Er ist der Hohepriester der Klimabeschleunigung, ein Wanderer auf unablässig steigenden Wassern, der nicht müde wird, vor einer "dramatischen Beschleunigung des Klimawandels" zu warnen. Die großen Klimagipfel vor allem sind die große Stunden des Hans Joachim Schellnhuber, der als "Klimaschutzbeauftragter" der Bundesregierung und "Klimaberater" der Klimakanzlerin am besten weiß, wie schlimm die absehbare Klimakatastrophe die Welt treffen wird.
Reden andere von einem Meeresspiegelanstieg im Zentimeterbereich, macht es Schellnhuber nicht unter Metern. Andere untersuchen noch, wieviel Wasser die Meere eigentlich so enthalten, er ist schon weiter. Virtuos jongliert der Chef des Potsdamer Klimaaufsichtsamtes mit Gradzahlen und Gletschern, Küstenlinien und Flüchtlingsmillionen, immer auf der Suche nach einem neuen grausigen Superlativ.
Dass er dabei häufig vergisst, was er letztens noch wusste, gehört zum Spiel: Um sieben Meter werde der Meeresspiegel ansteigen, prognostizierte Schellnhuber im letzten Winter, vorausgesetzt natürlich, es werde soviel wärmer, wie es wärmer werde. "Dann gäbe es die heutigen Küsten nicht mehr, auch nicht in Deutschland."
Die alte Drohung zu wiederholen, reicht ja aber nicht. Neuer Stoff muss her, und sei er auch dünner als der alte, an den sich sowieso niemand mehr erinnert. Werde es noch wärmer, verriet der Fachmann jetzt in der FAZ, "könnte der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts weltweit im schlimmsten Fall um mehr als einen Meter steigen".
Holla, das wären sechs Meter weniger als noch im Winter, ein wirklich schöner Erfolg der Schellnhuberschen Klimawarnungen. Aber sicher ist das noch nicht, denn nichts Genaues weiß nicht einmal Hans Joachim Schellnhuber, der es ganz genau weiß, wie dem Deutschlandradio kurz nach seinem Diktat für die FAZ anvertraute: Danach könne die Menschheit zuversichtlich "davon ausgehen, dass der Meeresspiegel um viele Meter steigen wird, möglicherweise in der Größenordnung von 40 oder 50 Metern".
Sein Institut aber beruhigt auch schon wieder alle, die schon beschlossen hatten, aus dem Erdgeschoss auszuziehen. In einer neuen Studie gehen die Wissenschaftler von einem Anstieg um bis zu 1,90 Meter aus, heißt es gerade. Der Meeresspiegel steige danach deutlicher als bislang gedacht und etwa dreimal so hoch wie die Schätzung aus dem Sachstandsbericht des Weltklimarates von 2007 vorhergesagt hatte.
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1 Kommentar:
Leider vermisse ich hier den schamanischen Aspekt vieler endlos erfolgreicher Regentänze fußfeucht oder pupstrocken verflossener Jahrtausende. Unbedingt sollte dies zumindest in Betracht gezogen und mit eintönigem Trommelschlag getan werden.
Hierzu kann man sich bei den Samen (Lappen) im Norden Europas, deren kultureller Verwandtschaft in der Tundra und im übrigen Sibirien sehr leicht kundig machen. Beliebten Ersatz hierfür bieten auch die Karl-May-Festspiele mit Winnetou bzw. dessen Wiedergeburt Hopi-Häuptling 'Rote Nase', welcher im Exil nahe des kanadischen Vancouver seiner Leidenschaft Wetterzauber frönt.
Ich hoffe, hiermit den Klimaschaffenden in diesem unserem Lande gedient zu haben: Regentänze, bitte!
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