Freitag, 18. Dezember 2009
Großes Land im kleinen
Er war einer der größten Stilisten des Rock, ein Mann der sich und seiner Band einen Sound geschneidert hatte, der nach zwei, drei Akorden unverkennbar war. Stuart Adamsaon hatte mit Big Country 17 Topten-Hits, sein "Look Away" fehlte ein Jahrzehnt lang auf keiner Partyhits-Compilation, obwohl das todtraurige Lied dort genau nicht hingehörte. "Our name is out, our name is known, our name is everywhere, but who knows where we're flown", sang Adamson, mit 16 Jahren Gründer Skids und ein leben lang für einen schotten gehalten, obwohl er keiner war.
1987 kam Anderson zum ersten und einzigen Mal in die damalige DDR, um vor 100.000 Menschen das größte Konzert seines Lebens zu spielen. Achtzig Minuten spielte die Bnd wie um ihr Leben, Adamson stieg ins Publikum, schüttelte Hände, ein großartiger Song folgte auf den nächsten, Big Country war für anderthalb Stunden die beste Rockgruppe der Welt.
Glücklicher als an diesem Abend auf der Bühne in Berlin-Weißensee ist der begnadete Songschreiber wahrscheinlich nie mehr gewesen. Die Platten wurden danach nicht schlechter, aber die Käufer weniger, die Band lief auseinander, um dann doch wieder zusammenzukommen. Doch es war nicht mehr dasselbe. Jetzt spielten sie im Vorprogramm der Rolling Stones, wo sie hinpassten wie ein Kater in den Kachelofen. Auf dem letzten Studioalbum "Driving To Damascus" traf Adamson schließlich den Teufel, der ihm verriet, es reiche, alle zu lieben, um selbst geliebt zu werden. Tut es nicht. Getrieben von Depressionen und ermutigt vom Alkohol erhängte sich Stuart Adamson vor acht Jahren kurz vor Weihnachten im Plaza-Hotel der Best-Western-Kette in Honolulu auf Hawaii. "We made some friends, but now it's done, I always knew that we would never find the sun", heißt es in "Look Away".
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2 Kommentare:
Thanks. Ich war dabei, und dennoch hätte ich die Band bis eben für verzichtbar gehalten. Jetzt nicht mehr.
was ist schon nicht mehr verzichtbar? sind waren 80er, aber sterne in einer finsteren zeit
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