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Die relativ geringe Wahlbeteiligung wird am Sonntag für einige trübe Mienen bei den Parteien sorgen, die dennoch durchweg als zufriedene Wahlgewinner durchs Ziel gehen werden. Aber dass trotz des schlechten oder auch guten Wetters, trotz der Finanzkrise, des verpassten Meistertitels der Bayern, der Opelrettung, wachsender Waldbrandgefahr in Teilen Mecklenburgs und trotz der Eröffnung eines Thor Steinar-Ladens im russischen Internet doch noch mehr Leute zur Urne schritten als in vergleichbaren Fällen in der alten DDR zu Hause blieben, wird ein Sieg der Demokratie gewesen sein. Besorgte Stimmen dürfen dennoch auf das Erstarken der Ränder bzw. der Mitte hinweisen und ein "demokratisches Gefälle" (Spiegel) zwischen Ost und West beklagen.
Als "Stimmungsindikator für die Bundestagswahl in drei Monaten" (ARD) wird die Europaabstimmung entweder nur bedingt taugen, wie die SPD nicht müde werden wird zu betonen. Oder ganz klar eine Richtung zeigen, wie Angela Merkel landesmütterlich konstatieren dürfen muss. Viele Plakate können gleich hängen bleiben.
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