Journalisten haben ein Problem mit Zahlen und Statistiken. Normalerweise können sie nicht zwischen Prozenten und Prozentpunkten unterscheiden, scheitern am Vergleich von absoluten und relativen Werten und sind auch auf Dreisätze nicht gut zu sprechen. Ihre Haltung zur Mathematik schwankt unentschlossen zwischen „Wow!“ und „Leck mich am Arsch“. Dabei gerinnt ihnen alles, was in Ziffern spricht, normalerweise zur absoluten und nicht hinterfragbaren Wahrheit. Bekanntes Beispiel für diese quasi-religiöse Gläubigkeit sind Armutsberichte. Dann sind weder der gesunde Menschenverstand noch mathematische Grundkenntnisse gefragt: Besinnungslos wird die Litanei von der klaffenden Schere zwischen Arm und Reich heruntergebetet. Die Zahlen der AWO stimmen nicht mit denen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes überein? Egal. Im vergangenen Jahr klaffte die Schere noch viel weiter? Vollkommen wurscht. Armut ist in Deutschland keine existenzielle, sondern eine Frage der Definition? Mir doch egal.
Gegenstück dieser Haltung ist momentan der Vorwurf an Thilo Sarrazin, er sei ein Faktenhuber und unnötigerweise auf Zahlen fixiert - um im nächsten Moment mit einer Art plasbergschen Fakten-Check um die Ecke zu kommen. Normalerweise ist dann eine klassische "Ja, aber"-Argumentation die Folge. Die, die eben noch hörig die Ergebnisse von Umfragen und Erhebungen als Wahrheit in die Welt pusteten, ohne auch nur ansatzweise deren Plausibilität in Frage zu stellen (beispielsweise mit einem Blick in das redaktionseigene Archiv), werden auf einmal zu investigativen Hochrechnern. Doch die Ergebnisse sind dürftig. Sogar honorige Blogger wie die der Nachdenkseiten gefallen sich in eher wolkigen Auslassungen, die sich in Sätzen wie "Das ist ein typisches Argumentationsmuster der Rechtsradikalen" erschöpfen, und nicht in konzisen Diskussionsbeiträgen. Sarrazin schlägt dann beispielsweise die "Tonart der Neonazis" an". Holla, eine Aussage, die so dürftig ist wie eine Entgegnung sinnlos.
Ein Elend - denn eine nicht-empörte, sondern faktisch orientierte Widerlegung von Sarrazins Thesen könnte wirklich hilfreich sein.
Weiterführende Analyse dazu bei Karl Eduards Kanal.
14 Kommentare:
Die mit den Fakten, das sind aber wirklich immer die allerschlimmsten Argumenteure. Keine entwickelte sozialistische Gesellschaft kann sich bieten lassen, daß da irgendwer mit Fakten daherkommt.
zahlen und statistiken mit dem muselmann vorn dran.. ähh.. getackert oder so..
wohnen sie eigentlich auch in einer statistik und rubbeln sich tagtäglich die luzie auf die nächsten lotterzahlen vom gemeinen muselmanen?
zum eigentlichen inhalt will ich auch garnichts weiter schreiben.. hab ich immerhin ja auch nicht gelesen.. dürfte allerdings das übliche PI-light² ohne die herzhaften kommentare die von herzen kommen sein.. aber dafür bin ich ja och hier
panzerbrummi-brumm-brumm-brumm
mensch, du musst dich doch garnicht mehr gegen die (wie sagt man in euren kreisen so stahlhart süffisant ironisch.. ) "kulturbereicherer" wehren, wehrpflicht ist doch ausgesetzt
ja,ja höhöhö... is n bisschen blöd, aber geh halt mal schön in die gemischete multi-kulti-sauna und entspann dich n bisschen.. immer nur mitte kameraden duschen is doch auch öde
bzw. "SIE" statt "du"
@anonym: wie heißt deine krankheit? vermutlich nur noch palliativ begleitbar? tut mir leid für dich.
@Friederich
Auf dem XXXVII. Parteitag wird die Avantgarde der Proletarier das Verbot von Fakten beschließen, welche die Ethik unser Werktätigen und Nichtwerktätigen verwirren können.
@Gundermann
Liest Du den Quark etwa durch? Laß den doch schreiben, wenn's ihm hilft, und lobe ihn väterlich für seinen Fleiß.
ich bin raus bei ihm. ich verstehe es einfach nicht
wer möchte das nicht!
Wegen Googles Kommentarspam-Filter
stelle ich das mal für VolkerStramm ein, der es vergeblich versucht hat:
"Das ist ein typisches Argumentationsmuster der Rechtsradikalen", schreiben die (schon der Name rückwärtsessend) Nachdenkseiten.
Dann pass mal auf, Müller-Dummkopf. Auf Muster bin ich nämlich abonniert.
Lies mal:
Arier: "Arier sind nüchterner, zielorientierter und haben oft das Interesse des Unternehmens insgesamt mehr im Blick".
Noch ein Zitat: Der Jude ist völlig egozentisch, in sich selbst eingekerkert und unfähig, sich in andere hineinzuversetzen oder sich mit ihnen zu identifizieren, unfähig zu Liebe, Freundschaft, Zuneigung oder Zärtlichkeit. Seine Reaktionen kommen aus den Eingeweiden, nicht aus dem Gehirn; seine Intelligenz ist lediglich Werkzeug seiner Triebe und Bedürfnisse; er ist unfähig zu geistiger Leidenschaft, geistigem Kontakt. Er ist ein halbtoter, reaktionsloser Klotz, unfähig, Freude und Glück zu geben oder zu empfangen.
Der Jude ist irgendwo im Niemandsland zwischen Mensch und Affe stehengeblieben
(war jahrelang auch zu lesen hier: Emma)
Es wird auch schon mal gefragt Ist Ist der Klimawandel rasseneutral?. Die Untersuchung „beschäftigte sich mit sozialen Ungleichheiten bei der Erzeugung von Klimagasen und mit der Frage, inwiefern hierzu Daten über die Bedeutung von Rasseverhältnissen und Rassedifferenzen vorliegen ...
Für viele europäische Länder zeigen Studien, dass mit der Höhe des Einkommens der Energieverbrauch steigt. ...
In Deutschland beträgt die Differenz rund 30%, d.h. das durchschnittliche Einkommen von Ariern liegt bei 70% des durchschnittlichen Einkommens von Juden. ...
Arier essen im Durchschnitt weniger Fleisch als Juden ... Zweitens zeigen für den Bereich Mobilität Studien, dass sich die Anzahl der gefahrenen Kilometer zwischen den Rassen unterscheiden, Juden legen jährlich mehr Kilometer zurück als Arier. ... Aktuelle Ergebnisse von Studien aus der Marktforschung bestätigen, dass mehr Arier als Juden in Befragungen zum Klimawandel ihre Bereitschaft äußern, ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil angesichts der Risiken des Klimawandels zu verändern.“
Erstaunlich die SPD Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die jüdische überwinden.
Und noch einer Die aktuelle Wirtschaftskrise ist vor allem eine Judenkrise. Unternehmen mit Ariern in Führungspositionen seien erfolgreicher.
Wenn Arier in Wirtschaft und Politik mehr zu sagen hätten, würde die ganze Gesellschaft davon profitieren.
Letztlich: Unternehmen mit Ariern in leitenden Positionen behaupten sich am Markt besser als traditionell jüdisch dominierte Unternehmen, einfach deshalb, weil sie vielfältigere Perspektiven integrieren.
Arier sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt, weil sie in großer Zahl Bildung, Energie und Motivation frei Haus mitbringen. Darin unterscheiden sie sich zugleich in wachsendem Maß von anderen Rassen. ... Während das Bildungsniveau von Juden stagniert, steigt es bei Ariern weiter.
~
Ziemlich eklig. Oder?
Und nun, Müller-Dummkopf, würde einen interessieren, ob Du was zu diesen Mustern sagen willst.
Vielleicht irgendwas mit Betroffenheit und so?
Evtl. Parallelen zur Autobahnzeit?
Nein?
Dachte ich mir!
Mein lieber ppq, da bist du deinem strammen Volker mächtig auf den Lein gegange und verbreitest hier seine Propaganda. In dem Masße wie die es überall tun, er faselt von Ariern und Juden und belegt dies mit Zitaten und links. Prima, das prüft eh keiner und schon wirkts glaubwürdig.
Aber alle vorgeblichen zitierten Dinge sind nicht existent.
Aber gut dass du diich so bereitwillig erklärst den des Volker Antisemitismus zu verbreiten.
Damit machst du Dich selbst unglaubwürdig, und das sollte einem Journalisten der in Lohn und Brot steht nicht egal sein.
@fatal: es scheint dir entgangen zu sein, aber die zitate in den links sind korrekt - nur beziehen sie sich jeweils auf andere gruppen als die die von VolkerStramm genannten.
ich sehe darin nichts anderes als einen kunstgriff, der bei dir ja genau den effekt gehabt hat: kann ja nicht sein! zu rufen.
das schema ist klar. man darf basken alles mögliche nachrufen, das geht schon, da hört gar keiner hin. aber wehe! mach das mit juden!
minderheit ist minderheit, wahrheit ist wahrheit und wenn, dann gilt sie für alle. alles andere wäre, undd afür ist hier in der tat kein platz, rassismus.
jetzt staune ich doch. das "hamburger abendblatt". außerhalb dessen, ws bei ppq immer so muffig "meinungsmainstream" heißt. Die Empörung war deshalb so groß, weil Sarrazin es gewagt hatte, unliebsame Äußerungen gegen muslimische Ausländer zu machen. So etwas darf man nicht in Deutschland. Denn das, was man sagen und nicht sagen darf, ist fest in der Hand der Diskurswächter, darüber gibt es bei uns inoffizielle Regeln. Als Frau beispielsweise darf man etwas gegen Männer sagen. Ganze Shows, Partys und Abendunterhaltungen leben davon. Umgekehrt geht das nicht. Es gibt andere Bevölkerungsgruppen, die man nur im Zusammenhang mit Beiwörtern wie ausgegrenzt, bildungsfern oder chancenlos anwenden darf: Hartz-IV-Empfänger etwa, Homosexuelle oder Ausländer, die stets Migranten heißen sollen. Es herrscht ein allgemeiner Konsens darüber, was, wann und wie gesagt werden darf
Liebe(r) Fatal,
PPQ hat´s ja eigentlich schon gesagt. Aber weil es hier um mein Posting geht, will ich es auch klarstellen.
Zunächst zum „ismus“.
1. Zu PPQ
Du kannst gern zurückblättern.
Ein Jahr Freibier, wenn Du nur einen Fall von Rassismus oder Antisemitismus findest.
2. zu mir
Manchmal nehme ich das Florett, meistens jedoch den groben Keil. Kann sein, wenn Du bei mir was auf dem Zusammenhang reißt und die Vorgeschichte ausblendest, dass es scheint wie rassistisch. Aber es wird Dir nicht gelingen, eine grundlegende rassistische Tendenz in meinen Postings zu finden.
Im Gegenteil, wenn ich was zu Israel sage, dann 100% pro (wie PPQ ja auch).
Ich habe den größten Respekt vor dem Volk der Ashkenasim. Kein anderes Volk hat so viel zustande gebracht in Kunst, Wissenschaft und Technik.
Und nebenbei haben die trotz militärisch 100% aussichtsloser Lage zweimal einen Krieg gewonnen.
Das hat denen noch keiner nachgemacht.
Noch mal @Fatal
Zur Methode:
Der neunmalkluge Müller hat im Hinblick auf Sarrazin unterstellt:
"Das ist ein typisches Argumentationsmuster der Rechtsradikalen"
Das ist eine glatte Lüge.
Um das aufzuzeigen, habe ich ausgewählte Texte unserer führenden GenossInnen hier eingestellt und dort rein mechanisch
Search Mann/Deutscher => repalce with Jude
Search Frau/Ausländerr => repalce with Arier
die Subjekte getauscht. Diese rhetorische Figur ist in unserem Fall angemessen, weil Müller sich ja auf “Muster” kapriziert.
So wollte ich zeigen, dass tatsächlich unsere politische Klasse, unsere Medien und unsere linke, säkulare, gleichgeschaltete Sozial“wissenschaft“ sich regelmäßig rechtsradikaler Muster bedient – Sarrazin jedoch nicht.
Einer geht noch ...
Es ist bisher noch niemand gelungen, Sarrazin tatsächlich faschistische Gesinnung nachzuweisen. Alle derartigen Unterstellungen basieren auf rhetorischen Zwischenstufen und unzulässigen Analogieschlüssen.
Die sinnverdrehenden Zwischenstufen gehören offenbar zur Demagogie aller totalitären Systeme. Klemperer hat das auch in der Sprache des dritten Reichs gezeigt und persifliert mit einem alten akademischen Witz, der Herleitung des deutschen Fuchs vom griechischen alopex (alopex, lopex, pex, pix, pax, pucks, Fuchs).
Und dass man mit den absurden Analogieschlüssen auch beweisen kann, dass Luthers Bibelübersetzung faschistisch ist, haben wir vorige Woche durchexerziert (über seine tatsächlichen antisemitischen Ausfälle wollen wir hier lieber nicht reden).
Danke sehr an den Webmaster.
Gruss Nadine
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