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"Forcible Compulsion" klingt wie der Name einer Heavy-Metal-Band aus Sachsen, ist aber der Tatbestand, den die New Yorker Staatsanwaltschaft Dominique Strauss-Kahn vor, wie das Originaldokument aus den
New Yorker Gerichtsakten (links) zeigt, das
Gaby ausgegraben hat. Stimmt auch nur die Hälfte der sechs Anklagepunkte, ist der oberste Weltwährungshüter keineswegs der neue Jörg Kachelmann und auch nicht der nächste Julian Assange, mit Sexvorwürfen abgeschossen, weil er irgendwem im Wege war. Vielmehr wäre Strauss-Kahn nur ein weiterer Fall von geplatzter Hybris: Die Macht in der Hand verleiht das Gefühl der Unverwundbarkeit, der Eindruck, eine Welt zu lenken, sorgt für blinde Flecke in der Nahwahrnehmung. Die einen lassen sich
Schlipse und Anzüge spendieren, die anderen fliegen auf
Volkskosten oder nutzen den Wahljob zur Vorbereitung einer
Karriere in der Wirtschaft. Ohne den weiter in Haft sitzenden 62-Jährigen läuft die
seit einem Jahr vorangetriebene Euro-Rettung daheim zumindest wie geschmiert: Im Schatten der Sonderbeichterstattung über den "Sex-Skandal" gaben die Euro-Finanzminister für Portugal flott
78 Milliarden Euro Hilfe frei.
1 Kommentar:
Ich liebe den Hang von SpOn zu originellen Überschriften: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,762884,00.html
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