So kann man sich irren. Jahrzehntelang glaubten viele Menschen, "Zivilcourage" sei so etwas wie Freizeitfußball: Den kann nur ernsthaft betreiben, wer ihn nicht als Beruf ausübt. Und sie, also die Zivilcourage, kann nur zeigen, wer keine Uniform trägt oder für das Zeigen von Zivilcourage während der Arbeitszeit ein recht auskömmliches Gehalt bezieht.
Das ist aber natürlich eine völlig überholte Ansicht. Der sächsische Landespolizeipräsident Bernd Merbitz zum Beispiel, der in Dresden eine Vollzeitstelle besetzt, wurde jetzt mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Sein Vorgesetzter, der sächsische Innenminister Albrecht Buttolo, ordnete die Verleihung weltgeschichtlich völlig richtig ein: „Bernd Merbitz ist für sein jahrelanges Engagement im Kampf gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Bereich polizeilicher Präventions- und Ermittlungsarbeit bekannt", sagte er. Insbesondere als langjähriger Chef der Sonderkommission Rechtsextremismus habe der hochrangige Polizeibeamte sich "einen herausragenden Ruf erworben".
In Kürze geehrt werden sollen Papst Benedikt mit dem Goldenen Band für katholische Laienpriester, der im Herbst scheidende SPD-Vorsitzende Franz Müntefering mit dem Großen Preis für Hobbypolitiker und Fußball-Bundestrainer Joachim Löw mit der diamantenen DFB-Spange für den "Amateurtrainer des Jahres".
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2 Kommentare:
Merbitz? Wäre da nicht erst mal der Lebkuchenmannichl drangewesen? Oder hat der den Preis schon?
da war mittweida wohl noch zu nah
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