Brigitte Zypries ist Bundesjustizministerin, doch das hält die wackere Sozialdemokratin nicht ab, Kenntnisse öffentlich zu manchen, die sie über bislang weitgehend ungesühnte Verbrechen erlangt hat. "Schon in meiner Jugend", verriet sie Heise, "war das Mitschneiden von Musik aus dem Radio üblich, damals auf Tonbändern oder Kassetten." Die frühe Form des kinderpornografischen Netzpiratentums, seinerzeit noch leicht behindert von Radiomoderatoren, die bei Zeppelins "All Of My Love" gnadenlos auf den Schluss quatschten, wie gut sie das Lied finden.
Wir alle waren Verbrecher und wussten es nicht. Wir nahmen auf, dass die Bänder qualmten. Wir hörten nicht auf Prinzen, die uns einreden wollten, "Copy kills music". Wir gaben im Tausch für ein halbes U2-Album ein ganzes von Queen. Wir waren Verbrecher und es tut uns heute unendlich leid, wenn uns Brigitte Zypries mahnt, zurückzukehren auf den Boden der Gesetze, die sie selbst interpretiert, wie es ihr passt.
"Es gibt also eine gewisse Tradition zu glauben, man darf das", glaubt Zypries, die in ihrer Funktion als Bundesjustizministerin selbstverständlich nicht selbst wissen muss, dass man das in der Tat darf: Vom Radio aufnehmen, was immer einem gefällt. Kein Gesetz in Deutschland verbietet es, keine gesamtgesellschaftliches Moralgefühl macht es zum Tabu, wie auch Zypries im Elfenbeinturm der Idiotie bemerkt hat: "Es ist weder der Industrie noch der Politik gänzlich geglückt, die Botschaft zu vermitteln: Man darf das eben nicht". Diese Botschaft wäre ja auch falsch.
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3 Kommentare:
Frau Zypries hat nichts an heise verraten. Sie hat der Online-Welt ein Interview gegeben, das von heise zu einer eigen Kurzmeldung verwurstet wurde. Man kann auch das Original der "Welt" verlinken.
Es ist aber letztlich egal, wo diese Frau rumjammert, ob auf heise oder in der Welt, dadurch ändert sich nichts an ihrer Dummheit und Ignoranz.
Zypries
Der Dreck muß aus dem Netz
ja, stimmt. danke für den hinweis
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