Noch im Oktober war es eine amerikanische Krise, noch zu Weihnachten waren die Banken durch einen "Rettungsschirm" gerettet. Noch im Januar tönte der Krisenmanager Peer Steinbrück, für faule Kredite der deutschen Banken werde es keine "Bad Bank" geben, denn eine solche Sammelgesellschaft für faule Wertpapiere könne er sich "ökonomisch und vor allem politisch nicht vorstellen".
Eine "Bad Bank" nämlich, so hatte der als Ministerpräsident gescheiterte Arbeiterführer ausgerechnet, müsse mit Steuergeldern von mindestens 150 oder 200 Milliarden Euro ausgestattet sein. "Wie soll ich mit einem solchen Vorschlag vor den Deutschen Bundestag treten? Das Publikum würde uns für verrückt erklären".
Jetzt die die Bundesregierung verrückt geworden, denn schon "bis Mitte Mai" (dpa) will sie nun doch eine "Bad Bank" gründen, um die Banken von „toxischen“ Papieren zu befreien. Ein Mann, zwei, drei, viele Worte, und auf jedes einzelne ist zwei, drei Tage lang Verlaß: Steinbrück versprach heute, die zu gründende Auffanggesellschaft für Zertifikatemist aller Art werde "keine zusätzlichen Belastungen für den Steuerzahler" nach sich ziehen. Der Bund übernehme keine Haftung, es gebe keine Auswirkungen auf den Haushalt. Die kommen ja auch erst, wenn Steinbrück seinen wohlverdienten Ruhestand genießt: Der Bund übernimmt eine Garantie für Defizite, die am Ende übrig bleiben könnten - in zehn oder 20 Jahren erst soll Zahltag sein.
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