Die Welt hielt den Atem an, als der UN-Weltklimarat IPCC vor drei Jahren vorhersagte, dass die Gletscher am Himalaya inzwischen so schnell abschmelzen, dass es nur noch bis 2035 dauern werde, bis nichts mehr übrig sei vom Kühlschrank der Welt. Tausend Wissenschaftler aus aller Welt hatten Jahre an dem Bericht gearbeitet, der die Politik in aller Welt aufrütteln sollte. Riesige Rechner, so zumindest stellt sich das Otto Normallimaschädling vor, surren Tag und Nacht, um gewaltige Datenmenge zu komplexen Klimamodellen zu verarbeiten, dynamische Prozesse müssen gewichtet und mit historischen Beispielen verglichen werden, dann folgt die Phase der Verhandlungen zwischen all den Experten über eine Kompromißformulierung...
Außer im echten Leben, außer im echten IPCC-Bericht. Dessen Autoren haben für die Aussage mit den demnächst abgetauten Himalaya-Gletschern einfach aus einem warnenden Bericht der Umweltschutzorganisation WWF aus dem Jahr 2005 abgeschrieben. Der klimatechnisch nicht unbedingt als oberste Instanz geltende World Wildlife Found wiederum bediente sich für die Aussage in einem Artikel des "New Scientist" aus dem Jahr 1999, in dem der indische Klimatologe Syed Hasnain mit der von ihm selbst als spekulativ bezeichneten und durch Datenmaterial nicht gestützten Aussage zitiert wird, dass die meisten Gletscher der Himalaya-Region in den nächsten 40 Jahren verschwunden sein werden. Der WWF rechnete die Aussage korrekt um, addierte die 40 zu 1999, kam auf 2035 und änderte die Jahreszahl: So dass die tausend Wissenschaftler aus aller Welt, die am IPCC-Bericht mitarbeiteten, sich das sparen und ihre riesigen Rechner weiter gewaltige Datenmengen zu komplexen Klimamodellen verarbeiten lassen konnten.
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