Seit 1910 gab es Europameisterschaften im Eishockey, 1920 wurde Kanada zum ersten Mal Weltmeister, 1946 begannen sie, in der Sowjekunion statt nach ihren eigenen Bandy-regeln nach den Vorgaben des kanadischen Eishockeys zu spielen. 1954, vor 55 Jahren, traten die "Eissputniks" dann zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft an -es wurde das erwartete Debakel für die kapitalistischen Favoriten, wie das "Neue Deutschland" seinerzeit verzückt jubelte.
1947 bereits hatten das "festgeschmiedete Kollektiv" die DDR-Auswahl 21:2 überrannt, in eigener Halle. An "eine Offenbarung" erinnert sich das Zentralorgan. Nun habe die Mannschaft mit dem "CCCP" auf der Brust eine Woche lang in sieben Spielen gezeigt, dass sie der Maßstab des modernen Eishockey ist. 7:2 zerlegten sie Kanada, Max Thoma, Chef des Schweizer Verbandes, beschrieb ehrfürchtig: "Ich habe noch nie so eine Mannschaft gesehen. Sie spielen Tempo-Eishockey, wie es auch die Tschechen und Kanadier nicht erreichen". Die Wirkung des sowjetischen Spiels aber hinge nicht von Einzelkönnern ab, "es ist alles auf die Mannschaftsarbeit abgestimmt."
Das Geheimnis des sowjetischen Eishockeys, über das die westmedien rätselten, war nach Ansicht des "ND" gar keins. Die Kanadier seien "wilde Stiere", die kein Pardon gaben. Die Sowjetmenschen auf dem Eis aber ein gutgeölter Mechanismus, dessen Perfektion jeden Gegner zerbricht. Stolz beseelt den Berichterstatter aus Berlin, Stolz darauf, "dass jene Eishockeyspieler, die in Stockholm den Titel errangen, unsere Freunde sind". Deshalb müsse die Schlußfolgerung für alle Sportfreunde in dr DDR lauten, noch besser und intensiver von diesen Meistern auf dem Eis, die auf Bildern aussehen wie Roboter, zu lernen. "Westdeutschland" wurde damals 5., direkt hinter den "großen Vier". Heute nachmittag beginnt die diesjährige Eishockey-WM. Diesmal in der Schweiz.
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