Mit 93 Jahren und dem Büchlein "Empört euch!" feiert Stéphane Hessel ab sofort auch in Deutschland große Erfolge. Okay, bei Amazon sind die von Ullstein verlegten 32 Seiten noch nicht zu haben. Doch wenn jemand gegen den "Tanz um das Goldene Kalb" wettert, ist ihm der Triumph kaum noch zu nehmen. Der greise Mahner mahnt - und das scheint zu reichen, um die Schlagzeilen zu bestimmen. Hessel nimmt die "Macht des Geldes", den "Abstand zwischen den Ärmsten und den Reichsten" sowie das "materialistische Maximierungsdenken" in die Mangel - und greift doch komplett daneben. Denn wenn man jeden beliebigen Pharao, Alexander den Großen oder auch nur Ludwig XIV. zum Maßstab erklärt, dürften Sätze wie "die Macht des Geldes" sei "niemals so groß, so anmaßend" gewesen wie heute, doch erheblich an Pathos verlieren. Einem leibeigenen Bauern sollte das einleuchten: Seinem Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel geht es tausend Mal besser als ihm selbst.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen