Mittwoch, 2. März 2011

Wer hat es gesagt?

"Je ehrlicher der Mann, desto größer die Qual. Mir scheint, dass die größere Verwirrung und Pein aus den weniger offensichtlichen Loyalitätskonflikten erwächst - aus Widersprüchen zwischen den Moral- und Naturgesetzen, zwischen den bürgerlichen und militärischen Gesetzen, den Ehrbegriffen und Gebräuchen, den Regeln des Alltags, der Höflichkeit, der Galanterie, der Liebeswerbung - ganz zu schweigen von den kirchlichen Geboten für praktizierende Christen: alle sind sie nur selten miteinander vereinbar. Eigentlich sogar nie.

Keines befindet sich in harmonischer Übereinstimmung mit dem Rest. Ein Mann muss sich immerwährend zwischen diesen Gesetzen entscheiden, muss das eine wählen und dadurch das andere brechen, muss vielleicht sogar das Gegenteil des von einer anderen Instanz geforderten tun. Das ist, als wäre jede unserer Saiten nach einer völlig anderen Tonart gestimmt - als wäre der arme Esel Buridans nicht nur von zwei, sondern von vierundzwanzig und mehr Futtersäcken umgeben."



"Sie sind ein Freigeist", sagte Jack.

"Ich bin Pragmatiker", erwiderte Stephen.

10 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Bevor es losgeht die Frage, ob das mit Buridans Esel eine Leimspur ist, auf der die Rätsler denkfaul entlang zu kriechen haben.

ppq hat gesagt…

guter punkt. im original steht der name buridan nicht, weil er im absatz vorher zur sprache kam. ich habe ihn nur der verdeutlichung halber eingefügt, obwohl der kundige leser sicher ahnt, welcher esel gemeint ist.

aber zur frage zurück. nein, der esel hat mit nichts zu tun.

Die Anmerkung hat gesagt…

Mein google ist kaputt, das findet immer nur ppq als Quelle.

Gut, dann tippe ich mal auf Amerikaner, männlich, Schriftsteller, ca. 100 Jahre her.

Wobei, ich schwanke. Galanterie ist kein Wort eines amerikanischen Poeten. Eines englischen eher auch nicht.

Franzose oder Deutscher, trotzdem 100 Jahre her.

Jack und Stephen bei einem Deutschen? Bliebe nur Karl May über.

ppq hat gesagt…

nein, may ist es nicht. auch kein ami. auch kein franzose oder deutscher.

Anonym hat gesagt…

Stephen Maturin in einem der Patrick O'Brian Romane

Anonym hat gesagt…

Indiana Jones?

VolkerStramm hat gesagt…

Scheint mir Methode Guttenberg. Einen gescheiten Text genommen und ein wenig umformuliert.

VolkerStramm hat gesagt…

Der Spam-Filter ist böse. Ich versuch es noch mal:


Scheint Methode Guttenberg. Einen gescheiten Text genommen und ein wenig umformuliert.

Volker hat gesagt…

Scheint Methode Guttenberg. Eine gescheite Vorlage genommen und ein wenig umformuliert.
Hier das Original:

Ich saz ûf eime steine
und dahte bein mit beine.
dar ûf satzt ich den ellenbogen.
ich hete in mîne hant gesmogen
daz kinne und ein mîn wange.
dô dahte ich mir vil ange,
wie man zer welte solte leben.
deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der keinez niht verdurbe.
diu zwei sint êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot:
daz dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde.
diu wolte ich gerne in einen schrîn:
jâ leider desn mac niht gesîn,
daz guot und weltlich êre
und gotes hulde mêre
zesamene in ein herze komen.
stîg unde wege sint in benomen:
untriuwe ist in der sâze,
gewalt vert ûf der strâze,
fride unde reht sint sêre wunt.
diu driu enhabent geleites niht,
diu zwei enwerden ê gesunt.

ppq hat gesagt…

anonym ist ein genie. oder fan. oder beides. Stephen Maturin ist korrekt, es ist der erste von Patrick O'Brians marineromanen. bekannt vielleicht als hollywoodfilm "master & commander"