Donnerstag, 19. Mai 2011

Nazigrusel beim Keltenfürsten

Die sehen ja schon aus. Die Haltung! Der Scheitel! Glücklicherweise gelang es "Bild"-Reportern, eine von Rechtsextremisten und Rechtsradikalen offenbar geplante Unterwanderung der großen Ausstellung des "staatlichen Keltenschatzes auf dem Glauberg in Hessen" durch kreativen Umgang mit Licht und Schatten im Ansatz zu unterbinden. "Neonazis", so hatte die Redaktion zuvor herausgefunden, "bewachen die 1,86 Meter hohe Statue des Keltenfürsten".

Während jener Fürst ohne Namen bleibt, bekommt die zuständige Sicherheits-Firma ihr Fett weg: "Zwei Sicherheits-Männer in SA-ähnlichen Uniformen stehen neben dem angeleuchteten 230 Kilo schweren Keltenherrscher im 1. Obergeschoss des neuen Museums. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Braune Hemden, schwarze Krawatten, schwarze Kampfhosen, dicke Koppelschlösser", so hat der Reporter die "schaurige" (Bild) Szene erlebt.

Unglaublich das: "Während Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier vor 450 geladenen Gästen den 9 Mio. Euro teuren Prachtbau am Fundort des Keltenfürstens einweiht, stehen die zwei NPD-Männer mit grimmigen Blicken neben der Kult-Statue". Ein "Riesen-Skandal" (Bild), denn, hier wird es historisch-wissenschaftlich, "Neonazis verehren die heidnischen Vorfahren, wie schon SS-Chef Heinrich Himmler, der das Christentum als „jüdisch" hasste, deshalb den „Glauben der Ahnen" wiederaufleben lassen wollte".

Das wird nun durch die Wachsamkeit der vierten Gewalt nicht gelingen, denn nach Hinweisen der Boulevardpresse reagierte die Landesregierung sofort: Die vom Bild-Fotografen unter kreativer Ausnutzung der Lichtverhältnisse mit einem Hitlerscheitel versehenen Wachleute müssen gehen, eine andere Firma bekommt den Auftrag, um den Keltenfürsten anzuhimmeln, müssen die Rechten nun eine Eintrittskarte kaufen.

Ihre Wachschutzfirma bewacht allerdings weiter die Taxistände am Frankfurter Bahnhof, weil das Bundesarbeitsgericht erst kürzlich geurteilt hatte, dass sogar ein Behördenmitarbeiter nicht wegen seiner Mitgliedschaft in der NPD gekündigt werden darf, ein Wachmann also wohl auch nicht, selbst wenn er seine Wachmannuniform trägt.

8 Kommentare:

nwr hat gesagt…

Schrecklich, und bei dem einen Nazi sieht man gar, daß sein Schatten Micki-Maus-Ohren hat. Einfach nur schrecklich!

Da hilft nur noch ¡No Parmesán!

ppq hat gesagt…

die parmesansache hat mich gestern schon verwirrt. beinahe hätte ich das geklaut, aber ich wusste dann nicht: die truppe transzendiert den widerstandsgedanken, indem sie gegen den widerstand widerstand leistet.

eine art lars von trier gedankenboxen. ist das richtig? oder habe ich mich unverständlich ausgedrückt? darauf ein autobahn!

derherold hat gesagt…

Partisan und Parmesan, wo seid ihr geblieben ?
Partisan und Parmesan, beide sind zerrieben !

Oels hat gesagt…

Von der Sowjetunion lernen, heißt hier siegen lernen, denn in den Museen Russlands haben ausschießlich Omas die Aufsicht. Sicher um der BILD zuvorzukommen.

nwr hat gesagt…

Ich denke mal, das sind geläuterte Ex-Neonazis, welche nach dem Verlust ihrer Arbeit aus Rechtsextremismusgründen, dem Wählen einer Aussteigerhotline und dem Besuch einer Demokratiebündnis-Veranstaltung nun zu wahren und guten Menschen bekehrt sind.

nwr hat gesagt…

@der herold
Danke, das ist zitierfähig.

Anonym hat gesagt…

Hö Hö, na wen wundert'n das noch ?
In einem Genpool mit derart exorbitant hohem Nazi-Gen-Anteil ist der SA-Phänotyp doch geradezu trivialerweie ubiquitär präsent.

Vermutlich iss es so, dass die Fotografen unserer Mäinstriem-Presse peinlich darauf zu achten angewiesen sind, nicht allzu viele Exemplare dieses Phänotyps auf ihrem Bildmaterial einzufangen. Naja, da hat halt einer in einer schwachen Minute nicht aufgepasst und doch zwei Musterexemplare aufs Bild gebannt. Schitt häppens !
:-( :-(

A.E. hat gesagt…

http://parole-ae.blogspot.com/2011/06/apropos-keltennazis.html