Sie nennen es "Tauschbörse", obwohl es sich eigentlich um eine ganz normale Suchmaschine handelt, allerdings eben für nicht ganz normale Inhalte. Google leistet etwa dasselbe wie Pirate Bay, sitzt aber ungestört auf riesigen Serverfarmen in Kalifornien. Die Schweden hingegen, die sich darauf spezialisiert haben, Bittorrents zu finden, wurden erst verurteilt und dann auch noch aufgefordert, aus Schweden zu verschwinden.
Asyl haben die Piraten gefunden: Beim niederländischen Unternehmen Cyberbunker, das nicht nur so heißt, sondern auch in einem ehemaligen Nato-Bunker sitzt. Der steht in Kloetinge im Süden der Niederlande, hat dickere Wände als der Führerbunker des ehemaligen Reichskanzlers und heutigen n-tv-Moderators Adolf Hitler und würde sogar dem elektromagnetischen Impuls nach einem Atombombenabwurf widerstehen.
BREIN, die niederländische Organisation für die Rechte der Musik- und Filmindustrie, hat inzwischen schon angekündigt, gegen jeden Provider vorgehen zu wollen, der Pirate Bay dazu verhilft, Verbindung ins Internet zu bekommen. CB3ROB, der Provider von Cyberbunker, beruft sich hingegen auf die Netzneutralität: So wenig eine Telefongesellschaft Gespräche unterbinden müsse, mit denen sich Menschen zum Bankraub, zum Versicherungsbetrug oder zum Ladendiebstahl verabreden, so wenig werde man sich in das einmischen, was die Cyberbunker-Kunden auf ihren Seiten anböten.
Soviel Vertrauen kann Pirate Bay dringend brauchen: Durch technische Schwierigkeiten nach dem zwischenzeitlichen Umzug in die Ukraine sind in den vergangenen Monaten Raubkopierer massenhaft zu anderen Bittorrent-Suchmaschinen gewechselt, über die nie etwas in der Zeitung steht.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Wird wohl besser sein sich in einem Bunker in Acht zu nehmen. Bei der Musik und Filmindustrie weiß man nie, welchen Zug sie schon geplant haben. Da braucht man bestimmt stärkere Wände als beim Führerbunker! *hust*
Kommentar veröffentlichen