Ja, der Fußball ist rund wie die Welt, sang Frank Schöbel seinerzeit mit solcher Inbrunst, dass die Weltfußball-Funktionäre heute noch gern ein bisschen DDR in ihre Datenbanken packen. Etwa in die zur Akkreditierung von Journalisten für die WM in Südafrika: Vertreter der deutschen Einheitsmedien können dort nach einem Bericht des Sport-Fachmagazins "Bild" frei wählen, ob sie aus "Deutschland", aus dem französisch besetzten Saarland oder der Arbeiter- und Bauernrepublik DDR entsandt werden wollen.
Man kennt das aus Spielen, in denen die eigene Elf zwei Minuten vor Schluß mit 1:0 führt, aber unter Dauerdruck steht. Der Ball rollt, aber die Zeit bleibt stehen. Auch bei der Fifa, die neben der DDR auch Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Rhodesien als Mitgliedsstaaten führt. Israel und Jordanien stehen nach Ansicht der Veranstalter des größten Sportereignisses der Erde weiter unter britischer Mandatschaft, die Sowjetunion hält ihre starke, kalte Hand über den Ostblock, dessen Namen bis heute leider keine Ultra-Vereinigung aus Cottbus oder Dresden für sich entdeckt hat. Sonst hätte die Fifa der entsprechenden Gruppe längst Diplomatenkarten für die Vip-Tribüne geschickt.
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3 Kommentare:
Wißt Ihr, warum ostdeutsche Kinder, die ab Mitte der 70iger entlang der ehem. Zonengrenze aufgewachsen sind, so lange Ohren haben ?
Ihre Väter haben sie in Richtung Westen gedreht, an den Ohren hochgezogen und gesagt: "Schaut mal, da drüben wohnt der Weltmeister !" *duckundweg*
eine deformation dictaturis ist das
Wir hatten ja unser Standard-Fußballrätsel in den Varianten
a) Wer hat gegen BRD ...?
b) Wann hat Sparwasser ...?
c) Gegen wen hat 1974 ...?
1988 war Schluss damit ... dachte ich. Seit der Jahrtausendwende feiert (wie andere Errungenschaften auch) unser Fußballrätsel fröhliche Urständ.
Herold, schau genau hin!
In SA wohnt der Held, der 1974 ...
*mit vor Stolz geschwollener Brust betont langsam lässiger Abgang*
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