Rätsel der Wissenschaft, Grauen der Gegenwart. Offenbar verfügte der sächsische Schriftstellers Karl May bereits vor 130 Jahren über Kenntnisse der Charakterzüge des ägyptischen Despoten Mubarak, die der gesamten demokratischen Politik des Westens noch vor drei Wochen verborgen geblieben waren. May, der offiziellen Angaben zufolge nie in Ägypten war, hatte zwischen 1881 und 1888 in der Zeitschrift “Deutscher Hausschatz in Wort und Bild” entsprechende Warnungen veröffentlicht, die allerdings ungehört blieben, obwohl die von ihm eingeführte Figur des "Mübarek" unschwer als Mubarak zu erkennen ist.
Der Mübarek (Bild links Mitte) ist laut Karl May ein Mitglied der Verbrecherorganisation rund um den Schut, der der Romanreihe den Namen gab. In der kleinen Stadt Ostromdscha gibt er sich zunächst als heiliger Mann aus, der sich in der Bevölkerung durch seine „klappernden Gebeine“ Ehrfurcht verschafft. Das Volk fürchtet den Mübarek, andere Verbrecher achten ihn. In Wirklichkeit aber ist der angebliche Zauberer identisch mit einem herumlungernden Armen namens Busra, der auf Krücken geht. Wenn er von einer Rolle in die andere wechselt, versteckt er seiner Krücken unter der weiten Kutte, die unter seinem weiten Gewand klappern wie Knochen. Der Mübarek dient der Stabilität der Handlung und ist über weite Strecken nicht wegzudenken, so dass er im Kino-Film Der Schut vom österreichischen Schauspieler Friedrich von Ledebur gespielt werden musste. Moralisch ist das Handeln des Mannes jedoch fragwürdig: Im Buch versucht er mehrmals, Kara Ben Nemsi zu töten, ehe ihm schließlich mit Hilfe der ganzen Weltgemeinde das Handwerk gelegt werden kann. Der Mübarek wird dann unter großem Jubel fortgejagt, er kehrt auch nicht mehr zurück.
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1 Kommentar:
Er war ein Tyrann, mijnheer. Das wurde unmittelbar nach dem stellvertretenden Rücktritt vom Spiegel höchstselbst bekannt gegeben.
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