Er ist einer der letzten Jahrhundertzeugen, ein Mann, der Adolf Hitler nicht nur aus dem ntv-Nachmittagsprogramm und der ARD-Abendschiene kannte. Für den Führer tanzte und sang Johannes "Jopi" Heesters seinerzeit, später aber stellte er sich ganz in den Dienst der Demokratie. Für die ficht der 106-jährige Senior auch heute noch, derzeit etwa mit einer aufklärerischen Werbekampagne in der Volksillustrierten Bild: "Ich kenne noch die Zeiten ohne Bild", warnt Heesters da mit einem charmanten Augenzwinkern, denn die Zeiten ohne Bild, das waren ja die Zeiten vor 1952, die Vierziger und Dreißiger also, als der Zweite Weltkrieg tobte, der Holocaust organisiert wurde und Heesters bei der Truppenbetreuung im Fronteinsatz war. Sechs Millionen starben in Konzentrationslagern, mehr als 20 Millionen an den Fronten, hunderttausende Frauen wurden vergewaltigt, Millionen Familien verloren Haus und Hof und Heimat. Um es mit Heesters zu sagen "fürchterlich langweilig!" wars damals, ohne Bild-Zeitung.
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