„Die NPD-Fraktionen in den Landtagen von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben solche Canossa-Veranstaltungen immer sofort verlassen oder sind gar nicht erst erschienen. Aber im Blickkontakt mit einem jüdischen Redner, der von deutschen Politikern nur den Kriechgang und die Anerkennung von ‚Kollektivschuld’ und ‚Erbschuld’ kennt, den Betroffenheitsapplaus zu verweigern, hat noch eine andere tabubrecherische Qualität. Für die Einübung des aufrechten Ganges – in diesem Fall durch demonstrative Beifallsverweigerung – gehört ausnahmsweise einmal einer Kommunistin und einer Trotzkistin Dank ausgesprochen.“ (Jürgen Gansel, NPD-Landtagsabgeordneter in Sachsen, in einer Erklärung vom 2. Februar 2010, via Lizas Welt)
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9 Kommentare:
Fakt.
das ist wie bei ner stehleiter, die kann ohne den anderen flügel oder wie das heißt auch nicht sein
Hahaha ! Bei der von mir schon 6,7-mal zitierten Lesung von Frau Luxemburg in der hallischen/halleschen *theatrale* erklärte sie den Zuhörern, daß nach amerikanischen Studien noch Anfang der 50-iger rund die Hälfte der (neuen) Bundesdeutschen "den Sozialismus" für eine gute Sache aber falsch ausgeführt" hielten.
Mir ist nur eine solche Studie aus der BeeRDe bekannt und da hatte man gezielt nach dem *unaussprechlichen Sozialismus* gefragt. Ich dachte mir damals: Sieh an, so antifaschistisch sind die Roten gar nicht an. Für die ist es nur wichtig, daß es Sozialimsus ist. :-)
Was ist daran seltsam, wenn als „Extremisten“ Bezeichnete jemandem, den sie für einen „Extremisten“ halten, nicht applaudieren? Das ist genauso spektakulär, als wenn CDU und LINKE gleichermaßen nicht nach einer Ganselrede Beifall zollen.
Im Übrigen sind diese Vereinnahmungsversuche der NPD plumpe Propaganda, um auf einer induzierten Hysteriewelle ins Gespräch zu kommen und denjenigen, mit dem der lächelnde Schulterschuß geübt wurde, von der politischen Korrektheit lynchen zu lassen.
@nwr, tlw. richtig ... aber nicht unbedingt.
Vor etlichen Jahren unterhielt ich mit einem alten FPÖ-Funktionär. Der erklärte, daß er "national!" selbstverständlich nur als "deutsch-national" verstanden habe ... aber er hätte nicht mit Sicherheit sagen können, ob man sich lieber mit der BRD oder der DDR "wiedervereinigen" wollte.
Oder.
Christian v. Ditgurth schrieb, wie er einem alten SED- und neuen (damals) PDS-Mitglied vorwarf, Etliches in der DDR sei ja "wie im III. Reich" gewesen, worauf dieser nach kurzem Zögern erklärte: "Na ja, vielleicht müssen wir das III. Reich völlig neu bewerten."
Im übrigen sind die aufständigen anständigen Rote Armee-Truppen, die Anfang der 90igern putsch(t)en (wollten), als "Rechte" bezeichnet worden.
diese begrüßenswerte entwicklung hat ihre spuren auch schon in unserem autorinnenkollektiv hinterlassen: http://bluthilde.wordpress.com/2009/11/30/gemeinsam-fur-auslanderfeindlichkeit-und-rassismus/
die nationalen sozialistinnen verraten bloß, wie man am dresden-gedenken sieht, aus gründen der ideologischen inkonsequenz unser gemeinsames darwinistisches erbe.
@herold
Analogien gibt es immer mal wieder, einfach, weil der Mensch gleich bleibt: Er ist Täter und Opfer:
http://wp.me/pqGTs-JM
Das "Böse" definiert man auch immer vom eigenen "guten" Standpunkt, ob man sich hierbei als Kommunist gegen Kapitalisten und Faschisten, als Nationalsozialist gegen Plutokraten und Bolschewisten oder als Demokratist gegen linke und rechte Extremisten wendet. Es gibt für jedes "verfolgen" und "vernichten" vom Täter immer auch eine "gute" Begründung, um die Tat vor der glotzenden, wankelmütigen Menge zu rechtfertigen.
Vorigen Sonntag waren im SPIEGEL-Forum die tollen Stunden (bin einem Link von der Achse gefolgt). Da durfte man sogar posten, dass Sarah einen neuen Freund hat.
War aber nur ein Mißverständnis. Der Zensor war besoffen. Nach dem Schichtwechsel hat der Nachfolger gem. GG Art. 5 klar Schiff gemacht. Von den 100 Postings bis dahin hat er gleich mal 50 entfernt.
Nein, nicht das Löschen wurdert einen, sondern dass das ehemalige Nachrichtenmagazin mal die Wahrheit durchgelassen hat.
zu Bluthilde
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