Freitag, 10. Juli 2009

Viel ist viel zu wenig

Immer mehr Hetze und Hass im Internet, so konstatierte es die von Hetze und Hass im Internet lebende selbsternannte Aufsichtsbehörde „jugendschutz.net“, die von den Bundesländern Geld dafür bekommt, Jugendliche davor zu schützen, im Netz auf Hetze und Hass zu treffen. Im Jahr 2007, so führten die Experten auf einer Tagung gegen "Hetze" und "Hass" im Netz aus, habe es "etwa 1600 deutschsprachige Internetseiten mit rechtsradikalem Inhalt" gegeben. Das Internet sei damit "für Rechtsextremisten inzwischen die Propagandaplattform Nummer eins“, sagte Stefan Glaser, ein Sprecher von jugendschutz.net. Romani Rose, ausgewiesener Internetexperte der deutschen Sinti und Roma, versicherte, ihn erinnerten "viele Internetseiten an den "Stürmer" aus der Zeit des Nationalsozialismus."

Die Verbreitung von Rechtsextremismus im Netz habe zugenommen, versicherte auch Glaser, ohne Daten vorlegen zu können, die das belegen. Damit will jugendschutz.net erst im August aufwarten - und man darf gespannt sein: Bereits Anfang 2008 existierten weltweit mehr als 165 Millionen Internetadressen mit mehreren Milliarden Seiten, deutschsprachig sind davon etwa 12 Millionen, hinter denen sich ebenfall mehrere Milliarden einzelne Seiten verbergen - im Falle von PPQ zum Beispiel stecken hinter einer Adresse derzeit etwa 3500 Seiten.

Falls jugendschutz.net mit 1600 rechtsradikalen Seiten in Wirklichkeit Domains meint, entspricht das einem Anteil rechtsradikaler Seiten auf Deutsch am gesamten Internet von 0,0009 Prozent, das entspricht etwa dem Anteil, den die Robbenjagd am Bruttosozialprodukt Kanadas ausmacht.

Auch am deutschsprachigen Internet halten die Rechtsextremisten gerademal einen Anteil von 0,013 Prozent aller Domains. Damit ist genau eine von 104.000 Internetseiten insgesamt rechtsradikal, nur auf deutschsprachige Adressen bezogen ist es eine von 7500 Seiten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich glaub, Ihr nehmt das Thema nicht ernst. Erst das mit den Kinderpornoseiten, die einen unvermittelt anspringen, wenn man, zum Beispiel einen fleischfressenden Schneckenschutz sucht und dann die "Landser", die einen wie Google mit ihrem Todesquiz überfallen.

ppq hat gesagt…

ich finde, wir nehmen das viel zu ernst. oder kämst du auf den gedanken, deinem nachbarn mühevoll vorzurechnen, dass seine furcht, von einem herabstürzenden stück mondgestein erschlagen zu werden, rein rechnerisch unsinn ist?