Freitag, 24. April 2009

Kuchen gegen die Krise

Endlich ein Machtwort der Kanzlerin! Nach den Warnungen von DGB, Oskar Lafontaine und SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan vor "sozialen Unruhen", die medial behandelt wurden wie Aufrufe zu solchen Unruhen, hat die ehemalige Klima-Kanzlerin jeder Art von Aufständen als Folge der Finanzkrise eine klare Absage erteilt. Die Sorge von Frau Schwan, „dass die von vielen empfundene Enttäuschung zu einer explosiven Stimmung führen könnte“ teile Merkel nicht, richtete ihr Sprecher aus. Es sei jetzt wichtig, dass niemand "einen Beitrag dazu leiste, die Menschen zu verunsichern" hieß es in Richtung von Gesine Schwan und DGB-Chef Michael Sommer, der auf eine entsprechende Frage hin zuletzt vorsichtshalber auch mal was von drohenden Aufständen und wachsendem rebellischem Potential im Volk gefaselt hatte.


Eine Befürchtung, die natürlich auch die Bundesregierung hegt. Weshalb sie eben gerade nicht darüber sprechen möchte. Stattdessen reicht das Kabinett jeden Tag eine neue Packung Beruhigungspillen an die "Menschen draußen im Lande" aus: Mal wird das Kurzarbeitergeld verlängert, dann die Elternzeit, mal werden die Renten erhöht, mal wird Autokäufern ein Viertel des neuen Wagens spendiert. Wenn die Leute eines Tages dennoch kein Brot mehr zu essen haben, wird ihnen garantiert kein Kuchen serviert. Sondern Torte.

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