Wäre Schweden im Rahmen der PPQ-Aktion Verbot der Woche nicht schon im Februar diesen Jahres unter Strafe gestellt und untersagt worden, müsste das skandinavische Land spätestens jetzt mit ernsten Konsequenzen rechnen. Wegen Schweden nämlich stocken die Emittlungen im Fall des Holocaust-Leugners und Pius-Bruders Williamson - ein schwedischer Journalist, der als Zeuge geladen ist, weigert sich, nach Deutschland zu kommen und eine Aussage zu machen.
Und das nur, weil der Mitarbeiter eines Fernsehsenders durch die Aufzeichnung und Verbreitung der in Deutschland womöglich stafbaren Äußerungen des irrlichternden Gegenpapstes fürchten muss, selbst als Verbreiter von volksverhetzenden Äußerungen vor Gericht gestellt und abgeurteilt zu werden. Schweden, bislang als eher recht demokratisches und aufgeklärtes Land bekannt, unterstützt die Handlungsweise des TV-Journalisten verwunderlicherweise auch noch. Der Mann müsse nicht nach Deutschland fahren, hieß es, und er werde auch nicht ausgeliefert. Schon eine Befragung danach, ob Williamson darauf bestanden habe, mit seinen Aussagen nur in Schweden ins Fernsehen zu kommen, verstoße gegen schwedisches Presserecht.
"Wir können das rechtlich nicht nachvollziehen. Bei uns wäre es kein Problem, einen Journalisten zu befragen", staunte der zuständige Staatsanwalt Ruckdäschel. Hier wäre es auch kein Problem, den Boten für die Botschaft einzusperren. Weshalb in Deutschland überhaupt nie herausgekommen wäre, dass Williamson den Holocaust leugnet.
Was auch den Papst sehr gefreut hätte.
Die Regensburger Staatsanwaltschaft warte deshalb weiter darauf, eine Aussage des Fernsehmannes zu erhalten. "Wenn nichts aus Schweden kommt, müssen wir halt schauen, wie wir ohne diese Aussage weiterkommen", meinte der Chefermittler. Williamson,
der nicht nur glaubt, der Mensch sei aus Lehm gemacht, sondern auch, dass die Nazis relativ umgängliche Leute waren, hatte zuvor erklärt, er sei davon ausgegangen, dass das Interview nicht in Deutschland verbreitet werde. In Schweden ist es im Unterschied zur Bundesrepublik keine Straftat, den Holocaust zu leugnen.
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