Ausgerechnet die große Finanzkrise machte das Prohjekt möglich: Das Mammutunternehmen wurde aus Mitteln des Rettungspaketes 17,5 finanziert und von Forschern und indischen Informatikern der Bundeswehruniversität umgesetzt. Jetzt ist Buugle da, ein Jahrhundertschritt in der Internetsuche, weit weg von der bräsigen Behäbigkeit des kalifornischen Goliath, flink, mit riesigen Datenspeichern versehen, in denen private Informationen von Kontostand bis zu sexuellen Vorlieben so sicher sind wie nirgendwo sonst auf der Welt. Man sieht jede einzelne der sechs Milliarden, die in das Projekt gesteckt wurden, das der sympathische Amtschef Hegenzecht (Foto unten) in kleiner Runde schon einmal mit einer "deutschen Mondlandung" vergleicht.

Wo Google Street View nur altbackene Archivaufnahmen deutscher Städte und gepixelte Passanten zeigt, schaltet die Bundessuchmaschine mit dem fetzigen Namen Buugle erstmals sämtliche 3,9 Millionen Überwachungskameras in deutschen Städten live ins Netz. Mit Hilfe des neuen E-Perso, der über eine zu Buggle kompatible Fingerabdruck-Funktion verfügt, könne so jeder von sich selbst und allen Freunden oder Nachbarn minutiöse Bewegungsprofile erstellen, DNA-Muster speichern und selbst Einkäufe bei Sex-Shops über Server des Zoll abwickeln, erklärt Herrnfried Hegenzecht. Zusammen mit der E-Post-Lösung des Bundesunternehmens Deutsche Post, die derzeit überall als "Schäublemail" beworben wird und die Möglichkeit eröffnet, private Briefe sicher und unter Aufsicht des Blogampelamtes auf einem Server des Bundeskrimnalamtes speichern zu lassen, ergebe sich ein Gesamtpaket, "mit dem die Bundesrepublik im Konzert der sicheren Internet-Länder weltweit ganz vorn mitspielt", wie Hegenzecht analysiert.
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