In Österreich geht das so: Als die Finanzkrise vergangenen Herbst den Höhepunkt erreichte, ließen in Österreich Nationalbank und Finanzaufsicht aufhorchen: Ihren Angaben zufolge wurden in Österreich zeitweise bis zu 20 Mrd. Euro in riskanten Wertpapieren gehalten. Wochenlang recherchierten Journalisten, welche Banken davon besonders stark betroffen seien. Ohne Erfolg.
Mit Ausnahme der Kommunalkredit und der Bawag halten die heimischen Institute kaum giftige Wertpapiere. Nun hat der Rechnungshof enthüllt, dass sich ausgerechnet der Staat verspekuliert hat. Insbesondere über die Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA), die für das Schuldenmanagement der Republik verantwortlich ist. Laut Rechnungshof-Bericht hatte die Staatsagentur im August 2007 exakt 10,78 Milliarden Euro an Spekulationspapieren in ihren Büchern – und damit nahezu die Hälfte des Kassabestandes. Bei sehr risikoreichen Veranlagungen hielt die Agentur 1,8 Prozent der auf dem Weltmarkt vorhandenen Papiere.
Bleiben also noch 98,2 Prozent. Und die Frage: Wieviel davon hielt wohl Peer Steinbrücks Bundesfinanzagentur?
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