Nun hat sie endlich auch eine U-Bahn. Uns Kanzlerin. Wenn die neue Berliner U 55 auch nicht Kanzlerin, sondern Kanzler-U-Bahn genannt wird. Aber immerhin. Denn als diese Linie geplant worden ist und als Baubeginn war, nämlich 1994, konnte wohl noch keiner ahnen, dass es einmal eine KanzlerInnen-Bahn werden könnte. Nun also geht sie am 8. August in Betrieb. 1,8 Kilometer lang, drei Haltestellen (und somit ein! Unterwegshalt), 2,5 Minuten Fahrtzeit pro Strecke, 320 Millionen Euro Kosten. Macht pro Meter 177.000 Euro. Stolze Summe, stolze Bauzeit.
Berlin diskutiert jetzt den Zweck dieses Stummelstückes mit den drei Haltestellen Hauptbahnhof, Bundestag und Brandenburger Tor. Wer um Himmles Willen fährt da mit? Touristen, die eigentlich vom Bahnhof aus den schönen Weg übers KanzlerInnenamt zum Brandenburger Tor (ohne zu bezahlen) nehmen könnten? Eine Station? Oder doch lieber zwei? Also bis zur Endhaltestelle? Oder aber die Berliner, die dann am Brandenburger Tor keinen Anschluss haben? Oder gar die Kanzlerin selbst? Wohl eher keiner von allen. Doch bis die Stummellinie so richtig Anschluss bekommt, dauert es noch einmal acht Jahre. Ab 2017 soll dann die neue U5 vom Bahnhof über den Alex bis nach Hönow fahren. Wenn nicht wieder Baustopps wegen Finanzmangel oder Wassereinbrüchen dazwischen kommen.
Wie auch immer. Allemal spektakulär war am Donnerstag das Einsetzen der 40-Tonnen-Waggons über einen Schacht am Hauptbahnhof.
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