Vieles, was gerade zum Verhältnis von Internet und Zeitung diskutiert wird, war, wie der Economist in einem langen Artikel plausibel macht, schon einmal da. Bei der Einführung des Telegrafen nämlich: "Erstmals wurde es dadurch möglich, aktuelle Wirtschafts- und politische Nachrichten innerhalb von Stunden nach dem Ereignis zu lesen. ,Wir leben in einer Übergangs-Periode unserer Gesellschaft', erklärte der New York Herald am 7. Mai 1846... Voraussagen, dass Zeitungen von da an Analyse und Meinung der reinen Nachricht vorziehen würden, lagen freilich ganz falsch. Im Gegenteil wurde es immer wichtiger, die Nachricht als erster zu haben. Im Jahr 1851 berichtete Horace Greeley, Chefredakteur der New York Tribune, einem Ausschuss des britischen Parlaments, dass ,die Nachricht, die zuerst da ist, am meisten Beachtung findet...' In einem Artikel des Atlantic Monthly klagte der Journalist W. J. Stillman: ,Die rasende Geschwindigkeit, mit der wir darum kämpfen, jede Meldung als erste zu haben, führt zur Abschaffung abwägenden Urteilens. Wir finden keine Zeit mehr, unter die Oberfläche zu gelangen, und haben auch gar nicht mehr das Verlangen danach.'"
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