Schöner Schwindeln mit liebevoll gefertigten Qualitätsmedienartikeln: "Im vergangenen Jahr", teilt der Einheitschor aus FazspiegelSZtazetc. derzeit gerade mit, "gab es 430.000 Millionärshaushalte in Deutschland, 23 Prozent mehr als im Vorjahr". Ursache, so heißt es, "sei die "Erholung auf den Finanzmärkten", habe die amerikanische Unternehmensberatung Boston Consulting ermittelt. Die Zahl der deutschen Millionäre sei dabei "im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich gestiegen", wenn auch freilich nur auf Basis des amerikanischen Dollar. 430.000 Haushalte in Deutschland können sich, so die FAZ, inzwischen "Millionär" nennen. Eine stolze Bilanz, unbemerkt von den versammelten Leitmedien hauptsächlich verursacht durch die hohe Bewertung des Euro im vergangenen Jahr, als bereits 625000 Euro reichten, Dollarmillionär zu sein.
Da die Zahl der deutschen Dollarmillionäre durch den Kursrutsch der Einheitswährung im nächsten Berichtszeitraum aber geradezu dramatisch einbrechen dürfte, bietet sich zur Schlagzeilenproduktion im kommenden Jahr eine Umstellung der Millionärsabrechnung auf alternative Währungen an. In afghanischen Afghanis gerechnet, reicht derzeit etwa schon ein Vermögen von 18.000 Euro, um stolz den Millionärstitel führen zu können. Wer das nicht zusammen bekommt, setzt auf den simbabwischen Dollar, der schon jeden Besitzer von 2300 Euro zum Millionär macht. Sollte das nicht reichen, weil viele Ärmste der Armen danach immer noch nicht zur exklusiven Kaste der Superreichen gehören, bietet sich ein Umstieg auf den vietnamesischen Dong an: 43 Euro genügen dann, um sich Millionär nennen zu dürfen.
Einkaufen im Wert von einer Million kann man mit diesen virtuellen Millionen dann im Inland natürlich nicht. Aber das können die Inhaber des Titels "Dollar-Millionär" ja auch nicht.
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