Eben fragte sich unser überkorrektes PC-Board noch, ob der klampfende Liedermacherdarsteller "Stephan Krawczyk wirklich wahnsinnig geworden" ist, als es ihm der picklige junge Mann (Bild oben) mit den schlechten Zähnen und dem explodierten Hamster auf dem Kopf geradewegs nachmachte: Pete Doherty hat laut haupt- und nebenamtlicher Nachrichtenagentur dpa "in München für einen Eklat gesorgt". Normalerweise lässt sich der 30-Jährige dabei mit heruntergelassenen Hosen beim Koksen erwischen, doch mit seinem "Überraschungsauftritt im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks" reihte er sich in die Phalanx der Ewiggestrigen und Nichtbelehrbaren ein: Er "stimmte offenbar die erste Strophe des Deutschlandlieds «Deutschland, Deutschland, über alles» an". Damit war der juvenile Spaßvogel jedoch an das falsche Publikum geraten. Das reagierte nämlich mit "Buhrufen, Pfiffen und ausgestreckten Mittelfingern". Wirklich grandios ist jedoch die Reaktion des BR. Der hatte zunächst weder das Konzert noch die Radioübertragung abgebrochen. Erst nach weiteren fünf Liedern war der "Skandal-Rocker" (dpa) von der Bühne gebeten worden: "Man habe das extrem gespaltene Publikum nicht weiter aufregen wollen."
Stephan Krawczyk hat uns auf Nachfrage übrigens inzwischen wissen lassen, dass er mit seinem Deutschland-Deutschland-Gesang vorm Bundespräsidenten keineswegs bezweckte, den tapferen Ex-Banker querköpfig mies zu machen. Die westliche PC-Diskussion über die richtigen und falschen Strophen habe bei seiner Sozialisation tatsächlich keine Rolle gespielt, bestätigte er die Spekulation, die PPQ-Leser R.A. angestellt hatte. Die ganze Hymne sei in der DDR tabu gewesen, wenn also das Deutschland-Lied angesagt werde, liege es nahe, mit "Deutschland ..." zu beginnen.
Dass er das dann auch getan habe, sei kein Akt des Widerstandes gewesen, sondern schlicht ein Versehen.
(Danke an PPQ für die Ergänzung!)
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