Montag, 26. Oktober 2009

Dingsbums ohne Namen

Als ehremamtliche Völkerkundler und Sprachwurzelforscher bewegt uns derzeit der Gedanke, ob es außer dem Dingsbums, das an Supermarktkassen zwischen den eigenen Einkauf und dem des nachfolgenden Kunden gelegt werden darf, soll oder muss, was ja nicht so ganz eindeutig geregelt ist, ob es also außer dieser Einkaufsabgrenzungsbarriere, die neueren Befragungen zufolge keinen konkreten Namen hat, im modernen und urbanen Leben noch andere Gegenstände gibt, die ihr Dasein ohne konkrete Benennung fristen müssen.

In den virtuellen PPQ-Räumlichkeiten ist die Suche nach adäquaten Dingsbümsern vorerst ergebnislos geblieben - allem Anschein nach ist unsere Umgebung weitestgehend durchbenannt, bis hin zu überschaubar nützlichen Leuchten, die "Laptoplampe" heißen. Eine Wissenschaft aber, die ihren Namen verdient haben will, kann diese erste Diagnose nur eine vorläufige Auskunft sein. Wir bitten deshalb dringend um Mithilfe, uns das Namenlose zu nennen, damit es nicht anonym bleibt. Die Kommentarspalte ist geöffnet.

13 Kommentare:

derherold hat gesagt…

Warentrenner. *ätsch*

http://de.wikipedia.org/wiki/Warentrenner

Die Anmerkung hat gesagt…

Das Blockwartlexikon ist als Erklärung nicht zwingend relevant. Wer weiß denn schon, ob der Artikel morgen noch existiert?

Möglicherweise befindet er sich da aus Gründen der Nichtrelevanz schon im großen Löschvorschlagspool.

Ein Volk, das weitestgehend stumm bezüglich dieses Dingens ist, muß nicht per Lexikon darüber aufgeklärt werden.

VolkerStramm hat gesagt…

Bei aller Kritik sollten wir aber daran denken, dass die Blockwarte nie ohne Grund löschen.
Arne Hoffmann (Genderama) wurde mal als "Grund" genannt, dass der Zensor noch nie eine Löschentscheidung rückgängig gemacht hat.
Ist doch nachvollziehbar. Oder?

nwr hat gesagt…

Warentrenner? Viel zu altbacken! Aus linkskommunardischer Perspektive ist es ein Konsumspalter!

Ein Symbol des kapitalistischen Egoismus, das es zu vernichten gilt! Spaltet die Konsumspalter!

Eisenschwein hat gesagt…

bei uns in der familie ist es anders herum: wir haben worte, wissen aber nicht, was sie bedeuten. "rumschnudeln" beispielsweise. die einkaufsabgrenzungsbarriere heißt übrigens warentrennholz.

Die Anmerkung hat gesagt…

@VolkerStramm

Verstehe ich nicht ganz, da ich den Sachverhalt nicht kenne.

Wenn damit gemeint ist, ich hab den gelöscht, weil ich den gelöscht habe und dabei bleibt's, dann ist das nachvollziehbar.

Wenn er nicht mehr relevant ist, für den Zensoren, dann ist das auch nachvolziehbar.

Es fällt mir persönlich allerdings sehr schwer, mich überhaupt in die Geistes- und Entscheidungswelt eines Zensoren hineinzuversetzen.

Deswegen ist das meiste für mich nicht nachvollziehbar.

Will heißen, Zensur ist einfach nur affig, gegenüber dem zivilisierten und kultivierten Teil des Planeten eine eher primitive Lebensform.

ppq hat gesagt…

dank an alle für die ernsthaften und kritischen hinweise, vorschlähe und kritiken. warentrenner ist sehr technokratisch, konsumspalter hingegen sehr ehrlich.

alles andere scheint dieser momentaufnahme zufolge benamt und benannt. schade eigentlich

Eisenschwein hat gesagt…

wie heißt der gummiring im kronkorken?

emteg hat gesagt…

Diese Dinger, die man (früher) beim Skifahren am Anzug hatte, um den Liftpass zu transportieren? Mit dem Aufroll-und-zurückschnell-Mechanismus.
Wie heißen die?

Friederich hat gesagt…

»Warentrennholz« ist völlig inakzeptabel, da (fast?) nie aus Holz verfertigt. Damit würde man ja jeden Benutzer dieses Wortes zum Lügner machen.
Konsumspalter ist zwar ganz nett, aber schließlich gibt es diese Dinger ja nicht nur im KONSUM, sondern auch bei Rewe, Edeka, Globus, Plus, Penny, Aldi, Lidl, in der HO — ach nein, letztere bitte streichen.

Wurstkönig hat gesagt…

"Ware-Kunde Zuordnungsstäbchen".
Es gibt auch einen Text von Max Goldt zum Warentrennhölzer-Thema.

Anonym hat gesagt…

Kaufen kann man die Dinger jedenfalls unter der Bezeichnung 'Kassentrennstab'

Eisenschwein hat gesagt…

aber da werden doch keine kassen getrennt ...