Am Ende musste der Gigant natürlich nachgeben. Hartnäckig hatte die mutige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) immer wieder darauf hingewiesen, dass Googles Street View-Projekt eine "millionenfache Verletzung der Privatsphäre" - im Gegensatz zu den Datenschutzpraktiken der Regierung, die immer darauf gerichtet ist, illegal zustandegekommene Datensammlungen zur Not mit Millionenaufwand vom Markt zu nehmen.
In Deutschland könnte Street View deshalb erst online gehen, wenn alle Fotos verfremdet worden seien. "Die betroffenen Gebäude dürfen nicht erkennbar sein, Hausnummern, Gesichter und Autos müssen vollständig unkenntlich gemacht werden", legte Aigner fest. Eine vage Verpixelung etwa von Fassaden reiche nicht aus. Google reagierte inzwischen und stellte auf einer eigens anberaumten Online-Pressekonferenz erste Fotos (oben) aus, die nach den Vorgaben der gelernten Rundfunkmechanikerin Aigner bearbeitet wurden.
Die Ministerin zeigte sich zufrieden, forderte aber, der Konzern müsse die maximale Aufnahmehöhe künftig auf 1,80 Meter begrenzen. Derzeit ist die Kamera, die Google durch die Straßen fahren lässt, auf 2,50 Metern Höhe montiert. Damit ragt sie beispielsweise über Gartenzäune oder Mauern hinaus. Wo diese niedriger als 1,80 Meter seien, müsse Google seine Kamera notfalls über einen Teleskopmechanismus einziehen, bei sogenannten Zierzäunen eventuell auch auf eine Höhe von nur noch vierzig oder fünfzig Zentimetern, sagte Aigner.
Wichtig sei auch eine "generell striktere Kontrolle des Branchenriesen". Die Bürger hätten ein Recht zu wissen, was mit ihren gespeicherten Daten geschehe. Es reiche nicht aus, ihnen zu sagen, sie könnten die Bilder aus ihrer Straße nun im Internet zu virtuellen Stadtrundfahrten benutzen. Das sei zu ungenau und zu genau zugleich. "Anonymisierung heißt auch", hieß es im nebenbei auch für Verbraucherschutz zuständigen Landwirtschaftsministerium, "dass Nutzer nicht erkennen dürfen, in welcher Stadt sie sich gerade befinden."
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7 Kommentare:
na wenn man so anfängt.. wo doch heutzutage auch jeder seine urlaubsfotos in netz wuchtet.. mit unzähligen unbeteiligten personen, häusern usw... da hat frau aigner sich aber ne lebensaufgabe angelacht.. aber da hat der ppq vermutlich auch schon in vorherigen einträgen zum thema hingewiesen.. wie wärs mit ilse aigner köpfe zur unkenntlichmachung, wobei sich das natürlich fies anhört.. aber auch witzig.. warum schrieb ich das überhaupt?!
ilse bilse, keiner willse huahahua
Ist Street View eigentlich schon Faschismus oder einfach nur unglaublich gefährlich?
2,50 Meter ist aber doch eine perfekte Höhe, um hallesche Fliesen ins Bild zu bekommen. Da könnte nun endlich einmal die Arbeit von Kachel Gott weltweit (zusätzlich zu ppq) online gehen...
"Anonymisierung heißt auch", hieß es im nebenbei auch für Verbraucherschutz zuständigen Landwirtschaftsministerium, "dass Nutzer nicht erkennen dürfen, in welcher Stadt sie sich gerade befinden.""
--Das ist Sache der Architekten. Die haben in den 60er und 70er Jahren in der Hinsicht großes geleistet.
also ich finde, rossmann, schlecker und müller haben da noch größeres getan. man kann sich problemlos an der ecke zwischen mcdoof, subway und schlecker verabreden - und trifft sich immer ganz genial, egal in welcher stadt man gerade ist!
Google Streit-View...
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