Wer bietet mehr? Die Grünen haben es zum Auftakt des Geschenkerennens bis zur Bundestagswahl rund gemacht: Eine Million neue Job in der Parteizentrale will die Ökopartei schaffen, alle Arbeitsplätze sollen umweltfreundlich und ökologisch abbaubar sein und mit Sonnenstrom aus kontrolliertem Anbau beleuchtet werden. Die anfänglichen Zusatzkosten will die Reformpartei durch höhere Ausgaben für Bildung und Erziehung schultern. Oder so.
Oskar Lafontain und Gregor Gysi aber lassen sich von großen Zahlen nicht beeindrucken. Nach dem alten Sparkassen-Motto "Mein Haus, mein Boot, mein Pferd, mein Raumschiff" legt der Parteivorstand der ehemaligen SED einen Plan vor, der die Offerte der Grünen kurzerhand verdoppelt. Zwei Millionen neue Arbeitsplätze will die Linke schaffen, dass das gehe, bewiesen die Erfahrungen aus der DDR, in der jeder wenn auch nicht Arbeit so doch einen Arbeitsplatz hatte.
Die Kosten halten sich auch im Rahmen: 100 Milliarden werden gedruckt und sofort "für Bildung, Klimaschutz, Verkehr, Gesundheit und erneuerbare Energien ausgegeben", hundert weitere Milliarden bekommt ein "Zukunftsfonds", der sie an Unternehmen weitergibt, "die sich in Produkten und Verfahren sozial und ökologisch weiterentwickeln wollen" (Die Linke).
Alle zwei Millionen durch den Parteivorstand neugeschaffene Stellen werden nach Tarif bezahlt, eine Million davon wird direkt im öffentlichen Dienst untergebracht. Dadurch entstehen weitere Kosten in Höhe von rund 110 Milliarden Euro, der derzeitige Bundeshaushalt in Höhe von 300 Milliarden Euro wäre damit verdoppelt, das Staatsdefizit läge erstmals auch ganz offiziell bei mehr als 50 Prozent.
Jetzt müssen CDU, SPD und FDP nachziehen. Da geht noch was. Sicher.
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