Erst Krebs bei Oskar Lafontaine und nun hat es auch Erhard Eppler erwischt, den letzten großen alten Mann der deutschen Sozialdemokratie. Auf dem Parteitag in Dresden ließ der Zeitzeuge, der einstemals zugegen war, als sich die SPD mit dem Godesberger Programm von der Weltrevolution verabschiedete, erkennen, dass er vieles erlebt, aber auch eine ganze Menge vergessen hat.
So versicherte Eppler den Delegierten, "dass noch nie eine Ideologie so unmittelbar, so gründlich, so erbarmungslos widerlegt worden ist wie der Marktradikalismus durch die Finanzkrise - noch nie". Wobei der rüstige Ex-Revolutionär den durchweg jüngeren Delegierten, die es ja nicht besser wissen können, glattweg unterschlug, dass die jahrzehntelang recht lebendig wirkende Ideologie des Marxismus-Leninismus vor nicht einmal ganz zwei Jahrzehnten von trotzigen Volksmassen noch sehr viel gründlich und erbarmungsloser widerlegt wurde.
"Aber das Erstaunliche für uns alle ist", schloss der für seine allerlei Tatsachen auslassenden Ausführungen gefeierte Kinnbartträger, "diese marktradikalen Thesen haben ihre Widerlegung überlebt". Nicht weiter schlimm, Herr Eppler. Die Idee von Sozialismus im Geist von Marx, Engels und Lenin hat das auch getan. Aber das wissen Sie ja.
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3 Kommentare:
Inhuman, das Du hier machst.
Die Eppler-Schwuchtel ist schon genug gestraft. Du solltest ihr lieber ein wenig Trost zusprechen.
Schade, daß es keine Zeitmaschine gibt. In die könnte man solche Leute werfen und das Datum 40 Jahre zurückstellen.
@anonym: wieso denn? eppler lebt doch heute auch so noch in der guten alten zeit
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