Und noch ein Polit-Komiker: Mit einer aufsehenerregenden Begründung hat Afghanistans Dings, äh, Präsident Hamid Karsai die "Taliban-Kämpfer aufgefordert, noch vor einem Abzug der ausländischen Truppen an den Verhandlungstisch zu kommen". Das meldet zumindest die halbstaatliche Nachrichtenverlautbarungsmaschine Reuters, welche wie die Partei immer Recht hat. "Ihre Position, vorher nicht zu verhandeln, sei unrealistisch, sagte Karsai in Kabul", so Reuters weiter. Warum eine Haltung, die seit acht Jahren nicht realistisch, aber doch äußerst real ist, auf einmal geändert werden sollte, erklärte der distinguierte Schaffellmützenträger nicht. Zumindest nicht im ersten Anlauf. Dann jedoch rückte verplapperte er sich: "Die internationale Gemeinschaft sei in Afghanistan, um den Terrorismus und den Extremismus zu zerschlagen. Vor einem Abzug müsse sie Gewissheit haben, das Ziel erreicht zu haben." Oder anders ausgedrückt: "Lasst uns so tun als ob. Und wenn die Schnarchnasen weg sind, teilen wir das Land auf." Der internationalen Presse entging diese Simultanübersetzung ins traditionelle Paschtunisch, so dass weltweit von einer "Annäherung im Friedensprozess" und einer "versöhnlichen Geste" die Rede ist.
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