nachrichtenmagazin gegründet, schwelgt in einer neuen Hitlerphantasie. Wie immer, wenn nichts los ist. Die "Zeit" hat einen Mann vor Ort. Aber der hat wohl sein Handy zu Hause vergessen: Der letzte Text zu Thema im Qualitätsportal "zeit.de" stammt aus dem Februar.
Wenn es um "Innovation und budgetäre Disziplin", den "Euro und die Herausforderungen für die Europäische Union, die Rolle heranwachsender Wirtschaftsräume, Konnektivität und Sicherheitsfragen im Bereich Social Networks, neue Herausforderungen im Nahen Osten, Konfliktgebiete sowie demographische Entwicklungen" geht, wie es das offizielle Tagungsprogramm laut offizieller Webseite der Weltregierung für dieses Jahr verspricht, dann werden vielleicht Weichen für die Welt von morgen gestellt. Aber weder "Spiegel" noch "Focus", nicht "Panorama" und nicht "Welt" oder "SZ" sind an aktueller Berichterstattung interessiert. "Sagenumwobene Bilderberg-Gruppe versammelt sich in Spanien", ist die letzte Meldung auf "spiegel.de" überschrieben - sie stammt vom Treffjahrgang 2010.
Momentan ist einfach kein Platz für Weltverschwörer. Es gibt stattdessen Nachrichten wie "Kuriose Parteispenden - Millionen für Marxisten", ein in diesen Tagen überlebenswichtiger "Streifzug durch die eigentümliche Geschichte der Parteispenden", der die fünf Jahre alte Geschichte des spendenfreudigen Rentners Michael May noch einmal in den eigenen Worten nacherzählt. Dazu ein Text über "Erdogan-Wahlen in der Türkei" und einen investigativen Report vom Geheimtreffen der Gothik-Jünger in Leipzig: "Ungeschminkt geh' ich nicht mal aufs Dixie-Klo".
Nein, wäre Weltverschwörung, sähe das anders aus. Oder aber genauso. Auch in der Astronomie können manchmal nur die Lücken beobachtet werden, die Stellen, wo nichts ist. Was hinter ihnen steckt, bleibt unklar, unbestreitbar aber ist, dass dort etwas ist.
Geht es danach, sind echte Qualitätszeitungen unbestechlich: Was sie nicht berichten, existiert vielleicht gerade deshalb. Dass allerdings die geheime Weltregierung eine "offizielle Webseite" betreibt, die deutsche Impressumspflicht verstößt, hätte durchaus angeprangert werden können, ohne eventuelle gemeinsame Projekte zu gefährden.
Die Liste der illustren Teilnehmer:
Wer ist wer in der Weltregierung?
Icke: Wo Reptilien regieren
Elsaesser live bei den Bilderbergern
Diesmal tagen sie in St. Moritz, die Mächtigen und Einflussreichen aus Wirtschaft, Politik, Militär und Adel. Zusätzlich ist auch der künftige deutsche Bundeskanzler Peer Steinbrück angereist. Doch während Zeitungen in Österreich und der Schweiz glauben, dass es irgendwie schon ein Thema ist, wenn Josef Ackermann von der Deutschen Bank sich ganz intim mit Matthias Nass von der führenden liberalsozialistischen Kampfschrift "Die Zeit" zusammensetzt, Henry Kissinger mit David Rockefeller spricht, belgische Minister spanische Unternehmer treffen und der Nestle-Chef mit einem Facebook-Gründer redet, ist zwischen Hamburg und München Ruhe.
Keine Bilder in der Tagesschau, keine Erwähnung in den Newsportalen, die sonst noch eine Poolfoto von Lindsay Lohan, eine Hochzeit im verarmten Landadel oder eine Zehenprellung von Jörg Kachelmann für quotenträchtig halten. Der "Spiegel", einst als Nachrichtenmagazin gegründet, schwelgt in einer neuen Hitlerphantasie. Wie immer, wenn nichts los ist. Die "Zeit" hat einen Mann vor Ort. Aber der hat wohl sein Handy zu Hause vergessen: Der letzte Text zu Thema im Qualitätsportal "zeit.de" stammt aus dem Februar.
Wenn es um "Innovation und budgetäre Disziplin", den "Euro und die Herausforderungen für die Europäische Union, die Rolle heranwachsender Wirtschaftsräume, Konnektivität und Sicherheitsfragen im Bereich Social Networks, neue Herausforderungen im Nahen Osten, Konfliktgebiete sowie demographische Entwicklungen" geht, wie es das offizielle Tagungsprogramm laut offizieller Webseite der Weltregierung für dieses Jahr verspricht, dann werden vielleicht Weichen für die Welt von morgen gestellt. Aber weder "Spiegel" noch "Focus", nicht "Panorama" und nicht "Welt" oder "SZ" sind an aktueller Berichterstattung interessiert. "Sagenumwobene Bilderberg-Gruppe versammelt sich in Spanien", ist die letzte Meldung auf "spiegel.de" überschrieben - sie stammt vom Treffjahrgang 2010.
Momentan ist einfach kein Platz für Weltverschwörer. Es gibt stattdessen Nachrichten wie "Kuriose Parteispenden - Millionen für Marxisten", ein in diesen Tagen überlebenswichtiger "Streifzug durch die eigentümliche Geschichte der Parteispenden", der die fünf Jahre alte Geschichte des spendenfreudigen Rentners Michael May noch einmal in den eigenen Worten nacherzählt. Dazu ein Text über "Erdogan-Wahlen in der Türkei" und einen investigativen Report vom Geheimtreffen der Gothik-Jünger in Leipzig: "Ungeschminkt geh' ich nicht mal aufs Dixie-Klo".
Nein, wäre Weltverschwörung, sähe das anders aus. Oder aber genauso. Auch in der Astronomie können manchmal nur die Lücken beobachtet werden, die Stellen, wo nichts ist. Was hinter ihnen steckt, bleibt unklar, unbestreitbar aber ist, dass dort etwas ist.
Geht es danach, sind echte Qualitätszeitungen unbestechlich: Was sie nicht berichten, existiert vielleicht gerade deshalb. Dass allerdings die geheime Weltregierung eine "offizielle Webseite" betreibt, die deutsche Impressumspflicht verstößt, hätte durchaus angeprangert werden können, ohne eventuelle gemeinsame Projekte zu gefährden.
Die Liste der illustren Teilnehmer:
Wer ist wer in der Weltregierung?
Icke: Wo Reptilien regieren
Elsaesser live bei den Bilderbergern
4 Kommentare:
In einem irrt der Autor:
Einen Goldstandard werden die Bilderberger nicht kreieren.
Die sind welweit nur soweit mit ihren kruden Umsetzungen der NWO gekommen, weil das ungehemmte Drucken von zukünftigem Inflationsgeld sie in die Lage versetzte, so mächtig zu werden und dabei mit der Schwindelwährung
Dollar fast die ganze Welt aufzukaufen. Incl.(fast) aller Regierungen.
Bretton Woods ging damals massgeblich auf das Konto der Bilderberger.
hin und her macht taschen leer. man macht also, was man braucht.
Gestern bei der den Bilderbergern eingetroffen:
Anders Rasmussen – current Secretary General of NATO
Angela Merkel – German Chancellor
Jose Luis Zapatero – Spanish Prim Minister
Bill Gates – Former Microsoft CEO, Head of the Gates Foundation
Robert Gates – Serving US Secretary of Defense
WAS mag wohl der Grund dieser Stippvisite sein
Allein die "Berufsbezeichnungen" geben Anlass zur Sorge.
Urs Maurer sagt:
Salü und merci vielmals für Ihre Depesche! Seit 1954 trifft sich dieser elitäre Zirkel ausschliesslich zu "harmlosen Gesprächen". Weltweit. Wer bis anhin ihre Sit-ins hinterfragte, wurde entweder als Verschwörungstheoretiker abgetan oder ins Lächerliche gezogen. Nun, die Zeiten haben sich geändert. Wie es scheint, auch für die Crème de la Crème. Bisher nämlich konnte sie sich selbst über nationale Gesetze hinwegsetzen. Etwa dem Logan Act. Im Falle der USA. Bürgern dieses Landes ist es gemäss diesem Gesetz untersagt, ungenehmigte Verhandlungen mit ausländischen Regierungsvertretern zu führen. Selbst wenn es tatsächlich nur völlig harmlos bei den Bilderberg-Treffen hinter dieser Abgeschiedenheit zugeht, so muss sich die selbsternannte Elite künftig auf einige Fragen gefasst machen. Denn das Staatsvolk wird nicht mehr bereitwillig aus Steuergeldern das Scheckbuch zücken, um für private Treffen in luxuriösen Bunkern aufzukommen. Sichtschutz vor neugierigen Blicken der Öffentlichkeit, Kameras an allen Ecken und Enden, hohes Polizeiaufgebot, Sperrzonen, Auskunftsverbot über das jeweilige Treffen als auch eingeschränkte Pressefreiheit, sind allenfalls Mittel, welche eine klandestine Operation ermöglichen. Jedoch in keiner Demokratie der Welt etwas zu suchen haben.
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