Wenn das der Führer wüsste! Kurz nachdem Adolf Hitler (oben bei der Grundsteinlegung) gemeinsam mit dem Panzer-Designer Ferdinand Porsche den später "Käfer" genannten Kraft-durch-Freude-Wagen erfunden hatte, gründete er eigens eine Stadt zur Produktion des schicken Wagens, den jeder gute Deutsche nach dem Endsieg zum volksnahen Preis von 990 Mark hätte kaufen können sollen.
Von ihrer Gründung am 1. Juli 1938 bis zum 25. Mai 1945 trug die Stadtneugründung den kantigen Namen Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben. Anderslautenden Angaben zum Trotz wurde Hitlers einzige Stadtneugründung überhaupt erst nach dem Sieg der Alliierten auf den Decknamen getauft, den der NSDAP-Gründer während der Kampfzeit bevorzugte: Aus "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" wurde als verspätete Hommage an Hitler, der nach dem Krieg eine eigens für ihn gebaute Residenz auf dem Klieversberg hatte beziehen wollen, die Stadt "Wolfsburg". Aus der Kübelwagenschmiede der Wehrmacht wurde das Volkswagenwerk und aus den vor dem Krieg bezahlten Anrechtsscheinen im Wert von über 280 Millionen Reichsmark, die 340.000 Menschen gekauft hatten, um einen KdF-Wagen zu bekommen, wertloses Altpapier.
Nicht wertlos wurden dagegen die VW-Aktien, die im Besitz der Familien Porsche und Piech verblieben. Volkswagen konnte so den ehemaligen Hamburger Fußballspieler und späteren Münchner Fußballtrainer Felix Magath unter Vertrag nehmen, für 55 Millionen Euro Spieler einkaufen und als erste deutsche Stadt, die auf Initiative des ehemaligen Führers und Reichskanzlers und heutigen n-tv-, ZDF- und Vox-Moderators Hitler gegründet wurde, Deutscher Fußballmeister werden.
Jetzt geht es nun nach Europa. Für Wolfsburg. Wenn das der Führer wüsste.
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