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Kurz vor der Währungsunion im Jahr 1990 rechnete das DIW etwa aus, dass in der DDR bis 1995 mit 800 000 Arbeitslosen zurechnen sei, bis zum Jahr 2000 werde diese Zahl dann bis auf 1,5 Millionen steigen. Vorausgesetz natürlich, es komme zum jährlichen Produktivitätswachstum von fünf Prozent, von dem die Forscher bei ihren Hochrechnungen mal ausgegangen waren. Dabei handele es sich um die "pessimistische Variante", hieß es dazu, wahrscheinlicher sei, dass sich die Arbeitsproduktivität in der DDR bis 2000 "mindestens verdoppeln" dürfte, so dass das jährliche Wachstum auf 7,3 Prozent steigen könne. Dann drohe keine Arbeitslosigkeit, sondern es seien vielmehr seien 250 000 zusätzliche Arbeitskräfte nötig.
"Die Perspektiven einer gewaltig ansteigenden Arbeitslosigkeit, die in jüngster Zeit für die DDR wiederholt aufgezeigt worden sind, haben somit geringe Wahrscheinlichkeit", stellte das Institut fest, das insofern völlig Recht behielt, als dass auch geringe Wahrscheinlichkeiten durchaus eintreffen können. Ihre kleine Chance nutzte die pessimistischste Variante entschlossen: Im Jahr 1995 lag die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland mit 1,2 Millionen um knapp ein Drittel über der pessimistischsten DIW-Prognose, im Jahr 2000 dann pendelten sich Vorhersage und Wirklichkeit auf einen gemeinsamen Wert von 1,5 Millionen ein.
1 Kommentar:
Menno, mach´ mal die hohen Zahlen weg ! Da muß man ja ab Klebstoff schnüffeln !
http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/gif/b_alo_w_o.shtml
Habe ich mal erzählt, daß in Bochum studiert habe ? Der Regionalforscher Ringer,später RWI-Präsi (wg. dem ich beinaaaahe am IWH gelandet wäre) sagte, wenn es gut laufe, dauere der Aufholprozeß zwischen Ost-D und West-D 40 Jahre.
Er behauptete auch, daß er hinsichtlich Investitionen skeptisch sei, da Ostdeutschland zu klein sei: Es reiche aus, die Maschinen im Westen nur ein paar Stunden länger laufen zu lassen, um den Markt zu bedienen.
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