Die Rente ist sicher, zumindest die Rente der niederländischen Beamten, für deren finanzielle Zukunft der Pensionsfonds ABP vorsorgt. Dank Michael Jacksons Tod schwappt das Geld derzeit nur so in die Kassen: Wann immer die Schnulze "You Are Not Alone" im Radio erklingt oder von jemandem gekauft wird, hat die Financial Times herausgefunden, kassiert ABP mit, denn über seinen Musikverlag Imagem hält der Fonds komplett oder teilweise die Rechte an über einem Dutzend Jackson-Titeln.
So geht das mit der Globalisierung, wenn man mal genau hinschaut. Die anonymen "Spekulanten" und "Heuschrecken", von denen Franz Müntefering immer spricht, sind am Ende ein paar Lehrer aus Rotterdam, die vom "emotionalen Run" auf die Songs eines Toten profitieren. Den gebe es immer, beschreibt Imagem-Chef André de Raaff in der FTD. UNd so traurig er Jacksons Tod finde - der Ansturm auf seine Platten sei "finanziell schon interessant" für den Pensionsfonds wie ABP, der fast 200 Milliarden Euro in Aktien, Anleihen und Hedge-Fonds gesteckt hat.
Erst seit Anfang 2008 investiert ABP auch in Musik fürs Depot. Der Investmentarm APG gründet den Musikverlag Imagem und kauft Tausende Songlizenzen. Heute hält Imagem Rechte an rund 100.000 Titeln, darunter Hits von Madonna, Britney Spears, den Spice Girls und Daft Punk - Stücke, die der Pensionsfonds für eine "neue, lukrative Anlageklasse" hält. Trotz der Krise der Musikindustrie versprechen Musikrechte stetige und sichere Einnahmen. Bislang schaffte ABP fast immer eine Rendite von acht Prozent pro Jahr. Diese sei mit Musikrechten auch künftig problemlos zu erreichen, glaubt de Raaff.
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